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Crystal Meth: Schleichende Rückkehr der Panzerschokolade

23. April 2014, 00:04 Uhr
Die schleichende Rückkehr der Panzerschokolade
Meist wird Crystal in der Form von hellen, porösen Kristallen verkauft. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Der Konsum von Crystal Meth in Oberösterreich nimmt zu. Die Süchtigen zerstören sich selbst und verlieren oft die Kontrolle.

Ein junger Mühlviertler wurde am Osterwochenende im Linzer AKH in letzter Minute gerettet, nachdem er mit Freunden Crystal Meth konsumiert hatte und daraufhin kollabiert war.

Eine 29-jährige gebürtige Welserin sitzt in Indonesien im Gefängnis, weil sie 3,3 Kilogramm Crystal Meth im Koffer hatte. Ihr droht die Todesstrafe. Ein 26-jähriger Mordverdächtiger in Steyr gab Anfang März beim Prozess an, die Droge hätte ihn so weit getrieben, dass er eine gute Freundin mit der Kordel einer Badetasche strangulierte. Am 23. April 2013 attackierte ein 27-Jähriger, der unter dem Einfluss von Crystal stand, ein vierjähriges Kind vor einem Kindergarten in Puchenau mit einem Ziegelstein und verletzte es.

Die OÖNachrichten haben über diese Fälle berichtet. In Boulevard-Medien wird Crystal Meth aufgrund solcher Vorfälle zur tödlichen, brandneuen Modedroge hochstilisiert.

In Wahrheit aber ist das Methylaphetamin schon mehr als 100 Jahre alt. Seine "Blütezeit" erlebte der Stoff während des Zweiten Weltkriegs. Vor allem die Wehrmacht setzte die Drogen ein, um die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit von Panzerfahrern und Piloten zu steigern. Panzer- oder Fliegerschokolade nannten die Soldaten das damals als Pervetin bekannte Mittel. 35 Millionen Dosen wurden alleine zwischen April und Juni 1940 an die Wehrmachtssoldaten ausgegeben. Schon während des Krieges wurde klar, dass die negativen Auswirkungen der Droge schwerer wiegen, als die kurzfristigen Vorteile. Bereits 1941 ging ihr Verbrauch deutlich zurück. Pervetin blieb aber bis ins Jahr 1988 als Medikament erhältlich.

Steigende Zahl der Konsumenten

Während der Zeit des Kalten Krieges hielt der Eiserne Vorhang das Meth, das seit jeher vor allem in Osteuropa konsumiert und hergestellt wird, zurück. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Öffnung der Grenzen begann der neuerliche Aufstieg von Crystal in Westeuropa. In Deutschland liegen nun erste Studien zum Meth-Konsum vor. Beunruhigendes Ergebnis: Vor allem Schüler und Studenten würden zur Leistungssteigerung die Droge einnehmen.

Wie viele Menschen in Österreich Crystal Meth konsumieren, weiß niemand. "Egal, wen ich frage – Sozialarbeiter, Streetworker oder Beamte der Kriminalpolizei – eine Zahl kann mir niemand nennen. Aber fast alle berichten, dass es mehr werden", sagt Christoph Lagemann, Leiter des Instituts für Suchtprävention in Linz. Einig sind sich die Experten darüber, dass es beim Konsum regional große Unterschiede gibt. Vor allem die Bundesländer, die an Tschechien grenzen, verzeichnen in auffallender Regelmäßigkeit Straftaten, in denen die Drogen eine zentrale Rolle spielt.

"Ich will aber unterstreichen, dass es bis jetzt keine Meth-Welle in Oberösterreich gibt. Wer das sagt, will Panik machen", sagt Lagemann. Der Hauptanreiz für den Konsum sei ein finanzieller, meint er: "Es ist das Koks für Arme. Keine andere Droge – nicht einmal Alkohol – ist so billig zu bekommen."

Droge für Lkw-Fahrer?

Aber es ist freilich nicht nur der niedrige Preis, der die Kunden anlockt: "Wie schon bei den Nazis, wird Crystal auch heute zur Leistungssteigerung eingesetzt. Es werden immer wieder Lkw-Fahrer erwischt, die Meth nehmen, um wach bleiben zu können. Den Konsumenten geht es oft monatelang gut, bis die ersten gravierenden Gesundheitsfolgen eintreten. Aber dann ist die Sucht meist schon so weit vorangeschritten, dass es sehr schwierig ist, aus ihr auszubrechen", sagt der Wiener Toxikologe Rainer Schmid. Wie Crystal Meth auf den Körper wirkt, lesen Sie im Kasten in der Mitte.

 

Wirkung

Folgen: Süchtige bekommen nach kurzer Zeit den „Meth-Mund“: Karies, die Chemikalien lösen den Zahnschmelz auf, verminderte Speichelproduktion und Zahnausfall.
Die Haut wird unrein. Crystal unterdrückt das Hungergefühl. Konsumenten wirken hager.

Langzeitfolgen: Psychosen, Hirnschäden, Depressionen, Suizidgedanken.

Wirkung: Aufputschend. In manchen Berichten ist von Wachphasen die Rede, die bis über eine Woche andauern können. Sexuell wirkt es stimulierend, mindert aber gleichzeitig die Potenz.

 

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15  Kommentare
15  Kommentare
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( Kommentare)
am 23.04.2014 17:41

Eine 29-jährige gebürtige Welserin sitzt in Indonesien im Gefängnis, weil sie 3,3 Kilogramm Crystal Meth im Koffer hatte. Ihr droht die Todesstrafe.
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Andre Länder andre Sitten!

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 23.04.2014 16:29

soll man nicht mehr retten, denn diese fallen ihr ganzes leben der allgemeinheit zur last.

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roli91 (26 Kommentare)
am 23.04.2014 09:18

Die Vietnamesen in der CZ machen bereits mehr Gewinn mit Crystal Meth, als mit gefälschten Waren. Kein Wunder das der Ümit, Achmed und der Harkan am Wochenende rauffahren einkaufen um unser Volk, dass so dumm ist und so etwas nimmt, die Drogen zu verkaufen. Anschließend verzocken sie ihren Gewinn in den Casinos in Dolni Dvoriste ....

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Gugelbua (31.889 Kommentare)
am 23.04.2014 09:15

kurz gesagt:
Die Umweltgifte lagern sich im Gehirn ab, die Menschen besonders unser heranwachsenden Kinder verblöden tatsächlich.

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jamei (25.498 Kommentare)
am 23.04.2014 09:07

.... Vor allem Schüler und Studenten würden zur Leistungssteigerung die Droge einnehmen.... Beschäftigungslose habts vergessen!

aber geh - ist doch alles voll super - bei uns ist alles SICHER traurig

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( Kommentare)
am 23.04.2014 08:52

Ärzte gehen auf die Straße, um gegen die langen Arbeitszeiten in Spitälern und Ordinationen zu protestieren, und in der Zeitung liest man, LKW-Fahrer nähmen drögen um wach zu bleiben. Naheliegender ist, dass Ärzte Drogen nehmen, um wach zu bleiben, wenn sie 3 Tage durchmachen müssen. Von Drogen konsumierenden Ärzten, die ja direkt an der Quelle sitzen, liest man in ö nichts in der Zeitung. Die unsichtbare Hand der Ärztekammer hat offensichtlich hier alles fest im Griff.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 23.04.2014 09:06

Interessanter,gar nicht so abwegiger Gedanke...

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 23.04.2014 08:05

...

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 23.04.2014 02:55

geht niemand vor: 33 % der österr, Bevölkerung sind alk düchtig, Jeder Bauer hat eine eine Schnapsbrennerei Mostpresse, der obstbaum, der Zwetschkenbaum der Roggen, der Hafer sind die fast kostenlose Grundstoff, die KFZ fahrer hsbrn oft viel Sprit im Nagen. fürs Bier wird im ORF Werbubg genacht - unternimmt der Staat, die Verkehrspolizei nichts,
ca 1 Toter am Tag ibberhalb eines Jahres, die meisten unter Alk einfluss.

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neptun (4.137 Kommentare)
am 23.04.2014 08:59

...wenn man deinen Text so liest.

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 15.05.2014 19:32

Host heit wiederamoi deiune Tabletten niccht genommen ?

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 15.05.2014 19:38

Könnt ihnen nicht passieren,gelle?...
grinsen

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laechler (946 Kommentare)
am 23.04.2014 00:40

aber trotzdem schlimm. Vielleicht überlegt die Politik einmal wirklich massiv gegen dieses Suchtmittel vorzugehen....so wie zum Beispiel gegen Raucher und Nikotinrauch in öffentlichen Räumen. L.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 23.04.2014 08:25

als Lösung dafür:
Freigabe aller Drogen also auch Alkohol und Nikotin in den Katalog aufnehmen und über staatlich kontrollierte Läden nach Alter abzugeben, die Preise sollten unter den derzeitigen Schwarzmarktpreisen liegen. Schwarzhandel mit hohen Strafen belegen. Eine Weitergabe an jene die zu jung sind ebenfalls mit den gleich hohen Strafen wie für Schwarzhandel zu bestrafen, dies gilt dann auch für die Erziehungsberechtigten.

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kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 23.04.2014 16:38

doch dazu bräuchten wir Politiker mit Eiern - und keine Luschen!

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