Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Ayurveda-Kur mit schlimmen Folgen

Von Alfons Krieglsteiner, 28. Februar 2018, 13:03 Uhr
Ayurveda
(Symbolbilder) Bild: colourbox.de

LINZ. Bei einer Routineuntersuchung in der Kläranlage im Bereich des Attersees hat die Umweltkontrolle des Landes O.Ö. einen massive Umweltbeeinträchtigung durch Quecksilber nachgewiesen.

"Rasa shastra" heißt die Kunst der Medikamentenherstellung für die Ayurveda-Kur. Zu den dabei in Indien verwendeten Substanzen, von denen man sich den Heileffekt erhofft, gehört Quecksilber. Das giftige, flüssige Metall war auch einer Creme und einem "Heil-Pulver" beigemengt, die eine 50-Jährige aus St. Georgen im Attergau im Vorjahr kiloweise von einer Ayurveda-Kur in einem indischen Kloster mitbrachte, wo sie eine schwere Erkrankung therapieren wollte. Jetzt hat sie damit Umweltalarm ausgelöst.

Vier Kilo Quecksilber im Kanal

Bei einer Routine-Überprüfung am 3. Juli 2017 hatten Umweltexperten des Landes Oberösterreich im Klärschlamm des Reinhalteverbandes Attersee eine erhöhte Quecksilber-Konzentration festgestellt. "Daraufhin wurde die Abteilung Wasserwirtschaft zur fachlichen Unterstützung gebeten", sagt Günter Minniberger von der Abteilung Umweltschutz.

Von den Experten wurde der "Biofilm", der sich im Lauf der Zeit an den Rohren des gesamten Kanalsystems ablagert, chemisch analysiert: "Nach monatelangem Suchen haben wir Mitte Dezember 17 Kilometer entfernt von der Kläranlage dann eine extrem hohe Quecksilber-Konzentration entdeckt." Ein Kilo Biofilm enthielt zehn Gramm des giftigen Metalls. Die Stelle lag unter einem Mehrparteienhaus in St. Georgen.

Mit Hilfe eines tragbaren Analysegerätes der Abteilung Umweltschutz wurde im gesamten Gebäude ein deutlich erhöhter Quecksilbergehalt in der Luft festgestellt. 350 Millionstel Gramm pro Kubikmeter Raumluft gelten als unbedenklicher Richtwert, doch in der Wohnung der 50-Jährigen Eva B. erreichte er das Hundertfache. Vor allem im Geschirrspüler und in den Abwasserrohren wurde man fündig.

Einem Labormitarbeiter fiel ein indischer Gebetsschrein in der Wohnung auf. Darauf angesprochen, berichtete sie von ihrem Indien-Trip. Dort habe sie von einer "Heilerin" Salbe und Pulver gekauft. Die Creme und das mit Butter vermischte Pulver hatte sie auf die Haut aufgetragen. Beim Abwaschen der Gefäße und beim Duschen war das Quecksilber immer wieder ins Kanalsystem gelangt - insgesamt vier Kilo.

Die Frau unterzieht sich derzeit einer langwierigen Entgiftung. Ein Ermittlungsverfahren gegen sie wurde eingestellt. Für die anderen Bewohner des Hauses gab es Entwarnung. Der kontaminierte Klärschlamm muss verbrannt werden, die Kosten von 100.000 Euro wird voraussichtlich der Reinhalteverband übernehmen. Umwelt-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) warnt aus aktuellem Anlass vor der Anwendung nicht zertifizierter Heilmittel aus dem Ausland.

mehr aus Oberösterreich

Tierärzte: Studienplätze sollen reserviert werden

Franz Schramböck: Ein außergewöhnlicher Medienmacher

Mädchen vergewaltigt 16-Jähriger verurteilt

Phantombildzeichnerin: "In Stresssituationen prägt man sich Gesichter ganz anders ein"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

27  Kommentare
27  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
hochhaus (1.821 Kommentare)
am 01.03.2018 13:58

Warum muss der Reinhalteverband -letztlich wir alle - diese 100.000 € bezahlen, wenn das eine einzige Frau verursacht hat??

lädt ...
melden
antworten
Biobauer (6.031 Kommentare)
am 28.02.2018 21:17

4 Kilo Quecksilber, damit kann man eine ganze Stadt ausrotten.
Euch ist jeder Hausverstand abhanden gekommen.

Hier liegt ein Komafehler vor.
Abgesehen davon sind 150 Milligramm tödlich.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 28.02.2018 22:21

Vielleicht war es eh nur ein -oxyd oder ein -phosphat.

lädt ...
melden
antworten
Selten (13.716 Kommentare)
am 01.03.2018 17:07

Heute im Staatsfernsehen war aber wieder von 4 kg die Rede.

lädt ...
melden
antworten
Sandbank (2.806 Kommentare)
am 01.03.2018 18:36

Vier Kilo! Das habe ich mir auch gedacht. Das geht sich nie und nimmer aus

lädt ...
melden
antworten
Selten (13.716 Kommentare)
am 28.02.2018 19:52

Na, dann kann die Gute ja nach Ajurveda Detox machen - und falls sie Schadenersatz leisten muss, die gute alte Nulldiät, die entgiftet auch. Aber zuerst Darm leer machen, geht auch nicht exotisch, zB mit Sennesblättertee!

lädt ...
melden
antworten
ooeusa (732 Kommentare)
am 01.03.2018 16:12

Much wundert es das sie es überlebt ha, nein dieser Unmenge von Quecksilver.

lädt ...
melden
antworten
Gerd63 (7.766 Kommentare)
am 28.02.2018 18:45

Ich finde es sehr bedenklich, dass die Bevölkerung erst jetzt informiert wird.
Die Analysen werden doch nicht Monate gedauert haben.

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 28.02.2018 19:20

Was hättest du von dieser allgemeinen Information?

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 28.02.2018 22:19

Du bist doch nicht etwa gegen Ehrlichkeit(tm) grinsen grinsen

lädt ...
melden
antworten
spitalsarzt (537 Kommentare)
am 28.02.2018 17:21

Kein Einzelfall..zeigten immer wieder Analysen aus TCM Präparaten, die ums teure Geld uns dummen Westlern angedreht werden - Hauptsache man kann sagen Alternativ und Fernost - da hilft wohl kein Kraut.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 28.02.2018 16:27

Sicher keine ungebildete Frau, aber leider fehlt der einfache bodenständige Hausverstand. Denn jeder normal Denkende weiß hoffentlich, dass es für jedes "tolle" Mittelchen, Kraut usw. auch bei uns das entsprechende Pendant gibt! Da brauch ich keine Kur in Indien und schon gar keine Mittelchen mir mit nach Hause schleppen! Lieber einfacher und dafür gesund und am Leben!

lädt ...
melden
antworten
Paradigmenwechsel (65 Kommentare)
am 28.02.2018 16:52

Das die Frau Krebs hatte ist hier nicht erwähnt... ich denke darf der gesunde Hausverstand dann auch mal aussetzen.

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 28.02.2018 19:20

Besser nicht.

lädt ...
melden
antworten
Selten (13.716 Kommentare)
am 28.02.2018 19:59

Ich scwör auf TMEM!!!!

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 28.02.2018 20:43

Das Ayurveda mache ich niemandem streitig, soll jeder dran glauben, woran er/sie (sind vermutlich 95% Frauen) mag. Die Idiotie ist, wenn man sich das ZTeig zementsacklweise aus Indien zuschicken lässt statt bei einem der unzähligen österreischen/deutschen Anbieter zu kaufen.

lädt ...
melden
antworten
ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 28.02.2018 16:22

Einfach das Zeug ungefähr 100000 mal mit Weizenstärke verdünnen und als Mercurius Homöopathiemittel verkaufen. Dann macht man sogar gewinn zwinkern

lädt ...
melden
antworten
barzahler (7.595 Kommentare)
am 28.02.2018 16:04

Wenn sich diese Frau eine Kur in Indien (von welchem Guru empfohlen?) leisten kann, kann sie den angerichteten Schaden mit links begleichen. Warum muss für jede Dummheit die Bevölkerung aufkommen? Da kann man schon den Familienschmuck entbehren....

lädt ...
melden
antworten
Fanthomas (860 Kommentare)
am 28.02.2018 15:22

Gibt nix Ärgers als Esoteriktanten.

lädt ...
melden
antworten
tradiwaberl (15.592 Kommentare)
am 28.02.2018 16:00

Gibt auch die passenden Heilmittel für alles zwinkern

http://schuessler-salze-liste.de/anwendungs-gebiete/leichtglaeubigkeit.htm

lädt ...
melden
antworten
Paradigmenwechsel (65 Kommentare)
am 28.02.2018 16:54

Gibt nix Ärgeres als die Verzweiflung wenn man Krebs hat und sich an jeden Strohhalm klammert...

lädt ...
melden
antworten
Selten (13.716 Kommentare)
am 28.02.2018 19:57

Der Strohhalm kann ein Rutengänger oder auch Quecksilber sein. Die Dame ist aber langstreckenflug- und Klosteraufenthaltstauglich, also vermutlich nicht krebskrank, sondern eine, die Indern alles glaubt.

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 28.02.2018 15:04

Ich stellte mir beim Lesen des Artikels die gleiche Frage wie @tradiwaberl: Was für eine Anwendungsart ist das, von der man zig Kilogramm Material braucht? Das Quecksilber wird ja hoffentlich nur in prozentueller Menge drin sein.

lädt ...
melden
antworten
tradiwaberl (15.592 Kommentare)
am 28.02.2018 13:47

Wieviel von dieser ominösen Paste braucht man denn, damit man auf 4 kg reines Quecksilber kommt ??
Das muss ja reinster Sondermüll gewesen sein :-o

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 28.02.2018 15:11

Habe mich jetzt etwas über Ayurveda informiert. Bei dieser "Paste" dachte ich zuerst an eine Art Schlammpackung, wo man sich halt reinlegt und deswegen so große Mengen bracuht. Aber NEIN, gefunden habe ich nur Nahrungsmittel, insbesondere diverse Pasten als Brotaufstriche.

Na servas, das muss ja geschmeckt haben...

lädt ...
melden
antworten
Selten (13.716 Kommentare)
am 28.02.2018 19:55

Und die teuren Ajurvedaverkäufer jammern, dass sie ihre Heilmittel nur als Lebensmittel einführen dürfen.

Da kann ein Doserl indisches Gewürz, wenn es als heilendes Kraut aus dem Himalaya verkauft wird, dann auch recht kostspielig sein.

Aber wenn´s exotisch und teuer ist, steigen Glaube und Heilkraft.

lädt ...
melden
antworten
ooeusa (732 Kommentare)
am 01.03.2018 16:18

Jetzt kann man sich vorstellen wie Indien mit Hg verseucht sein muss!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen