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"Das war eine Weltsensation, die Johannes Kepler gelang"

Von René Laglstorfer, 09. Mai 2018, 00:04 Uhr
"Das war eine Weltsensation, die Johannes Kepler gelang"
Stelzer und Lukas vor dem Kepler-Planeten-Brunnen im Landhaus Bild: Land OÖ

LINZ. Das Land Oberösterreich gedachte des 400. Jahrestags des dritten Kepler’schen Gesetzes mit einem Wissenschaftsempfang.

Vor genau 400 Jahren entdeckte Johannes Kepler in Linz sein drittes Gesetz der Planetenbewegung. "Was Kepler da gelungen ist, war eine Weltsensation, die immer noch viel zu wenig beachtet wird", sagte Josef Weichenberger vom oberösterreichischen Landesarchiv gestern am Rande des Wissenschaftsempfangs im Linzer Landhaus anlässlich des runden Kepler-Jubiläums.

Etwas versteckt auf Seite 189 seines 800 Seiten dicken Buches formulierte der "kaiserliche Mathematicus" die Formel über das dritte Gesetz. "Damit konnte unser Planetensystem erstmals berechnet werden", sagte Erich Meyer von der Astronomischen Gemeinschaft Linz. Gleich auf der nächsten Seite seines Werks gab Kepler ein Rechenbeispiel, das den Abstand von vier Jupitermonden zum größten Planeten unseres Sonnensystems zeigte.

"Wir brauchen viele Keplers"

Für seine Entdeckung verlachten ihn der italienische Universalgelehrte Galileo Galilei und der dänische Astronom Tycho Brahe, bei dem Kepler zuvor in Prag Assistent war: "Du mischst Himmels- mit Erdenphysik", sollen sie ihm sinngemäß ausgerichtet haben. "Kepler muss es dennoch gespürt haben, dass er es schaffen kann, nachzurechnen, wie die Planeten herumrasen", sagte Weichenberger und stellte bei einer Stadtführung auf den Spuren Keplers in Linz eine entscheidende Frage: Wie gelang dem Querdenker trotz einfacher Hilfsmittel das Kunststück, sein bahnbrechendes drittes Gesetz zu formulieren? Hobby-Astronom Meyer kennt die Antwort: "Keplers früherer Vorgesetzter Brahe sammelte in 30-jähriger Planetenbeobachtung einen wahren Datenschatz, der ein ganzes Pferdefuhrwerk gefüllt haben soll. Nur durch diese Vorbereitungsarbeit gelang es Kepler mühevoll, die Planetenbahnen zu definieren – für mich war er der erste Himmelsmechaniker."

"Dass unser ,Genius loci’ mit seinen Kepler’schen Gesetzen vor 400 Jahren die Grundlage für die heute gültige Himmelsphysik geschaffen hat, unterstreicht seinen Pioniergeist", sagte der Rektor der Johannes Kepler Universität, Meinhard Lukas, beim Wissenschaftsempfang. Für Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) brauche der Standort Oberösterreich viele junge Keplers: "Wir müssen die Menschen unterstützen, ihre Talente zu erkennen und zu fördern."

Woran zahlreiche Historiker scheiterten, schaffte der Hobby-Astronom Erich Meyer: Er wies den genauen Ort in Linz nach, wo Kepler sein berühmtes drittes Gesetz formulierte. Mehr über diese abenteuerliche Spurensuche lesen Sie am Samstag im OÖN-Magazin.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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Gugelbua (31.798 Kommentare)
am 09.05.2018 11:17

und wäre der Klerus einsichtiger hätte er die Erkenntnis/Forschung nicht verboten blockiert unter Strafen gestellt, wir wären bestimmt schon viel fortschrittlicher und hätten auch die Steinzeit so mancher Völker hinter uns

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 09.05.2018 12:30

Über 1000 Jahre lang war jedoch der Klerus der Ursprung aller Forschung. Das wir ohne diverse Blockaden und Verbote fortschrittlicher wären, glaube ich nicht. Sonst müssten uns andere Kulturkreise ohne Klerus weit voraus sein. Aber dort gab es offenbar noch viel schlimmere Verhinderer.

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oberoesi (1.100 Kommentare)
am 09.05.2018 10:17

"Wir müssen die Menschen unterstützen, ihre Talente zu erkennen und zu fördern."
Gute Erkenntnis, allerdings hat auch ein Herr Kepler keine Schule besucht, sondern konnte mehr oder weniger seinem "Genie", seiner Veranlagung, folgen.
Das sieht heute in den allermeisten Fällen leider anders aus. Ich erinnere an den Film "Alphabet" ... Wollten wir Menschen wirklich in ihrer Entfaltung unterstützen, müssten wir sie von Anfang an sehen, wie sie wirklich sind.

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oberoesi (1.100 Kommentare)
am 09.05.2018 10:24

Sorry, meine Formulierung war zu salopp. Kepler ging schon zur Schule, allerdings nicht in der uns heute bekannten Form.

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 09.05.2018 12:39

Kepler und Michelangelo haben zu Lebzeiten nur gekostet kaum Profit gemacht. Warum sollte man solche Leute heute fördern?

Ziel der heutigen Bildung ist doch, genormte Menschen zu schaffen, deren Leistung unmittelbar in Geldwert ausgedrückt werden kann. Ratings und Bildungstests geben die Ziele vor. Für die Entfaltung von Kreativität bleibt keine Zeit.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 09.05.2018 10:03

Es ist der falsche Weg, zuerst das Talent der Menschen durch eine total verantwortungslose, verkorkste, unsensiblen Schulpolitik verkümmern zu lassen und dann flehentlich den Blick gen Himmel zu richten: Schickt uns doch einen Kepler.
Von den Politikern? Haben zu viele ein zweites p.

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hulinz (401 Kommentare)
am 09.05.2018 08:36

Zur Ergänzung:
Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten verhalten sich wie die Kuben (dritten Potenzen) der großen Halbachse der Ellipse.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 09.05.2018 09:57

Könnte mir vorstellen, dass das in der Gedruckten steht.

(An und für sich hat die Zeitung ihr Werk getan, wenn sie zum Denken anregt.)

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( Kommentare)
am 09.05.2018 10:12

hulinz,
eine Tageszeitung ist nicht die PNAS. Es genügt eine kurze Erklärung dessen was einen Mathematiker und Astronomen Johannens Kepler ausmacht.

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