Bangen um krebskranken Mondseer, der in Kuba Erdbebenopfern hilft
MONDSEE / HAVANNA. Kubas Behörden lassen den 66-Jährigen nicht ausreisen, weil er "nur" Touristen-Visum hat.
Er reist seit 2013 jährlich nach Kuba, um ärmsten Familien zu helfen. Familien, die durch den Hurrican Sandy im Jahr 2012 und im Vorjahr durch den Hurrican Matthew auch noch ihr weniges Hab und Gut verloren haben. Gestern hätte er von seiner jüngsten Reise zurückkommen sollen. Doch Stefan Eibensteiner (66) wird von den Behörden der Karibikinsel an der Ausreise gehindert. Angeblich, weil der Helfer "nur" ein Touristen-Visum hat. Zu Hause bangt die Familie um den Vater von fünf Kindern: Der ehemalige Amtsleiter von Mondsee-Land hat Krebs, heute hätte er einen Operationstermin.
Eibensteiner startete vor fünf Jahren sein privates Hilfsprojekt. Seitdem macht er in seiner Heimat auf die unzumutbaren Zustände in den zerstörten Teilen Kubas aufmerksam. Er fand und findet Unterstützer, so konnte er mittlerweile an rund 340 Familien mehr als 50.000 Euro verteilen.
In abgelegenen Dörfern
Am 14. Mai, also vor etwas mehr als einem Monat, machte er sich wieder auf den Weg nach Kuba, um zu helfen. "Dank einiger Spender aus dem Mondsee-Land kann ich in die abgelegenen Dörfer im äußersten Osten fahren und rund 6000 Euro verteilen", schilderte Eibensteiner vor dem Abflug das Vorhaben. In dem Bereich wütete im vergangenen Oktober der Sturm Matthew. "Diese Dörfer sind total abgelegen, der Weg weist eine Steigung von 40 Prozent auf. Hierher kommen kaum Hilfstransporte. Hier gibt es keine Geschäfte, keine Autos." Nachsatz: "Ich freue mich auf die befreundeten Familien. Das alles macht mich glücklich." Die Rückkehr war für 19. Juni, also gestern, geplant. Nur erreichte die OÖN ein Hilferuf des Helfers: "Mir wurde die Ausreise von den kubanischen Behörden untersagt. Als Begründung wurde angeführt, dass ich ein Touristen-Visum habe, dies aber aufgrund meiner Tätigkeit falsch sei."
Schon im Vorjahr Probleme
In der Heimat macht sich die Familie Sorgen. Christine Brugger ist Eibensteiners Schwester: "Ich begleitete im Vorjahr meinen Bruder nach Kuba. Schon damals gab es Probleme mit den Behörden. Sie haben uns mehr als eine Stunde festgehalten, uns am Ende aber gesagt, dass Stefan für eine gute Sache unterwegs ist. Jeden einzelnen Cent, der bei den Spenden hereinkommt, gibt er weiter."
Was passiert nun? "Wir haben keine Informationen, wie es Stefan geht", sagt Brugger. Der Operationstermin wurde gestern abgesagt. Mittlerweile sind auch das Außenministerium und die Botschaft eingeschaltet.
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Komisch, dass immer so viele hier wissen, wie man es besser hätte machen können.
Wenn er euch vorher gefragt hätte....
Letztes Jahr Probleme mit den Behörden und heuer wieder ein Touristenvisum beantragt.
Klarerweise ist man nun völlig perplex, dass jetzt die Ausreise verwehrt wird.
Bei welcher OP kann man einen Tag vor dem OP-Termin aus dem Urlaub zurückkehren? Als Arzt würde ich mir verarscht vorkommen!
Vollhorst
UNSINN !
wo steht geschrieben WO man sich vor einer OP aufhalten soll ?
so viel bledsinn auf einmal gibt's gar nicht !
Frag mal einen Arzt.
Es sind die Behörden dort nicht so gut wie in Österreich!
In anderen Kontinenten der Erde gibt es härtere
Gesetze, weniger Toleranz, wenn man bedenkt dass dieser Mann Krebs hat und nicht heimreisen darf!!
Man kann sich den Rest denken, darf man aber nicht schreiben!
Die Mitleidsmasche zieht nur in Österreich.
Blöd, würde einem aber woanders sicher auch oft passieren. Das Visum ist ja wirklich falsch...
Ich bin inzwischen von Kuba zurück und möchte kurz auf einige unqualifizierte Kommentare antworten:
1. Der Reise-Termin war mit meinem Facharzt abgesprochen - ich habe die Reise gebucht, da wusste ich noch nichts von der Diagnose Krebs. Ich habe dem Arzt auch vorgeschlagen meine Reise abzusagen - er sagte, dass sei nicht notwendig.
2. "Falsches Visa" - wie sich in der Folge herausstellte, war das Visa nicht falsch! Ich konnte auch mit dem gleichen Visa ausreisen. Es fehlte nur die Genehmigung für meine Spendenaktion - die habe ich nicht eingeholt damit mir nicht vorgeschrieben wird wenn und wie viel ich geben darf (kommunistisches System)
3. Mitleid braucht mit mir niemand haben!! Wer so eine Aussagen macht kennt mich nicht und qualifiziert sich von selbst ab.
4. Ich habe mit meinen Hilfen so viel helfen können, so viel Freude bereitet, so viel glückliche Gesichter gesehen, Mütter die vor Freude geweint - oder übers ganze Gesicht geglänzt haben. Ich danke allen meinen Spendern!
Dass die Behörden nicht recht erfreut sind, dürfte verständlich sein, wenn im Ausland mit dem Leid und den schlimmen lokalen Umständen für Spenden geworben wird. So etwas soll nicht nach außen gelangen.
Stimmt, bis zu seinem Spendenaufruf hatte niemand von Hurricane Sandy gewusst, das wurde absolut geheim gehalten und nicht nach außen getragen...