Zahl der Firmenpleiten geht zurück, aber starker Anstieg bei den Wirten
LINZ. 656 Firmeninsolvenzen 2014 in Oberösterreich – so wenig wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Trotz der schwachen Konjunktur ist die Zahl der Insolvenzen bei Oberösterreichs Betrieben so niedrig wie zuletzt 1995. 656 Firmen haben heuer Insolvenz angemeldet, sagt Otto Zotter, Geschäftsführer des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV). Die Gesamtverbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent auf 336 Millionen Euro zurückgegangen. Die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze hat sich auf 3000 mehr als halbiert. Die Mitarbeiterstatistik wird allerdings durch die Pleite der Drogeriekette dayli verzerrt.
"Bei den Insolvenzen gibt es ähnliche Wellen wie bei einer Grippe. Jene Firmen, die die Wirtschaftskrise 2009 überstanden haben, sind jetzt widerstandsfähiger gegen widrige Umstände", sagt Zotter. Oberösterreichs Betriebe würden beinhart sparen, das zeige sich auch an den hohen Arbeitslosenzahlen. Durch die Kostendisziplin hätten die heimischen Betriebe allerdings Reserven, wenn die wirtschaftliche Erholung weiter auf sich warten lasse. Auch die niedrigen Zinsen und Ölpreise würden den Firmen zurzeit in die Hände spielen, sagt Zotter.
Ausreißer Gastro und Bau
Die Branchenanalyse des KSV zeigt, dass es vor allem zwei Ausreißer gibt: das Gastgewerbe und den Bau. In beiden Branchen sind die Insolvenzen auch 2014 sprunghaft angestiegen. 130 Gastronomiebetriebe gingen heuer pleite. Das waren um 38 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Bauinsolvenzen stiegen um sechs Prozent auf 128 Fälle. "Im Baugewerbe werden oft Aufträge um jeden Preis akquiriert. Doch auf Dauer Verluste schreiben geht nicht."
1173 Privatinsolvenzen wurden heuer bei Oberösterreichs Bezirksgerichten eröffnet. Die Zahl ist damit gegenüber 2013 stabil. "In Wahrheit müssten es zehn bis fünfzehn Mal so viele sein. Da ist großes Potenzial vorhanden, aber die Hemmschwelle, Privatkonkurs anzumelden, ist nach wie vor groß", sagt Zotter. Dabei würde eine hohe Anzahl an Privatkonkursen zeigen, dass die Schuldenregulierung funktioniert.
Die größten Pleiten
1. Autozubehörhändler Rinder, Leonding: 27 Millionen Euro Schulden, 90 Personen
2. Transportunternehmer Gerhard Stadler, Peuerbach: 17 Millionen Euro Passiva
3. Hutterer Metalltechnik, Oberweis: 15,2 Millionen Euro Passiva, 69 Dienstnehmer
4. mobile communications services, Wels: 11,6 Millionen Euro Passiva, 48 Personen
5. mcom Handyvertrieb, Wels: 10,9 Millionen Euro Schulden, 28 Dienstnehmer
6. Fellner Bau, Ried: 10,5 Millionen Passiva, 58 Personen
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es sind immer die selben ... und meistens GmbH's...
nach einer " Krise" ,und die Sanktionen erwirken Eine ,werden viele Auftragsbücher LEER bleiben !
aber die Analyse des Jahres 2014 kommt erst und wenn die Reichen Russen nicht als Touristen kommen werden , wird das Gastro Problem NOCH grösser...
mal sehen wie sich der Ölpreis auswirkt ... für die Industrie eigentlich ein Vorteil , aber für die Staatskassen NICHT !
so meine Meinung ...