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"Best of Blasmusik": Wir suchen die besten Kapellen

Von Helmut Atteneder, 30. Mai 2015, 00:05 Uhr
"Best of Blasmusik": Die OÖN küren die besten und beliebtesten Kapellen
Machen Sie mit und wählen Sie mit den OÖNachichten die herausragenden Musikkapellen Oberösterreichs. Bild: VOLKER WEIHBOLD

480 Blasmusikkapellen mit mehr als 24.000 Musikern gibt es in Oberösterreich. Wählen Sie zusammen mit den OÖN bei der Aktion "Best of Blasmusik" die besten und beliebtesten davon aus.

Walter Rescheneder ist seit 14 Jahren Landesmusikdirektor und Landeskapellmeister. Im OÖN-Gespräch untermauert er die hohe Qualität in Oberösterreich.

Blasmusikwahl: Hier bewerben

OÖNachrichten: Herr Rescheneder, Sie haben mit 19 Jahren die Welser Magistratsmusik übernommen. Was hat Sie an der Blasmusik so begeistert?

Rescheneder: Ich bin von meinem Großvater geprägt, der war ein bekannter Landlergeiger und Kapellmeister – mein Vater war auch Kapellmeister. Ich begann mit sechs Jahren Geige zu spielen, habe später Klarinette gelernt, den Klassiker. Ich habe mich dann mit 19 Jahren für den Kapellmeister beworben. Ich war immer einer, der ganz vorne stehen wollte. Den Vertrag hat noch mein Vater unterschreiben müssen, weil man damals erst mit 21 volljährig war.

Woher kommt die Blasmusiktradition in Oberösterreich?

Sie wird von der Jugend getragen. Der Blasmusikverband hat schon vor 50 Jahren erkannt, dass man die Jugend braucht. Damals gab es noch keine Musikschulen, die kamen erst 1977.

Sie sind seit 14 Jahren Landesmusikdirektor. Wo haben Sie den Hebel angesetzt?

Bei der Jugend, aber da passiert immer noch viel zu wenig. Es kommen voll ausgebildete asiatische Musiker zu uns. Die fangen schon mit vier Jahren an und müssen ein Instrument lernen. In unseren Pflichtschulen spielt Musik mittlerweile die geringste Rolle. Da müssen wir aufpassen, dass unsere Leute mithalten können. Was sich auch geändert hat, ist der qualitative Anspruch unserer Blaskapellen auf dem Land. Wir haben heute in allen Vierteln derartige Qualität, das hätte man sich vor 15 Jahren nicht erträumen lassen.

Weg vom Umtata-Image?

Völlig. Wir bieten eine vierjährige Kapellmeisterausbildung an, das heißt, wir haben schon erkannt, dass man bei der Breite ansetzen muss. Heute haben wir in Gemeinden mit 900 Einwohnern Kapellen mit 50 Mitgliedern, die in einer Qualität musizieren, dass jeder sagt: "Großartig, wo kommen die denn her?"

Die Blasmusiker müssen aber auch immer wieder einmal das Schunkel-Eck bedienen. Bei Zeltfesten geht’s halt oft nur mit Walzer, Polka und Marsch.

Der Musiker feiert genauso wie jeder andere. Der Unterschied ist, dass wir auch bei Gelegenheiten spielen, wo sich andere unterhalten. Wir hatten einmal das Bierzeltimage, da hieß es: laut, hoch, schnell. Auch die Komponisten haben sich umgestellt. Sie haben gesehen, dass die Sparte Blasmusik eigene Kompositionen verlangt. Da sind wir auch gesegnet, etwa mit einem Thomas Doss, der international gefragt ist. Und das spielen unsere Leute.

Blasmusik ist auch sexy geworden. Brass-Formationen begeistern junge Menschen. Ist das in Ihrem Sinne oder so etwas wie Konkurrenz im eigenen Revier?

Das stärkt die Blasmusik sehr. Da spielen Leute aus unseren Kapellen, die mehr leisten können und wollen. Diese wöchentliche Probe ist für solche Formationen zu wenig. Sie helfen der Qualität unserer Blasorchester.

Die Blasmusik wird von symphonischen Orchestern immer noch belächelt. Ist das gerechtfertigt?

Insofern nicht, als es in Österreich keinen einzigen Bläser in einem Berufsorchester gibt, der nicht von der Blasmusik gekommen ist. Wenn die mal Urlaub haben, spielen sie genauso gerne im Bierzelt und wollen ihre Gaudi haben. Wenn sich zwei Trompeter treffen, packen die ihr Instrument aus und spielen. Bradln heißt das. Das kann man von zwei Geigern nicht behaupten.

Wie steht es um den sozialen Auftrag der Musikkapellen in den Gemeinden?

Wir sind uns oft gar nicht bewusst, welch hohen sozialen Stellenwert jemand hat, der die dritte Klarinette spielt. Das ist nicht messbar und daher schwer zu vermitteln.

Wo hapert’s in Ihrem Verband?

Wir müssen schauen, dass zwischen Jung und Alt keine Kluft entsteht. Die Älteren hören immer früher damit auf, in der Gemeinschaft zu musizieren. Wenn jemand mit 50 sagt, ich höre jetzt auf, weil es sind eh so viele Junge da, dann ist das ein falscher Ansatz. Früher hieß es, bindet die Jugend ein, heute muss man sagen, vergesst nicht auf die Älteren.

Gibt es, was die Instrumente betrifft, auch so etwas wie Sorgenkinder?

Beim Horn müssen wir aufpassen, dass wir nicht ins Hintertreffen geraten. Das gilt auch für die Klarinette. Bei den Trompeten und beim Schlagzeug haben wir keine Sorgen. Auch nicht bei den Flöten, die sind ein ausgesprochenes Fraueninstrument geworden.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Gugelbua (31.890 Kommentare)
am 31.05.2015 11:34

Livemusik von Blaskapellen im
Musikpavillon an der Donaupromenade ?
früher lauschte ich immer den wöchentlichen Freiluftkonzerten der Kapellen beim Landhaus grinsen

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ArtemisDiana (2.047 Kommentare)
am 15.06.2015 12:02

Freilich gibt´s die noch; auch beim neuen Musiktheater und am Hauptplatz (manchmal auch beim AEC). Näheres hier: http://linz-stadt.ooe-bv.at/de/termine/deu791s9/?PHPSESSID=vk1b0chfmnik0dske262elqfo6

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