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700 Internetshops liefern Drogen nach Hause

20. März 2014, 00:04 Uhr
700 Internetshops liefern Drogen nach Hause
Oft kommen die synthetischen Suchtmittel aus Laboren in China. Bild: Colourbox

LINZ. 73 neue psychoaktive Stoffe tauchten alleine im Jahr 2012 im europäischen Frühwarnsystem (EWS) auf.

Mehr als 700 Internetshops vertreiben Suchtmittel über das Web. In den seltensten Fällen sind es "klassische Drogen" wie Heroin oder Kokain. Die Dealer im Internet haben vor allem die neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) im Sortiment.

"Mitte der 2000er Jahre hat es angefangen. Plötzlich sind im Frühwarnsystem immer mehr neue Substanzen aufgetaucht", erinnert sich der Toxikologe Rainer Schmid bei der Tagung "Jugend auf Drogen!?" am Dienstag in Linz. Um eine neue psychoaktive Substanz zu entdecken, muss man laut Schmid "kein Hexer sein". Meist ist eine bekannte Droge der Ausgangspunkt. "Man spielt dann so lange mit dem Molekül herum, bis man eine neue Verbindung hat, die psychoaktiv wirkt." Dieser neue Stoff hat für den Hersteller einen entscheidenden Vorteil: Er steht in keinem Drogengesetz und ist damit in einer rechtlichen Grauzone.

"Ob die Substanz, die man gefunden hat, euphorisierend, einschläfernd oder hochtoxisch wirkt, lässt sich aber erst durch Versuche an Menschen feststellen." 73 NPS tauchten alleine im Jahr 2012 auf. Die Wissenschaftler kommen da nicht mehr hinterher. "Eine unserer besten Quellen sind die Interblogs der Konsumenten, in denen sie die Wirkung der Stoffe beschreiben", sagt Schmid. Entscheidend für die Präventionsarbeit sei aber nicht nur, wie schädlich eine Substanz ist, sondern wie gut sie auf dem Markt ankommt. "Wenn eine Droge nur von wenigen genommen wird, sind die gesellschaftlichen Probleme freilich geringer." Für die Konsumenten haben die NPS Vorteile: Sie hoffen auf eine bessere Wirkung, sie wollen die Illegalität vermeiden und die Internetshops stellen eine bequeme Quelle dar.

Der Gesetzgeber steht den neuen Substanzen recht machtlos gegenüber. Für Stoffe, die als Basis psychoaktiver Substanzen dienen können, gibt es eine Art Lizenzsystem. Jemand, der solche Chemikalien bestellt oder besitzt, muss auf Nachfrage der Behörden den Besitz rechtfertigen können. Ein komplettes Verbot dieser "Grundsubstanzen" scheint unmöglich: "Das sind zum Teil Stoffe, die in der Industrie einfach gebraucht werden", sagt Schmid.

Er plädiert daher für ein neues Drogengesetz: "Wir müssen Stoffe nach ihrer Gefährlichkeit beurteilen. Jemand, der mit Heroin dealt, sollte drastisch höher bestraft werden als ein Cannabis-Dealer."

Den Abhängigen will Schmid auf Augenhöhe begegnen: "Wir müssen ihnen die ungefährlicheren Alternativen aufzeigen. Wenn ein Crystal-Meth-Süchtiger anfängt, die Drogen in einer Flüssigkeit oral aufzunehmen, anstatt sie zu spritzen, ist das schon ein kleiner Gewinn für seine Gesundheit." (hip)

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7  Kommentare
7  Kommentare
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( Kommentare)
am 20.03.2014 21:05

A bissal mehr Realismus wäre kein Fehler, wir sind ja hier nicht bei der BLÖD ... wir nicht zwinkern

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derjoker1968 (72 Kommentare)
am 20.03.2014 11:35

weg gesperrt, wenn man darüber nachdenkt und weis wieviel leid und unheil sie mit ihrem mist anrichten. viel zu viele familien und leben wurden durch den dreck schon zerstört

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akameinung (239 Kommentare)
am 20.03.2014 14:00

aber dann gleich ordentlich incl. alkohol und nikotin...uuuuiiii alkohol ist ja keine droge...wenn man suchtgift verbietet dann aber jegliche art!!!

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thehypercritics (892 Kommentare)
am 20.03.2014 15:15

Brau AG, Heineken, Vodka Eristof?

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jamei (25.498 Kommentare)
am 20.03.2014 09:40

"Er plädiert daher für ein neues Drogengesetz: "Wir müssen Stoffe nach ihrer Gefährlichkeit beurteilen. Jemand, der mit Heroin dealt, sollte drastisch höher bestraft werden als ein Cannabis-Dealer."

Gebürtiger Welserin (29) droht nach Drogenfund die Todesstrafe..
in manchen Ländern darf frau sich nicht blöd spielen........

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puschl40 (3.116 Kommentare)
am 20.03.2014 07:53

Wann wird endlich mal was gegen die Krankheit "Geldgier" getan?? zwinkern

Es gibt genug Bänker, Spekulanten, Politiker usw. die an der Krankheit "Geldgier" leiden und nach Geld süchtig sind (Siehe die EU, Bankenrettungsschirm, usw.)!!! zwinkern

Die Krankheit "Geldgier" richtet weit mehr volkswirtschaftlichen Schaden an als es jemals die paar Drogensüchtigen tun könnten!!! zwinkern

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( Kommentare)
am 20.03.2014 08:09

recht hast du so oder so!

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