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Briten in OÖ geschockt über Abstimmung: "Ein Desaster"

25. Juni 2016, 00:04 Uhr
Briten in Oberösterreich geschockt über Abstimmung: "Das ist ein Desaster"
Schüler Maxwell Gomersall ist für den Brexit Bild: kerschi.at

LINZ. Viele Austro-Briten blicken besorgt in die Zukunft: "Das war ein riesengroßer Fehler".

Mit Enttäuschung und Unverständnis reagierten gestern viele in Oberösterreich lebende Briten auf das Ergebnis des EU-Austritts-Referendums. "Ich bin schockiert und empört", sagte Alexander Mc Quillian. "Ich hätte nicht erwartet, dass die Mehrheit für den Austritt stimmt."

Der Schotte unterrichtet an der Linzer Internationalen Schule (LISA), die an das Europa-Gymnasium Auhof angeschlossen ist. Dort war der Brexit gestern unter Lehrern und Schülern das beherrschende Thema. Der Schotte blickt nun besorgt in die Zukunft. Er lebt mit seiner Familie in Engerwitzdorf, wo er gerade ein Haus gebaut hat.

Ob er bald ein Visum für die Einreise braucht oder eine Arbeitserlaubnis, um unterrichten zu dürfen, das alles ist noch völlig offen. Die Zukunft bereitet ihm Sorgen: "Keiner kann sagen, wie es weitergeht." Seine Kollegin Ruth Brown, Physik-Lehrerin aus England, wurde ebenfalls vom Ergebnis überrascht: "Ich habe mich immer als Teil von Europa gefühlt. Jetzt bin ich das plötzlich nicht mehr."

"Es tut mir für die Jungen leid"

Auch die Schüler diskutierten im Unterricht und den Pausen heftig über den Brexit: "Viele Briten sind mit dem Zustand ihres Landes nicht zufrieden", sagt etwa Jack Juan-Hofer-Dunn aus der 6N, dessen Eltern aus Wales stammen. "Ich hoffe, dass sie mit dieser Entscheidung glücklich werden."

Sein Kollege Maxwell Gomersall aus Darlington in England lebt seit einem Jahr in Linz. Er versteht die Entscheidung: "Ich hätte auch für den Austritt gestimmt. Die EU hat versagt." Der 15-Jährige ist davon überzeugt, dass weitere Länder folgen werden.

Das sieht Robert Legett ganz anders. Der 82-jährige Schotte urlaubt gerade in Linz. "Es ist ein Desaster", sagt er. "Die Leute können die Auswirkungen einfach nicht abschätzen. Es tut mir vor allem für die jungen Menschen leid." Auch der Traunsee-Tourismus-Direktor Andreas Murray, ein gebürtiger Brite, sieht die Entscheidung als "riesengroßen Fehler": "Es war eine leichtfertige Entscheidung. Die wirklichen Konsequenzen kann jetzt noch niemand abschätzen." Die Briten hätten von der EU stark profitiert.

Negative Folgen für Wirtschaft

Paul Wright, Leiter der Golfschule Feldkirchen, sieht im EU-Austritt seines Heimatlandes einen historischen Präzedenzfall: "Es wird sicher negative wirtschaftliche Auswirkungen geben." Der seit 30 Jahren in Oberösterreich lebende Engländer will aber weiterhin britischer Staatsbürger bleiben.

"Mir hat es in der Früh den Magen umgedreht, als ich die Nachricht gehört habe", sagt Gerlinde Strobl, Leiterin der Österreichisch-Britischen Gesellschaft in Linz. "Wir wussten, dass es knapp wird. Jetzt wird der Austritt Realität." Kulturelle und schulische Kooperationen würden in Zukunft erschwert, Brücken zu bauen werde schwieriger werden: "Europa hat die Vision verloren, dass wir als vereinte Kraft sehr stark sein können." (hes, prel)

 

Der Brexit-Liveticker zum Nachlesen

 

Austro-Briten und Österreicher in GB

25.000 Österreicher leben derzeit im Vereinigten Königreich. Sie alle wurden gestern früh von der Nachricht überrascht, dass ihre Wahlheimat künftig nicht mehr Teil der Europäischen Union sein soll. Viele der Auslandsösterreicher plagen nun Zukunftssorgen.

9962 Briten haben Österreich als Heimat auserkoren. 726 davon leben in unserem Bundesland. Auch sie haben der Abstimmung über den Austritt entgegengefiebert. Die Debatten darüber hatten das Zeug, Familien zu spalten – teilweise wurde heftig über das „In“ oder „Out“ diskutiert. Jetzt müssen sich viele fragen: Wie geht es weiter?

3,5 Millionen Nächtigungen in Österreich gingen im Jahr 2015 auf das Konto der britischen Gäste. Das liebste Ziel war ihnen Tirol (mit rund 600.000 Nächtigungen). Erst an drittletzter Stelle liegt Oberösterreich mit 81.915 Übernachtungen. Rund 639 Millionen Euro spülten die britischen Reisenden in die Kassen der heimischen Touristiker.

12.629 Autos, die in Großbritannien produziert wurden, wurden 2015 in Österreich zugelassen. Die größte Gruppe unter ihnen kommt aus dem Hause Nissan: 4824 Pkw dieser Marke haben sich die Österreicher gekauft. Viel bekannter, aber seltener verkauft, sind hingegen die „very british“ Mini Cooper. 2519 Neuwagen wurden 2015 zugelassen. Noch rarer, mit nur neun Stück: die Luxusschlitten von Aston Martin.

 

Lesen Sie auch den "Oberösterreicher des Tages": Gerlinde Strobl: Brückenbauerin für Austro-Briten

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15  Kommentare
15  Kommentare
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( Kommentare)
am 26.06.2016 10:22

Es ist ein Riesenfehler, derart Schwerwiegendes Lügnern zu überlassen und nicht eine qualifizierte Mehrheit zu verlangen (die Proponenten geben schon zu, gelogen zu haben, das Positive aus den Fingern gesogen zu haben bzw übertrieben).


Das Gleiche bei uns.

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( Kommentare)
am 26.06.2016 09:36

ich lese und höre immer nur Berichte
über Schock, Desaster u. negativer Folgen aller Art
von denen, die mit 48 % gegen einen Austritt gewesen sind,
aber keine positiven Reaaktionen aus dem Kreis derer,
die mit 52 % für einen eu Austritt gestimmt haben -
sind Letztere lauter Deppen,
von denen die Medien glauben,
ihnen ohnehin keine Stimme geben zu müssen ?

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( Kommentare)
am 26.06.2016 10:26

48% der mit pro Exit Stimmendensind vielleicht Deppen, je nach Definition - die darfst dir selber aussuchen.

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 25.06.2016 18:36

nicht zu vergesseh: die brexit-gewinna ! ein jubeltag für jene,
die gold in barren oder münzen haben, sie sehen jetzt das schöne !

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 25.06.2016 17:31

Eine Abstimmung ist eine Abstimmung ist eine Abstimmung ist eine Abstimmung. Aber noch kein Austritt.

Ich schätze die Entrittswahrscheinlichkeit für einen tatsächlichen Austritt innerhalb der nächsten zweiJahre auf 30%.

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( Kommentare)
am 26.06.2016 07:35

Ich bei 95

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( Kommentare)
am 26.06.2016 07:52

Der Teschek ist immer jener, der auf solche Eierköpfe hört: Farage und Co. brechen Ankündigungen

Das geht schnell: Führende Kämpfer für den „Brexit“, darunter UKIP-Chef Nigel Farage, warnen nach dem Referendum die Briten davor, die von ihnen gegebenen Versprechen allzu wörtlich zu nehmen. Farage behauptete, das Versprechen, die britischen EU-Beiträge künftig ins Gesundheitssystem zu stecken, selbst nicht gegeben zu haben. Im Wahlkampf distanzierte er sich freilich nicht davon. Und der „Brexit“-Tory Daniel Hannan warnt nun ebenfalls erst im Nachhinein vor den von ihm selbst geweckten Hoffnungen, dass die Zuwanderung radikal eingebremst wird.


Bei uns nicht anders.

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GREXIT (889 Kommentare)
am 25.06.2016 14:56

Was soll's die Mehrheit ist für Austritt - und ganz ehrlich es gab auch ein Leben vor der EU, für mich ein besseres!

Es waren weniger Autos auf den Straßen, weniger Kriminalität wir hatten ein gemütliches Leben, und gereist bin ich auch sehr viel und ohne Probleme - okay in einem anderen Land zu leben war etwas schwieriger aber auch möglich.

Deswegen verstehe ich diese Aufregung nicht

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nichtschweiger (5.719 Kommentare)
am 25.06.2016 15:20

Du verstehst die ganze Aufregung nicht? Offensichtlich bist du nicht der Allerhellste!

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GREXIT (889 Kommentare)
am 25.06.2016 17:05

Genau deswegen will ich auch raus - ich mag keine Abhängigkeit und das sind wir in der EU von Deutschland, Frankreich und den USA - Super Leute

Aber nach jedem Ende kommt ein Neuanfang - die EU ist bei den meisten Bürgern egal in welchem Land erledigt

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nichtschweiger (5.719 Kommentare)
am 25.06.2016 22:21

Du hättest meine Ansicht nicht auch noch zusätzlich bestätigen müssen1

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il-capone (10.341 Kommentare)
am 26.06.2016 08:48

Ich mag auch keine Abhängigkeit.
Man stelle sich vor, man ist in einem abgeschotteten Land von der FPÖ abhängig ...

Graus ...

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 25.06.2016 09:37

.....bedankt euch bei dem Wirren Haufen der sich die "Europäische Union" nennt die schlafen seit Jahren nur so dahin und glauben die Lösungen fallen vom Himmel. Aber die Jugend braucht auch nicht zu glauben, dass alles was sie mit Freude so in Anspruch nehmen können selbstverständlich ist dafür haben eure Vorfahren auch was geleistet. Das einzige was bis jetzt in der EU geklappt hat ist, Gott sei Dank es gab keinen Krieg. Aber es hat Jung und Alt nichts so getrennt wie die schnelllebige "Zeit und der Verlust des Glaubens".

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Hexenhammer (253 Kommentare)
am 25.06.2016 08:10

mehr jedoch sind der Meinung, das das ZK in Brüssel ein riesengroßer Fehler ist.

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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 25.06.2016 01:34

So ist es eben, wenn man alleine auf einer Insel leben muss.
Robinson Crusoe hat das sehr gut beschrieben.
War das nicht auch ein Brite?

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