Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"rudy games" entwickelt das Brettspiel der nächsten Generation

Von Astrid Benzer, 24. August 2014, 10:00 Uhr
Reinhard Kern und Manfred Lamplmair von rudy games
Reinhard Kern und Manfred Lamplmair von rudy games. Bild: bea

LINZ. Teil 5 der Serie "Jung und innovativ": Herkömmliche Brettspiele kennen wir, doch was ist, wenn man sie mit neuer Technologie kombinieren könnte? Das haben sich vor zwei Jahren auch der Linzer Manfred Lamplmair (33) und der Leondinger Reinhard Kern (35) von "rudy games" gefragt.

Herausgekommen ist dabei „combined games“ - eine mittlerweile eingetragene Marke. Dabei ist die Idee von „kombinierten Spielen“ bei weitem nicht neu: „Bereits in den 80ern gab es Ansätze dazu, doch die Technologie war damals noch nicht ausgereift. Heute ist das anders. Smart Phones sind weit verbreitet und auch Tablets erfreuen sich zunehmender Beliebtheit“, so Lamplmair, der in Wien Kommunikationswissenschaften studierte.

Die zwei langjährigen Jungendfreunde verband schon früh die Leidenschaft zum Spiel: „Oft haben wir unsere beiden Computer nebeneinander gestellt. So konnten wir spielen und trotzdem noch miteinander Spaß haben“, erzählt Kern, der in Linz die Grafik-HTL absolvierte und mittlerweile ein eigenes Grafikbüro betreibt. Aufgewachsen sind die beiden am Harter Plateau in Leonding. Damals bezeichneten sie sich selbst als Rudy-Bande, woher sich übrigens auch der Firmenname ableitet.

Aber wie genau funktioniert das Ganze nun? „Der Würfel, die Spielfiguren, das Spielbrett bleibt, aber das Spiel wird um die Vorteile von Handy, Tablet und Co. sinnvoll erweitert“, erklärt Lamplmair. Das „combined game“, mit dem alles begann, war „Leaders“, ein Strategiespiel, das in der Ära des Kalten Krieges spielt. Es ist bereits auf dem Markt erhältlich und ist ein Brettspiel, das in Kombination mit einem Tablet, das reihum gereicht wird, gespielt werden kann. Zusätzlich zum Brettspiel lädt der Spieler eine App herunter, die gratis zur Verfügung gestellt wird.

Leaders
"Leaders" ist ein Brettspiel, das zusätzlich mit einem Tablet gespielt wird. Bild: rudy games
"Leaders" ist ein Brettspiel, das zusätzlich mit einem Tablet gespielt wird.

 

Ein Jahr lang wurde an „Leaders“ herumgetüftelt: „Begonnen hat es als Hobby, dann ist es langsam gewachsen, aber spätestens als es an die Produktion des Brettspiels ging, war klar, dass man professioneller werden muss“, so Kern. Mittels Crowdfunding (eine Form der Finanzierung durch Internetnutzer) konnte der nötige finanzielle Grundstock aufgebracht werden. Erstmals vorgestellt wurde „Leaders“ 2013 auf der Essener Spielemesse. Der Zuspruch der Spiel-Community war groß, die ersten 200 Stück, die produziert wurden, waren schon nach einem Monat ausverkauft.

Ein Spiel für die Community

Von Anfang an war klar, dass die Community eine wichtige Rolle spielen soll. "Wir haben bei der Entwicklung von "Leaders" viel Unterstützung von der Community erhalten und davon wollen wir auch etwas zurückgeben. So können etwa einzelne Spielelemente heruntergeladen, verändert und frei verwendet werden", sagt Lamplmair.
Die Community gibt wichtiges Feedback und liefert Ideen, die bei den Updates der App in das Spiel einfließen: "Dieses kreative Miteinander gibt dem Brettspiel zusätzlich Leben – neue Spielfiguren können erschaffen werden, neue Nationen hinzukommen und neue Spielszenarien entwickelt werden. So gibt es immer wieder neue Spielinhalte, die entdeckt werden können", erklärt die 29-jährige Gertrude Kurzmann, die als Dritte im Bunde bei rudy games die Community betreut. Mittlerweile hat „Leaders“ über 7.000 Downloads und ist neben dem europäischen Markt auch in die USA und sogar bis nach Südkorea verkauft worden.

"Leaders"
"Leaders" spielt in der Ära des Kalten Krieges. Bild: rudy games
"Leaders" spielt in der Ära des Kalten Krieges.

Brettspiel mit Anbindung an soziale Netzwerke

Derzeit wird bei rudy games allerdings an einem neuen Spiel getüftelt: „Interaction“ ist das erste Gesellschaftsbrettspiel, das - in Kombination mit einem Tablet - mit sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co. interagiert.

Interaction
"Interaction" kombiniert soziale Netzwerke mit einem klassischen Brettspiel Bild: rudy games

Der Clou ist, dass die Spielinhalte wie z.B. Quizfragen aus den jeweiligen Interessensgebieten der Spieler generiert werden. „Dadurch, dass die Software im Hintergrund die nötigen Informationen immer wieder neu einholt, befindet sich auch der Fragenpool stets im Wandel“, erklärt Kern. Vorbei sind die Zeiten, in denen man bei Quizspielen die Antworten auf die Fragen schon auswendig kannte.
Dank „kapazitiver“ Spielfiguren - Bewegungsabläufe und Touchpunkte werden vom Tablet erkannt - kann das Spiel auch an unterschiedlichen Orten gemeinsam gespielt werden.

Interaction
Bild: rudy games

Kein Wunder also, dass rudy games mit der Idee von „combined games“ und „interaction“ 2014 den Jungunternehmerpreis „Edison“ in Bronze abgestaubt hat. Darauf sind sie auch ungemein stolz, denn durch die „Anerkennung durch eine Fachjury fühlt man sich in seinem Tun bestätigt und es unterstreicht noch einmal so richtig den innovativen Charakter, den unsere Spiele haben“, sagt Lamplmair. Mittlerweile wurde „interaction“ auch für eine Innovationsförderung vom Austria Wirtschafts Service ausgewählt. Erstmals präsentiert werden soll das Spiel dann nächstes Jahr auf der Spielemesse in Essen.

Auf die Frage, in welche Richtung sie sich weiter entwickeln wollen, erwidert Lamplmair: „Wir wollen uns weiter auf innovative und kreative Spielideen spezialisieren."
“Ja, denn wir sehen darin einen Zukunftsmarkt, es ist die nächste Generation des Spiels“, sagt Kern. „Und wir wollen Spiele, die Spaß machen und trotzdem Tiefgang haben, Spiele, bei denen die Menschen wieder mehr miteinander kommunizieren.“

Weiterführende Links:

www.leaders-game.com
www.rudy-games.com

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

6 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich am höchsten

Umkämpfter Modehandel: "Manchmal musst du das Gegenteil tun"

Kritik an schwarzen Schafen: Friseure wehren sich gegen billige Barbershops

Ortner Real: "Nichts unter den Teppich kehren"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen