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„Der Heinzi g’hört weg“: Frau ließ ihren Ehemann von Liebhaber verprügeln

Von Erik Famler, 14. März 2017, 20:55 Uhr
Bild: Matthias Lauber

Prozess in Wels: Während der einstige Liebhaber die 44-Jährige schwer belastete, verteidigte sie der Ehemann - die Geschworenen verurteilten die Angeklagte zu fast fünf Jahren Haft.

Es war ein Prozess, wie ihn das Landesgericht Wels noch selten erlebt hat: Wegen versuchter Anstiftung zum Mord sowie Anstiftung zur schweren Körperverletzung musste sich gestern eine 44-Jährige verantworten.

Die Salzburgerin, die einst mit ihrem Gatten einen Imbissstand in Ebensee betrieben hat, hatte sich in einen um neun Jahre jüngeren Mann verliebt. Laut Anklage wollte sie daher ihren 52-jährigen Mann umbringen lassen. Deswegen soll sie einem Kleinkriminellen 10.000 Euro angeboten haben, um den Gatten „aus dem Weg zu räumen“. Doch der Vorbestrafte lehnte das Angebot ab.

Daraufhin soll sie ihren 35-jährigen Liebhaber auf ihren Ehemann angesetzt haben. Der Liebhaber verprügelte daraufhin mit einem Komplizen den Ehemann. Dieser trug schwere Verletzungen davon.

Doch während der Ex-Liebhaber die Angeklagte gestern als Zeuge im Prozess schwer belastete, wurde sie von ihrem Ehemann treu verteidigt: „Ich bin von der Unschuld meiner Frau überzeugt“, sagte der 52-jährige Gatte im Zeugenstand. Vor Beginn der Verhandlung hatte er seiner Frau sogar einen flüchtigen Kuss gegeben.

Der bereits zu vier Jahren Haft verurteilte Ex-Lover sagte dagegen aus, dass ihm die Angeklagte immer wieder gesagt habe: „Der Heinzi g’hört weg.“ Bis zu 70 SMS-Nachrichten pro Tag habe er von der damaligen Geliebten erhalten – mit dem Inhalt, sie werde von ihrem Gatten geschlagen.

Suizidversuch im Gefängnis

Die 44-Jährige stritt die Vorwürfe ab: „Ich habe meinem Mann nie was antun wollen.“ Ihr einstiger Liebhaber müsse etwas falsch verstanden haben.

Die Angeklagte sitzt seit dem Vorjahr in U-Haft. Dort unternahm sie Anfang Juni 2016 einen Suizidversuch. Im Duschraum der Justizanstalt übergoss sie sich mit Speiseöl und zündete sich an. Die Salzburgerin überlebte trotz schwerer Verbrennungen. Diese Verzweiflungstat hinterließ ihre Spuren. Das schmale Gesicht der Frau ist durch Brandnarben entstellt.

Warum der Ehemann weiterhin zu seiner inhaftierten Gattin hält, versuchte dessen älterer Bruder zu erklären: „Er lebt in einem Ausnahmezustand. Nachdem sie den Suizidversuch verübt hatte, bekam er Schuldgefühle.“ Über die Angeklagte hatte der Bruder des Ehemannes nichts Gutes zu sagen. Sein Bruder sei von ihr manipuliert worden.

Urteil nicht rechtskräftig

Die Geschworenen verurteilen die Angeklagte gestern wegen absichtlich schwerer Körperverletzung als Beteiligte zu vier Jahren und neun Monaten Haft. Vom Vorwurf der versuchten Anstiftung zum Mord sprachen die Geschworenen die 44-Jährige frei. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Zitate aus dem Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Wels:

"Ich bin von der Unschuld meiner Frau überzeugt.“ - Ehemann und mutmaßliches Opfer, Köstendorf im Flachgau

„Ja, ich habe mich in den Christian verliebt. Ich habe dem Heinzi aber nie etwas antun wollen.“- Angeklagte Ehefrau, stritt die Vorwürfe ab

„Die Monika hat meinen Bruder manipuliert. Sie verhielt sich von Anfang an komisch. Ich hätte ihm eine andere gegönnt.“- Bruder des Opfers, im Zeugenstand

„Sie wollte in Neuseeland mit mir ein neues Leben beginnen und sagte zu mir: ,Der Heinzi g’hört weg!’“ - Geliebter der Angeklagten

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