dm holt in Österreich die Marktführerschaft zurück

dm schließt das Geschäftsjahr 2015/16 in Österreich mit einem Umsatz von 852 Millionen Euro. Das ist ein Plus von gut sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Europa erwirtschaftete die dm-Gruppe 9,7 Milliarden Euro Umsatz.

"Seit 2009 ist unser Umsatz immer um mehr als fünf Prozent gewachsen", sagt Andreas Haidinger, in der Geschäftsführung für die Region Oberösterreich verantwortlich im Gespräch mit den OÖN. "Damit sind wir nach mehr als 20 Jahren wieder Marktführer im Drogeriefachmarkt." Den Marktanteil schätzt der Geschäftsführer, der auch für Finanzen und Controlling verantwortlich ist, auf etwa 20 Prozent. dm liege damit vor den Konkurrenten Bipa und Müller.

Schließfächer mit Handy-Codes?

Den Großteil des Umsatzes erzielt die Drogeriekette nach wie vor in den Filialen selbst. Das Online-Geschäft entspricht dem Umsatz dreier durchschnittlicher Filialen, wird aber ausgebaut werden. Das Bestellen, Zustellen und Abholen soll leichter werden. "Früher ist der Kunde zur Ware gekommen, heute kommt die Ware zum Kunden. Das ist auch ein Zwiespalt: Denn viele Kunden wollen neue Produkte zuerst einmal ausprobieren."

Eine Idee des Drogeriemarktes sind so genannte Pick-up-Stationen: Kunden geben ihre Bestellung im Internet auf und holen diese dann in Schließfächern mittels eines Handy-Codes ab. "So etwas könnte man auch in Schaufenster integrieren, um die Kundenwünsche noch schneller zu erfüllen", sagt Haidinger. Vorerst sei das alles aber noch Zukunftsmusik.

Konkreter ist da die "Bloggerbetreuung". Weil vor allem junges Publikum Produkte kauft, die Blogger in sozialen Medien bewerben, müsse man darauf ein Auge haben. dm hat 15 Mitarbeiter, die sich ausschließlich um Blogger kümmern. Haidinger: "Die leben mit der Internet-Gemeinschaft mit. Wenn eine Bloggerin sagt, ein Produkt ist gut, und wir haben das noch nicht im Sortiment, müssen wir reagieren."

Ungeachtet des Ausbaus des Online-Segments modernisiert dm jährlich jede zehnte Filiale. In Österreich gibt es derzeit 390 Filialen mit 6593 Mitarbeitern, europaweit 3349 Filialen mit 56.537 Mitarbeitern. In Oberösterreich hat heuer eine Filiale zugesperrt – jene im Trauner Zentrum. Der Grund ist bemerkenswert: Denn bei der Trauner Kreuzung gibt es ebenfalls eine Filiale. Und weil die Straßenbahnlinie 3 seit Februar dieses Jahres bis zur Trauner Kreuzung fährt, sei es den Kunden zumutbar, bis dorthin zu fahren. (rom/sib)