4,8 Millionen Raser im Vorjahr erwischt

20.Februar 2014

Das Innenministerium hat Bilanz gezogen und Zahlen sämtlicher Verkehrskontrollen aus dem Jahr 2013 vorgelegt: Bei den Schnellfahrern liegt Oberösterreich im Bundesvergleich an zweiter Stelle. Beim Thema Alkohol gibt es zwar noch immer Autofahrer, die ein paar Glaserl zuviel als Kavaliersdelikt betrachten – aber insgesamt scheinen ein engmaschiges Kontrollnetz und teils drakonische Strafen zu mehr Bewusstsein bei Autofahrern zu führen.

Gut 4,8 Millionen Geschwindigkeits-Überschreitungen sind im Vorjahr von der Polizei festgestellt worden. Oberösterreich liegt mit 761.967 Schnellfahrern hinter Niederösterreich auf dem zweiten Platz. Alleine am Pfingstwochenende 2013 wurden im Land ob der Enns 3800 Autolenker, die es besonders eilig hatten, gestoppt. Ein 50-jähriger Innviertler zeigte sich unbelehrbar. Der Mann raste zwischen Strobl und Bad Ischl mit 155 km/h durch eine 80er-Beschränkung. Dieses Delikt kostete den Autofahrer mit dem Bleifuß den Führerschein. Bremsen ließ sich der Innviertler durch diesen Umstand nicht. Wenig später raste er wieder an einer Polizeistreife vorbei und lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit den Ordnungshütern bei Tempo 180.

Alkohol war ein zweites Schwerpunktthema der Verkehrspolizei im Jahr 2013. Österreichweit wurden knapp 1,8 Millionen Alkoholtests durchgeführt. Die Zahl der Anzeigen ging von 38.622 im Jahr 2012 um acht Prozent auf 35.404 im vergangenen Jahr zurück. Oberösterreich liegt mit 5487 Anzeigen wegen Trunkenheit am Steuer ungefähr gleichauf mit Niederösterreich und der Steiermark. "Ich habe schon das Gefühl, dass die vielen Kontrollen Wirkung zeigen und vor allem bei jüngeren Autofahrern ein Umdenken herbeigeführt haben", sagt Oberst Gerhard Haag von der Verkehrsabteilung Oberösterreich. Es sei schon auffällig, dass sich der Disco-Verkehr am Wochenende zunehmend auf Taxis verlagere. "Gemeinden betreiben oft selbst Jugendtaxis oder geben entsprechende Transportgutscheine aus." Wie überall sonst im Leben, gebe es allerdings auch beim Thema Alkohol am Steuer unbelehrbare Verkehrsteilnehmer.

Noch ein Wort zur Frage, ob auf Österreichs Straßen gleiches Recht für alle gilt? "Bei Übertretungen haben wir die Möglichkeit, von ausländischen Lenkern eine Sicherheitsleistung einzufordern. Wer nicht bezahlt, fährt auch nicht weiter", sagt Haag. Dazu werde verstärkt auf Frontradar umgerüstet, um vor allem auch deutsche Raser belangen zu können. Diese müssen auf Radarfotos nähmlich zu erkennen sein. "Die europaweiten Verwaltungsübereinkommen greifen immer besser." (dunst)

Verkehrs-Überwachungs-Bilanz 2013

18.188 Führerscheine und Mopedausweise wurden im vergangenen Jahr von Polizisten abgenommen. Das ist ein Rückgang gegenüber 2012 von 6,5 Prozent. Dazu wurden im Bundesgebiet 23.805 Kennzeichentafeln an Ort und Stelle wegen gravierender technischer Mängel abgenommen.

16.607 Autofahrer in Oberösterreich mussten Bußgeld wegen Telefonierens bezahlen.

11.676 Gefahrguttransporte wurden 2013 in Österreich kontrolliert. 993 solcher Transport-Lkw mussten wegen schwerer Mängel an Ort und Stelle stillgelegt werden.