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Kirche und Flüchtlinge: Bemüht, aber "Luft nach oben"

Von Stefan Minichberger, 03. September 2015, 00:04 Uhr
Die Kirche und die Flüchtlinge: Bemüht, aber "noch Luft nach oben"
Asylwerber nehmen in Pupping aktiv am Ordensleben teil. Bild: Matthias Lauber

LINZ. Zahlreiche Initiativen von Stiften, Klöstern, Pfarren – Diözese will Anstrengung verstärken.

Asylwerber aus dem Iran und Syrien, die mit Brüdern und Schwestern in der Ordensgemeinschaft leben und gemeinsam den Tagesablauf bestreiten: Diese nicht alltägliche Art der Unterbringung funktioniert im Shalom-Kloster in Pupping klaglos. "Für uns war das eine große Herausforderung", sagt der Franziskaner-Pater Fritz Wenigwieser, Hausverantwortlicher im Kloster. Im Jänner sind die sechs Iraner, baptistische Christen, und die vier muslimischen Syrer in das Shalom-Kloster eingezogen. "Zu Beginn war das schon spannungsgeladen. Wir haben die Wahl der Unterbringung bewusst so gewählt, weil wir mit ihnen Kontakt haben und eine Beziehung aufbauen wollten", betont Wenigwieser. Auch von Seiten der Flüchtlinge habe es Vorbehalte gegeben. "Die Syrer haben gleich gefragt, ob sie nicht woanders untergebracht werden könnten. Jetzt will aber keiner von ihnen mehr irgendwo anders hin", sagt der Franziskaner-Pater.

Dass Flüchtlinge direkt in der Ordensgemeinschaft leben, ist freilich die Ausnahme. Mittlerweile gibt es in Oberösterreichs Pfarren, Stiften und Klöstern aber zahlreiche Unterkünfte. Mit Stand 31. Juli waren 1299 Asylwerber in 59 kirchlichen Quartieren untergebracht. Aktuelle Zahlen werden erst wieder Mitte September erhoben. "Die Zahl nimmt stetig zu", sagt Michael Kraml, Leiter des Kommunikationsbüros der Diözese Linz. Gerade eben seien 29 Asylwerber in den Pfarrhöfen in Niederwaldkirchen und St. Peter am Wimberg eingezogen. An einigen Quartieren werde noch gebaut, ehe Flüchtlinge einziehen können. Die katholische Hilfsorganisation Caritas betreut 2477 Asylwerber im Land, viele davon sind privat untergebracht.

Anfang Juli wurden in den Diözesen eigene Koordinatoren für die Flüchtlingsbetreuung nominiert. In Oberösterreich erfüllt Johann Schwarzbauer-Haupt diese Funktion. "Bei Zusammenhalt gelingt es, alle Flüchtlinge unterzubringen", sagt er. Schon in der Vergangenheit seien große Flüchtlingsaktionen, wie während des Bosnien-Krieges, erfolgreich bewältigt worden.

Die Herausforderungen seien aber größer geworden, weshalb die Anstrengungen intensiviert würden. Erst am Dienstag hatte Kardinal Christoph Schönborn in einem ORF-Interview gesagt, dass er bei der Aufnahme von Flüchtlingen noch Luft nach oben sehe. Der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz hat ein verstärktes Bemühen seiner Diözese bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen bekräftigt.

Viele kleine Initiativen

"Wir haben sicher nicht die großen Flüchtlingslager, aber es gibt viele kleine Initiativen", sagt Ferdinand Kaineder, Mediensprecher der Ordensgemeinschaften Österreichs.

Im Stift Wilhering sind seit April zehn syrische Männer im ehemaligen Jugendzentrum untergebracht. In die Räumlichkeiten wurden dafür mehr als 80.000 Euro investiert. 24 Asylwerber aus sechs Nationen bewohnen zwei Stockwerke eines Trakts im Trappistenkloster Engelszell. Das Stift Schlägl hat ein Haus in Rohrbach saniert, in dem 18 Menschen Zuflucht fanden. Dazu wohnen in einer Wohnung des Stifts in Aigen drei anerkannte Flüchtlinge.

Auch in vielen Pfarren gibt es mittlerweile Quartiere, beispielsweise in den Pfarrhöfen von Eberschwang, Roitham, Pabneukirchen, Katsdorf und Pichl.

 

Zahlenspiele

  • 33 Schlepper konnten von der Polizei seit Beginn der Schwerpunktkontrollen am Sonntag festgenommen werden.
  • 3000 Flüchtlinge campieren vor dem Bahnhof in Budapest.
  • 59 Quartiere stellte die katholische Kirche in Oberösterreich mit Stand Juli bereit.
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8  Kommentare
8  Kommentare
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docsockshot (704 Kommentare)
am 03.09.2015 08:41

Jetzt wird es bizarr !

Immerhin hat die Kirche als eine der lautesten Mahnerinnen in Sachen Flüchtlingshilfe selbst Taten statt Worte gesetzt.

Allerdings frage Ich mich ob sich die Kirche damit nicht eigentlich als Steigbügelhalterin des Islamismus betätigen wird.

Ich fürchte das wird übel enden.

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 03.09.2015 08:01

der Staat soll der Kirche und allen anderen NGOs Geld refundieren für die Flüchtlingsaufnahme. ! so schauts aus, nicht ungekehrt

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 03.09.2015 08:09

@tacitus: Die Pfarren, die Klöster und auch der auch so salbungsvolle Kardinal reagieren jetzt nach vielen Monaten und auch nur darum, weil sie massiv kritisiert wurden. Und sie sind erst dabei, ein paar Flüchtlinge zu übernehmen und reden vor allem herum.

Die kath. Kirche bekommt pro Jahr riesigen Summen an Steuergeld für alle möglichen Dinge zugeschanzt, ob sie Flüchtlinge nimmt oder nicht, das sollte genügen. Für alle Sonder-Dinge macht die Kirche ohnehin Sonder-Sammlungen.

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mehlknödel (3.505 Kommentare)
am 03.09.2015 10:51

Hast du den Artikel nicht genau gelesen? Räume so zu adaptieren, dass man darin menschenwürdig leben kann, dauert halt ein kleines bisserl länger als Zelte aufstellen.

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holzi66 (7 Kommentare)
am 03.09.2015 15:48

Das Stift Wilhering hätte leicht Platz für 100 Asylanten, diese
könnten dann auch gleich mit dem Stiftsgründen an die EFKO in Eferding als Erntehelfer verliehen werden.

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mehlknödel (3.505 Kommentare)
am 03.09.2015 17:18

Wo würdest du die unterbringen?

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 03.09.2015 17:37

Knödelchen, das kommt drauf an -
War der seelige Kardinal Groer vorher schon einmal drin, werden die sanitären Anlagen schon vorhanden sein ...

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shriniwasha (349 Kommentare)
am 03.09.2015 07:55

Kirche bemüht...das ich nicht lache.

Warum schreibt niemand wieviel Steuer Geld man dafür der Kirche in den Allerwertesten schiebt?

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