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Wettlauf um "Tonis Freilandeier": Oberösterreicher wirbt die Bauern ab

Von Josef Lehner, 20. Februar 2018, 00:04 Uhr
Eier
(Symbolbild) Bild: (Reuters)

KNITTELFELD/VORCHDORF. Schachzug der Firma Amering aus Vorchdorf: Der Eierspezialist nahm die Lieferanten des Pleitebetriebs unter Vertrag.

Auf Österreichs Eiermarkt geht es rund, seit der Erfinder und Lieferant der bekanntesten Frischei-Marke, Toni Hubmann aus Knittelfeld, pleite ist. Ausgerechnet in der Hochsaison vor Ostern müssen Erzeuger und Großkunden bangen, auf einem Markt, auf dem im Vorjahr wegen des Fipronil-Skandals Milliarden Eier gefehlt haben.

Im Dezember 2017 wurde über Tonis Handels GmbH die Insolvenz eröffnet. Gründer Toni Hubmann ging wegen hoher Investitionen und einer Verurteilung aufgrund falscher Produktdeklarationen finanziell die Luft aus. Deshalb soll das Unternehmen samt Marke verkauft werden.

Dem Vorchdorfer Eierspezialisten Amering dürfte dabei ein Schachzug gelungen sein: Er hat die rund 110 Bauern, die Hubmann mit rund 50 Millionen Eiern im Jahr beliefert haben, unter Vertrag genommen. "Die Bauern sind in der Luft gehangen und hätten bald keinen Abnehmer mehr gehabt", sagt Georg Leitner, Manager bei Amering. Es seien verhältnismäßig kleine Betriebe, vor allem in der Steiermark, einige aber auch in Ober- und Niederösterreich. Sie liefern mit ihren 500 bis 600 Legehennen hochwertige Ware.

Amering hat sich als Lieferant von Flüssigei und anderen Eiprodukten für Gewerbe und Lebensmittelindustrie einen Namen gemacht, versorgt aber auch den Lebensmittelhandel mit rund 120 Millionen Frischeiern im Jahr. Künftig werden es 170 Millionen sein. "Wir haben die leistungsstärkste Verpackungsanlage Mitteleuropas mit 100.000 Stück Kapazität in der Stunde", sagt Leitner.

An der Betriebsstätte und der Marke "Tonis Freilandeier" sind die Oberösterreicher nicht interessiert. Der Masseverwalter, Rechtsanwalt Helmut Fetz aus Leoben, soll aber ein halbes Dutzend ernsthafter Interessenten an der Hand haben. "Das ist gut für die Gläubiger", sagt Karl Quendler vom Gläubigerschutzverband Creditreform: "Auch die Betriebsfortführung läuft überraschend positiv."

Bei einer Tagsatzung am 2. März beim Landesgericht Leoben sollen die Kaufangebote geprüft und dann entschieden werden. Angestrebt werde, alles in Bausch und Bogen zu verkaufen. Allein für die Marke "Tonis" sollen völlig abgehobene 1,5 Millionen Euro geboten werden, heißt es in der Branche. Wie der Preis ohne bäuerliche Lieferanten aussehen wird, ist noch unklar. Der Insolvenzverwalter war für die OÖN nicht erreichbar.

 

1800 Bauern mit 6,7 Millionen Hennen liefern in Österreich 1,8 Milliarden Eier im Jahr: 66 Prozent Bodenhaltung, 22 Freiland, elf Bio, ein Prozent Käfig.

Fipronil: Wegen des Insektizids wurden 2017 in der EU 23 Millionen Hennen getötet. Eipreise stiegen. Nun ist der Markt wieder versorgt, vor Ostern aber angespannt.

2,2 Milliarden Eier werden in Österreich im Jahr konsumiert (als Frischeier oder verarbeitet in Fertigprodukten).

Tonis Handels GmbH, Knittelfeld: Das Landesgericht Leoben eröffnete am 12. 12. 2017 den Konkurs: 12 Millionen Euro Schulden, 2,05 Millionen Vermögen.

Amering: Roman Amering produziert in Vorchdorf mit 45 Beschäftigten rund 7500 Tonnen Flüssigei pro Jahr und liefert 120 Millionen Frischeier an den Handel.

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 20.02.2018 20:28

Und was sagt sie Superhenne Hanna dazu???

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 20.02.2018 16:19

Die Rechnung ohne die Bauern gemacht. Da lachen jetzt sogar die Hühner. Im Dez 2017 ist Hubmann in die Insolvenz gegengen. Das heißt für Ostern hat der Masseverwalter noch die Eier. Nach 6 Monaten können die Lieferanten aussteigen. Aber trotzdem Gratulation an die Fa. Gamering.

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 20.02.2018 15:45

Und welchen Wert soll die Marke "Tonis Freilandeier" haben, wenn man diese Marke mit wiederkehrendem Lug und Betrug in Verbindung bringt!?!
Der Wert ist ein Negativ-Betrag!

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il-capone (10.317 Kommentare)
am 20.02.2018 11:55

Mit 500 bis 600 Legehennen ...

.... kannst ein größeres Beisl beliefern.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 20.02.2018 09:28

Wenn sie Ehrlich bleiben, passt es, wenn sie zu tricksen beginnen, wird es so sein wie bei Tonis, ein schlechter Ruf ruiniert.

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.02.2018 09:20

Jetzt muss nur noch einer Langhühner züchten, die gleich Stangeneier legen.

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( Kommentare)
am 20.02.2018 13:07

Aber unbedingt das Ei in Gold

Ein absoluter Zuchterfolg

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.02.2018 22:28

Nein, nicht sooo!

Die Langeier sind zylindrisch, die gibts wirklich, gekocht. Auf die ganze Länge gleichen Dotter und außen ein 3mm-Ring von Eiweiß. Geschätzt 30 cm lang.

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( Kommentare)
am 20.02.2018 08:55

Welchen Wert soll die Marke "Tonis Freilandeier" noch haben, wenn Amering aus Vorchdorf alle Bauern als Eierlieferanten unter seinen Vertrag genommen hat. Wo wollen die so schnell Eierlieferanten für die Marke Toni nehmen? Und wann, es werden nicht plötzlich mehr Eier benötigt.
Hier hat sich der Masseverwalter für die Intessen der Gläubiger selber ein ordentliches Stinkei gelegt.

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ob-servierer (4.455 Kommentare)
am 20.02.2018 12:17

Das habe ich mich auch gefragt.

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hbler (121 Kommentare)
am 20.02.2018 07:00

Dieser Bericht ist unvollständig, es wird von 1800 Bauern geschrieben die in Österreich produzieren
Allerdings ist der österreichische Markt kein geschlossener Markt, es wäre aufschlussreich, wie die Konsumenten in Österreich konsumieren
Ein nicht unwesentlich hoher Anteil, gerade in Fertigprodukten aber auch Großküchen etc. Verwendet zwar zum Vorteil einer hochwertigen Ernährung noch Eier, jedoch keine Ware die unter österreichischen Haltungsvorschriften produziert wurde.

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