Die Eisheiligen bringen heuer den Frühling

Die Eisheiligen wurden heuer zu Eis-Eiligen. Denn der Kaltlufteinbruch, den man ihnen nachsagt, war schon da. Wenn aber am Freitag der erste Eisheilige, Pankraz, auf dem Kalender steht, bringt uns eine milde Westströmung den Frühling. „Es wird ein Wechselspiel von Sonne und Wolken“, sagt ZAMG-Meteorologe Josef Haslhofer. Teils kräftige Gewitter nicht ausgeschlossen (wie man sich da richtig verhält, lesen Sie im Kasten rechts!). Die Temperaturen pendeln um 20 Grad. So bleibt es bis zum 15. Mai, dem Tag der „kalten Sophie“. Und darüber hinaus.

"Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie", sagt eine alte Bauernregel. Darin drückt sich die Erfahrung aus, dass Mitte Mai noch einmal mit Nachtfrösten zu rechnen war. Ab dann war die Wahrscheinlichkeit schon sehr gering. „Mittlerweile gilt das für den ganzen Monat Mai, denn die Durchschnittstemperaturen haben seit 2007 um ein Grad zugelegt“, sagt Haslhofer. Kein Wunder, dass es in Linz an den Eisheiligen längst aus ist mit dem Eis. Schon seit zwanzig Jahren.

Ein gutes Schwammerljahr

Eine letzte Frostnacht haben wir gerade hinter uns. Heute früh hatte es vor allem im Mühlviertel stellenweise bis minus zwei Grad. Eine kühle Nordwestströmung war schuld. „Die wird jetzt ,ausgeputzt‘“, sagt Haslhofer. Milde Atlantikluft dringt zu uns vor: Der Mittwoch wird strahlend schön und 18 Grad warm.

Morgen wird Oberösterreich zum Etappenziel für eine föhnige Südwestströmung, im Bergland steigen die Werte auf 24 Grad. Dann wird die Luft labiler, und an den Eisheiligen dominiert feucht-mildes Westwetter. Besonders der Samstag (Servaz) und der Sonntag (Bonifaz), der Muttertag, werden bei 22 Grad windig und schaueranfällig. Am Montag sollte sich die Sonne wieder öfter durchsetzen.

Und nach den Eisheiligen? „Ein stabiles Hoch wird sich bis Ende Mai kaum einstellen, dazu ist es zu feucht“, sagt der Gmundner Naturbeobachter Heinrich Metz. Für die Obstkulturen sei dieses Wetter „Gift“. Denn unter feucht-milden Bedingungen breiten sich Pilz- und Bakterienkrankheiten aus. Dafür sollte es ein gutes Schwammerljahr werden: „Der Waldboden ist total durchfeuchtet, da kann sich das Myzel gut entwickeln.“

Erste Gewitter möglich

In den kommenden Tagen sind aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit erste Gewitter möglich. Arthur Eisenbeiss, Direktor der Brandverhütungsstelle in Linz, gab am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Linz Tipps, wie man sich bei Blitz und Donner verhalten soll.

Häuser bieten Schutz: Um nicht vom Blitz getroffen zu werden, empfiehlt der Experte, unverzüglich Häuser, Hütten oder ein Auto aufzusuchen und darin Schutz zu suchen, sobald das Wetter umschlägt.

Halten Sie Abstand: Wenn Wanderer im freien Gelände von einem Gewitter überrascht werden, sollten sie auf keinen Fall in einen Wald fliehen. „Schließen Sie Ihre Beine, hocken Sie sich nieder und halten Sie von metallischen Gegenständen mindestens drei Meter Abstand.“

 

Wetter im Detail:

Minus ein bis plus vier Grad sagt ZAMG-Meteorologe Josef Haslhofer für Mittwoch früh voraus. Am kältesten wird‘s im Oberen Mühlviertel, im Zentralraum hat es um drei Grad. “Der Mittwoch wird meist strahlend schön“, sagt Haslhofer. Mit der um diese Zeit schon intensiven Sonneneinstrahlung steigen die Werte tagsüber schon bis auf 18 Grad.

Der Donnerstag wird föhnig. Eine kräftige Südwestströmung heizt die Luft auf bis zu 24 Grad auf. „Am wärmsten wird‚s im südlichen Bergland“, sagt Haslhofer.

Dann kommt am Freitag der erste Eisheilige: Pankraz, der Patron der jungen Saat und der Erstkommunikanten. Im Schlepptau hat er teils heftigen Westwind und ab Mittag Schauer und Gewitter. Es bleibt mit 22 Grad mild. Auch die drei folgenden Eisheiligen halten sich an seine „Vorgaben“. Es wird weitgehend unbeständig (auch am Sonntag, dem Muttertag) und bei Temperaturen um 20 Grad frühlingshaft mild. 

Das aktuelle Oberösterreich-Wetter gibt es hier.