Amtsgebühren veruntreut: "Wir sind erschüttert"
GRIESKIRCHEN. 1,90 Euro Verwaltungsabgabe müssen Autowerkstätten oder auch die Motorclubs ÖAMTC und ARBÖ bei der Bezirkshauptmannschaft pro Kfz-Begutachtungsplakette ("Pickerl") bezahlen.
Ein Beamter der BH Grieskirchen-Eferding soll, wie gestern berichtet, diese Verwaltungsabgaben in die eigene Tasche gesteckt und damit einen Schaden von mindestens 100.000 Euro angerichtet haben.
"Wir sind schwerst erschüttert", äußerte sich gestern Bezirkshauptmann Christoph Schweitzer zu dem vor kurzem bekanntgewordenen Veruntreuungsverdacht in seinem Amt. "Der Beamte hatte viel Erfahrung und hat einen sehr guten Ruf genossen." Inzwischen habe der Mitarbeiter, der beurlaubt worden ist, die Vorwürfe zugegeben. Gestern erfolgte die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Wels. Das Motiv soll Geldnot wegen Spielsucht gewesen sein.
Kunden bekamen nichts mit
Die Kunden selbst bekamen von den mutmaßlichen Malversationen nichts mit. Sie kauften die Plaketten und bekamen dafür auch die regulären Einzahlungsbelege. Der Beamte soll das Geld schließlich beim Umbuchen der einkassierten Abgaben in die Amtskasse abgezweigt haben, weil hinter diesem Vorgang ein eigenes EDV-System steht. Die internen Überprüfungen zeigten, dass der Beamte mindestens ein halbes Jahr lang Gebühren veruntreut haben soll. "Theoretisch könnte es aber auch bis Mitte 2015 zurückgehen", sagte Schweitzer. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. (staro)
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