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voestalpine angelt sich mit Superstahl US-Auftrag im Wert von 500 Millionen

Von (sib), 18. August 2016, 00:04 Uhr
voestalpine
Bild: Weihbold

LINZ. Konzern vergrößert zwei seiner Werke in den USA – Spezialstahl wird aus Linz geliefert.

Für den deutschen Premiumhersteller Mercedes baut die voestalpine zwei ihrer Werke in den USA aus. Ein 500-Millionen-Dollar-Auftrag (umgerechnet 443 Millionen Euro) führt nun dazu, dass das Werk Catersville in Georgia um 50 Millionen Dollar weiter ausgebaut wird, der Standort in Birmingham im Bundesstaat Alabama um elf Millionen Dollar.

Ab September 2017 werden dort sicherheitsrelevante Teile in einer speziellen, durch Patente gesicherten Herstellungsform produziert. Diese Teile – etwa Längsträger oder die strukturgebende B-Säule zwischen vorderer und hinterer Autotüre – können stabiler und dünner als bei der Konkurrenz erzeugt werden.

Der konkrete Auftrag läuft über einen Fahrzeugmodell-Lebenszyklus, also etwa sieben Jahre. Das Basis-Material für diese pressgehärteten Stähle (phs) kommt aus dem Stahlwerk in Linz. "Dieses Grundmaterial kann kein anderes Werk produzieren und daher nicht zugekauft werden. Die feuerverzinkten Stahlrollen werden per Schiff in die USA geliefert", sagt Konzernsprecher Peter Felsbach.

Wer der konkrete Kunde ist, sagt die voestalpine nicht. Die deutschen Premiumautobauer BMW und Mercedes haben in der Nähe Werke. Den konkreten Auftrag dürfte Mercedes platziert haben, eine Bestätigung dafür gibt es in Linz nicht. Mercedes ist aber enger Entwicklungspartner für die pressgehärteten Stähle, die in dem Werk verarbeitet werden sollen und erstmals in Schwäbisch-Gmünd nahe Stuttgart in Serie gegangen sind.

Ein Drittel mit Autobauern

Die voestalpine hat jahrelang an diesen spezialharten Stählen geforscht. Diese werden in eigenen Werken verpresst. Bis 2018 soll dieses Verfahren ausgerollt werden. Deshalb wird in Catersville auch die dritte Ausbaustufe vollzogen. "Wir folgen mit den ultrahochfesten Leichtbauteilen den Kunden", sagt Peter Schwab, der die Division Metal Forming leitet.

In Birmingham in Alabama wird an einem Standort, wo die Weichenbauer des Konzerns bereits vertreten sind, eine Montagelinie hochgezogen. In der Nähe gibt es ein Mercedes-Werk. Für "den nahegelegenen Kunden" sollen "logistisch anspruchsvolle Teile" montiert werden. Beide Ausbauprojekte werden in den USA zusätzliche 200 Jobs bedeuten.

Die Partnerschaft mit Automobil-Herstellern hat für den Konzern aus Linz strategische Bedeutung. Ein Drittel des Umsatzes wird direkt mit Autokonzernen erzielt, dieser Anteil soll wachsen. Konzernchef Wolfgang Eder betont wiederholt, dass der Umsatzanteil von Mobilität, also auch Schiene und Flugzeugen, von 48 auf 50 Prozent gesteigert werden soll.

voestalpine-Autoteile sind in Außenhautteilen, in Sicherheitskomponenten wie Gurtstraffersystemen, in Motorschrauben, Ventilfedern und Elektromotoren verbaut. Vor allem im Leichtbausegment erwartet sich das Unternehmen ein großes Potenzial. Der Markt soll sich bis 2025 auf 100 Milliarden Euro verfünffachen.

Derzeit sind weltweit acht "phs-ultraform"-Linien der voestalpine in Betrieb, sechs davon in Deutschland, dazu kommen Catersville und ein Werk in China.

Bis 2020 sollen weltweit mindestens 16 phs-Anlagen installiert sein. Basierend auf dem Ausbau der Leichtbau-Initiative liegt das strategische Umsatzziel der voest-alpine in diesem Produktbereich mittelfristig bei rund 400 Millionen Euro jährlich. 

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10  Kommentare
10  Kommentare
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( Kommentare)
am 18.08.2016 09:39

Ist es tatsächlich ein gutes Deal?

Um den Auftrags auszuführen sind vorerst 13,2% zu investieren. Der Auftragsvolumen 7 Jahre. Per Jahr ein Umsatz von 62 Mio. USD. Abzüglich der Rohmaterial Herstellungskosten in Linz, plus Transport (Seefracht) und US- Importzöllen. Tata der indische Stahlkonzern wirft z.B. in GB das Handtuch (nicht nur wegen den Brexit), baut dafür in den Staaten aus.

Die Begründung dafür: Eine Tonne in der EU hergestellter Stahl kostete der europäischen Statistikbehörde Eurostat zufolge im Jahr 2014 im Schnitt 897 Euro, während für eine Tonne aus China lediglich 583 Euro fällig wurden. Mitverantwortlich für die höheren Kosten in Europa ist der Emissionshandel, der die Hersteller verpflichtet, für die von ihnen verursachte Luftverschmutzung zu zahlen.

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( Kommentare)
am 18.08.2016 09:41

Korrektur - man soll langsam schreiben:

Ist es wirklich ein guter Deal? soll es heißen..

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am 18.08.2016 09:52

Wenn ich den Hintergrund richtig verstehe - ich bin schon einige Zeit weg - dann kann das spezielle verzinkte Band, das verarbeitet wird dzt. nur aus Linz bezogen werden.
Ich vermute dahinter eine Legierung mit ganz speziellen Eigenschaften, die man *eben nicht* beliebig in China produzieren kann.

Nachdem von Linz aus schon der deutsche Markt bedient wird, sind die paar Collies, die da nach Westen schwimmen eine gute Ergänzung.
Das teure an der Sache ist das Know How bzw. die Qualität, für X-beliebigen Baustahl würde ihre Argumentation absolut stimmen.

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am 18.08.2016 10:45

Zu euphorisch?

Aus Ihrer Poste entnehme ich: Speziallegierungen, Know How nur bei Voest Austria, kann nur die VA bereitstellen usw. Sind Sie sich da ganz sicher? Wer hat z.B. Stahlwerke und damit auch das Produktions- Know How u.a. in Deutschland (damals noch die DDR) Eisenhüttenstadt, sowie Russland usw. errichtet. U.a. haben die Chinesen in der VA einen Hochofen (ohne Know How?) zur Gänze abgetragen und mittels Container in Ihre Heimat verfrachtet und remontiert. Frage zu Autohersteller: wer beliefert Turin? Wer beliefert in Poissy den PSA Konzern? Daher warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegen würde.

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mcgyver (347 Kommentare)
am 19.08.2016 10:00

Nicht nur die Legierung auch das Produktionsverfahren sind da nicht ganz so wies auf der ganzen Welt gemacht wird.
Da braucht man schon hochmoderne Anlagen usw..

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 18.08.2016 07:54

und wo zahlt die VOEST ihre Steuern?

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 18.08.2016 08:06

Die wesentlichen Abgaben sind sowieso nicht die gewinnbezogenen Abgaben (KöSt), sondern die personalbezogenen Abgaben, die lokal zu entrichten sind wie Kommunalabgaben, Sozialversicherungen, Lohnsteuern und vieles mehr.

Da bleibt in Österreich mit jedem einzelnen Arbeitnehmer zusätzlich zu dessen Einkommen (und zusammenhängender Konsumation) sehr viel hängen. Inländische Standorte sind also immer ein Gewinn für den Staat, egal wo und wie der Konzern besteuert wird.

Die Gewerkschaften und AK jammern ständig über geringe KöSt, aber die Gewinne sollten sowieso im Interesse der Zukunft möglichst im Unternehmen bleiben, um Wachstum und Innovationen finanzieren zu können. Um die Zukunft zu gestalten!

Linkspolitische Schuldenkaiser schöpfen gerne die Gewinne von Unternehmen ab und rauben uns allen die Zukunft! Um die Finanzlöcher von heute stopfen zu können.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 18.08.2016 08:47

@Superheld
danke für die Theorie doch wie ist die Praxis?
bei diesen undurchsichtigen Verflechtungen blickt ein Außenstehender nicht durch.
Ich meine, die Arbeitsplätze werden ohnehin wie in der Vergangenheit von den Steuerzahlern bezahlt zwinkern

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 18.08.2016 08:56

Wo ortest du Unterschiede meiner Ausführungen zur Praxis?

Frage mal bei der Stadt Linz (Kommunalabgaben), der OÖGKK (Sozialabgaben) oder dem Finanzamt (EK-Steuern) nach, welche enorme regionale Einnahmen mit der voestalpine in Linz verbunden sind. Frage die Lieferanten, welche Bedeutung der Standort hier für sie hat.

Ein "paar potenzielle" Millionen KöSt eines Konzerns sind dagegen fast vernachlässigbar. Seien wir lieber froh, dass die Konzerne ihre Gewinne möglichst investieren, um die Zukunft abzusichern.

Über dadurch entgangenen Steuerleistungen zu trauern, ist wirklich sehr kurzsichtig und ich behaupte sogar: gierig und selbstsüchtig.

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( Kommentare)
am 18.08.2016 11:09

(Erträge) Umsatz bezogene Steuern die zu entrichten sind: bei Lieferungen für Werke in den Staaten: Exporte in Drittländer (dazu zählen u.a. die Staaten) sind MwSt. frei. Innerhalb der EU fällt bei vorhandener (gültigen UST ID Nr.) des VA Kunden (und umgekehrt) keine MwSt. an. Lediglich bei Umsätzen die innerhalb Österreich getätigt werden fällt die MwSt. an – die der VA Kunde anhand seiner FA Zahllast kompensiert = ist kein Endverbraucher (VA ebenso). Gewinne der VA Österreich werden, nehme ich an, bei uns versteuert.

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