Das "Tiroler Lied" passt nicht in ein vereintes und friedliches Europa
Die Texte von Hymnen darf und soll man nicht hinterfragen. Denn da wird es praktisch immer blutrünstig oder zumindest peinlich.
Das ist bei der Marseillaise nicht anders als bei den Fratelli d’Italia oder bei "Noch ist Polen nicht verloren" oder dem Deutschlandlied. Die österreichische Bundeshymne, über die so viel diskutiert wurde, nimmt sich in diesem Reigen als geradezu moderner Text aus.
Die französische Marseillaise beschwört in der dritten Strophe die "ausländischen Kohorten", die "euren Söhnen und Frauen die Kehlen durchschneiden", und die italienische Hymne spottet über den österreichischen Adler, der die Federn verloren habe und schließt jede Strophe mit dem mehrfach wiederholten Refrain: "Lasst uns die Reihen schließen, wir sind bereit zum Tod ..."
Auch die Hymnen unserer Bundesländer sind in den meisten Fällen nicht viel besser: Von Mannesmut und Frauentreu singt die Kärntner Hymne, vom Geist der Ahnen die niederösterreichische, das steirische Dachsteinlied beschwört ein Steirerland vom Dachstein bis zur ehemaligen Untersteiermark weit unten in Slowenien, und die Tiroler träumen in ihrem "Zu Mantua in Banden" vom "verratenen Deutschen Reich". Oberösterreich kann sich in diesem Reigen mit seiner Hymne wirklich glücklich schätzen, auch wenn manche über die Biederkeit des Textes spotten mögen.
Immer häufiger werden diese Lieder ohnehin nur mehr gebrummt, weil kaum jemand noch die Texte beherrscht. Was kann da ein Text wie "Dem Land Tirol die Treue", der seit einigen Jahren von kaum einem der neumodischen Tiroler Volksschlagersänger ausgelassen wird und zur inoffiziellen Hymne Tirols geworden ist, überhaupt noch aufregen? Sicherlich der Umstand, dass der Text vergleichsweise sehr jung ist und die alte Kampfrhetorik wieder aufgreift und weiterführt. Zur Zeile über die Abtrennung Südtirols ein "Gott sei Dank" zu rufen, ist sicher unpassend und geschmacklos. Unpassend allerdings zu einem unpassenden Text.
Das Stück nicht aufführen
Wenn der geschätzte "Mei liabste Weis"-Moderator Franz Posch oder der Präsident des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes Josef Lemmerer ihre Zuhörer ersuchen, auf diesen Zwischenruf zu verzichten, ist das sicher die falsche Reaktion. Statt die Zuhörer disziplinieren zu wollen oder eine junge St. Gottharder Musikerin für ihre Gedankenlosigkeit oder vielleicht sogar Provokation "zusammenzustauchen", wäre es gescheiter, das Marschlied ganz aus dem Programm zu nehmen und nicht mehr aufzuführen. Es passt überhaupt nicht in ein vereintes und friedliches Europa.
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Dieser reaktionäre Schrott passt grundsätzlich nicht in eine moderne, rechtsstaatliche Demokratie.
Entweder Landeshymnen ganz abschaffen oder neu texten.
Privat kann jeder aufführen und singen was er/sie will, aber so einen über holten Schrott im Gesetzesrang zu behalten ist nur noch peinlich. Das ist eine Verhöhnung der menschlichen Vernunft!
Als ob wir eine "moderne, rechtsstaatliche Demokratie" hätten
Ja, ganz richtig! Verbieten wir alles!
Es ist schön, dass wir dies als unsere große Probleme sehen!
Singen wir lieber ausländische Lieder und Texte.
Bin auch dafür!
Anbieten würden sich die USA, wo man für jede Okkasion sicher irgendeinen Scheiß finden wird.
Und als nächstes verbietet ihr den Gabalier?
Euch hat dich wer ins Hirn .
....
Ja eh, der Gabalier..
Der ist auch ein Vorzeigemann für ein vereintes und friedliches Europa.
Klar, dass der zu Ihren Favoriten eines tiefblauen Grießkirchners zählt - seine Gesinnung und seine Texte bewegen sich ja auf dem Niveau der Rechtspopulismusopfer...
nein, da passen nur noch irgendwelche unsinnigen rapps ohne melodie - dafür aus dem computer - und sinn von halblustigen......