15 Helden beim 15. Linz-Marathon
So stellt man sich ein Jubiläum bestenfalls im Traum vor: Beim 15. Linz-Marathon waren 20.000 Menschen auf den Beinen und mehr als 100.000 Besucher an der Strecke mit dabei. Die OÖNachrichten picken 15 Helden eines bewegenden Wochenendes heraus, ohne die der Marathon nicht so fantastisch gelaufen wäre.
Harald Schrenk, Tempomacher 3-Stunden-Schallmauer
Zu Beginn der 42,195 Kilometer hat der 50-Jährige aus Altenberg noch viele Läufer im Windschatten. „Doch sukzessive brechen sie weg“, sagt der „alte Hase“, der in Linz 14 Mal gestartet ist, zum sechsten Mal als Tempomacher. Acht Läufer hat der Mann mit dem besonderen Rhythmusgefühl diesmal bis ans Ziel ihrer Träume getragen, den Marathon unter der 3-Stunden-Marke zu beenden. Ein Hammergefühl für ihn und seine Mitläufer!
Andreas Madlencnik, Halbmarathon-Finisher
Für den 31-Jährigen aus Kirchdorf/Krems war der halbe Marathon eine ganz tolle Sache. „Die Leute entlang der Strecke waren phänomenal, die geben dir den letzten Schupfer ins Ziel“, sagte der Mann, der auf dem Hauptplatz wieder schnell bei Atem war und in Glücksgefühlen badete. Mit 1:21 Stunden hat der USC-Traun-Athlet seine Bestzeit unterboten. Als Belohnung winkte abends eine Geburtstagsfeier mit der Mama.
Franz Wohlschlager, Labe-Helfer
Der 82-jährige Linzer war bei 14 von 15 Marathons eine treibende Kraft. Bei der Labestelle in der Fabrikstraße ist der Leichtathletik-Fan mit Wasser und Bananen zur Stelle, damit den Läufern nicht der Saft ausgeht. Ihn beeindruckt, mit welch hohem Tempo die Elite daherkommt. „Die Übergabe klappt zu 99 Prozent. Der 100. Becher landet halt auf dem Boden.“
Michael Auinger, Fahrer im „Voraus-Auto“
Ein Linz-Marathon ohne Michael Auinger ist undenkbar. Der 51-jährige Vorchdorfer ist sozusagen der „Steuermann“ des Lauf-Spektakels. „Ich bin seit dem ersten Bewerb dabei – und es macht immer noch viel Spaß“, sagt Auinger, der im „Voraus-Auto“ nicht nur wachsam, sondern auch lautstark sein muss. Manchmal muss man sich die freie Bahn auch „erbrüllen“.
Josef und David Tagwerker, ein Viertel als Familiensache
Es war ein Familienauslauf, den die Tagwerkers aus Münzbach unternommen haben. Weil Sohn David mit der Sporthauptschule mitgelaufen ist, haben sich die Eltern Josef und Gabi angeschlossen. „Es war stark und cool“, sagte David (11).
Jasmin Prugger, „Ordnung im Stadion muss sein“
Den Ordner-Job nimmt Jasmin Prugger besonders ernst. Neben ihrer Aufsichtstätigkeit bleibt trotzdem Zeit, den Nachwuchsläufern zuzuschauen: „Die freudigen Gesichter, wenn die Kleinen im Ziel ankommen, sind für mich sehr faszinierend.“
Benita Bytyqi, Lauf-Maus
„Als Erste ins Ziel kommen, das wäre schön.“ Die achtjährige Benita Bytyqi aus Linz hat sich am Samstag ihr Ziel hoch gesteckt. Denn wenn sie schon zum ersten Mal dabei ist, will sie auch voll abräumen. Am Ende hat Benita es nach 400 Metern glücklich ins Ziel geschafft. Als Siegerin der Herzen.
Uschi Bergler, Marathon-Urlauberin aus Deutschland
Mit fünf Freunden reiste die Bayerin über das Wochenende nach Linz. Am Samstag standen Dom und Donau auf dem Programm, am Sonntag eine 42,195 lange „Stadtführung“. „Jetzt werden wir einen drauf machen“, sagte die 58-Jährige im Ziel. „Wir kommen bestimmt wieder.“
Paula Weber, Super-Fan
Vor der Arkade hat sich die Sechsjährige aus Leonding positioniert, „das Schönste war, als Mama vorbeigelaufen ist.“ Die „Mama“-Rufe hat Jenny Weber mit einem Bussi erwidert. Der Motivationsschub hat geholfen. „Ich musste mich kurz vor dem zehnten Kilometer fast übergeben“, erzählt die Mama, „ab da ist’s wieder gelaufen.“
Adna Cocalic, Medaillen für alle Kinder im Ziel
300 Medaillen hat die 14-jährige Adna Cocalic den kleinen Siegern am Samstag beim Juniormarathon um den Hals gehängt. Schon zum zweiten Mal war die Schülerin in der Funktion als Medaillen-Mädchen dabei. „Es ist schön, wie sehr sich die Kinder freuen, wenn sie ins Ziel kommen.“
Heinz Oberauer, „führender“ Kopf bei der Polizei
Damit beim Marathon nichts verkehrt läuft, war Heinz Oberauer mit 220 Polizisten im Einsatz. Drei Monate tüftelte der 55-Jährige im Stadtpolizeikommando mit seinen Kollegen am Verkehrskonzept. Bei seinem elften Marathon war der Linzer mit den Führenden im Polizeiauto vorneweg unterwegs.
Barbara Wolkerstorfer aus Lichtenberg, Inlineskaterin
Die Krankenschwester (29) der Barmherzigen Schwestern düste auf Inlineskates einen Halbmarathon. „Mich fasziniert die Schnelligkeit.“ Unter 1:20 Stunden erreichte sie ihr Ziel, ein barmherziges Rollen ist das nicht: Das Kopfsteinpflaster und die Straßenbahnschienen haben ihre Tücken und Lücken.
Stefan Em, Einsatzleiter Rotes Kreuz
Beim Juniormarathon war Stefan Em bereits vier Mal Rotkreuz-Einsatzleiter. „Die Kinder hängen sich voll rein“, sagt der 26-Jährige. „Das endet dann manchmal mit Stürzen und auch mit Brüchen.“ Glücklicherweise sind am Samstag alle Knochen heil geblieben.
Elisabeth Höller, Viertelmarathon
„Bei den Kleinen war’s leichter, zu gewinnen“, stellte die 18-Jährige aus Wilhering laufend fest. Mit 54:42 Minuten war sie im Viertelmarathon spitze gelaufen. „Früher hab ich die Altersklasse gewonnen. Jetzt wollte ich bei den Großen dabei sein.“
Jörg Breitwieser, Unfallchirurg für Kinder
Ein Ansprechpartner „für fast alles“ ist Jörg Breitwieser, Unfallchirurg für Kinder und Notarzt beim Juniormarathon. Wenn gerade kein Kind zu verarzten ist, rät er den Eltern, dass sie ihre Kinder spielerisch zum Laufen animieren sollen. „Da ist der Kindermarathon eine feine Sache.“
ist der Doktoratsstudent Karl Pogutter, Nitschestr.33, linz mitgelaufen ? Gesehen habe ich ihn nicht !
Warum ist ein Voraus Fahrer ein Held ? Dan sind wir Autofahrer ja auch Helden oder 😜🤔