WK-Reform: 15 Verbünde statt 18 Fachgruppen
LINZ. Startschuss für Organisationsumbau in Oberösterreich, Umsetzung bis Anfang 2019.
Einstimmig sei die Zustimmung zur vorgeschlagenen Reform der Wirtschaftskammer Oberösterreich gefallen. Die Branchenobleute und auch die politischen Parteien des Wirtschaftsparlaments hätten das Go gegeben, berichtet WK-Präsidentin Doris Hummer gestern, Freitag. Damit soll das, was in einer kleinen Reformgruppe erarbeitet wurde, nun in der großen Organisation umgesetzt werden.
Kern ist der Umbau der 18 Fachgruppen-Geschäftsstellen zu 15 Branchenverbünden. Hummer erklärt in einem Beispiel, was sich ändert: Bisher waren etwa die Hafner, Rauchfangkehrer und Maler in einer Geschäftsstelle organisiert. "Eine Kooperation ist da schwierig." Künftig bestimmen gemeinsame Themen die Struktur: So kommen in den Branchenverbund "Mode und Styling" der Modehandel, die Kleidermacher, Friseure und Juweliere. Bei einigen wie "Verkehrssysteme & Logistik" oder "Gastronomie und Hotellerie" gibt es wenig Anpassung. Bei anderen wie "Kommunikation und Medien" werden die derzeit bunt verstreuten Fachgruppen der Werber, die Fotografen, die Filmemacher und die Drucker zusammengeführt, berichtet Vizepräsidentin Angelika Sery-Froschauer.
Zu Einsparungen, die sich daraus ergeben, sagt Hummer: "Das war nicht das primäre Ziel." Die Vorgaben aus der ab 2019 wirkenden Reduktion der Kammerumlage bedeuten ein Einspar-Erfordernis von sechs Millionen Euro (bei zuletzt 87 Millionen Euro Gesamtbudget).
Zusätzlich wird die WK vier Millionen umschichten, um Zukunftsthemen wie einen Standortfonds, eine geplante duale Akademie und neue Servicepakete wie eine Rechtsschutzversicherung für Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern zu finanzieren.
Ab 2019 werden auch die Sparte Industrie und jene für Banken und Versicherungen von einer Geschäftsstelle betreut. "Da gibt es viele gemeinsame Themen", bestätigt Clemens Malina-Altzinger, Vizepräsident und Vertreter der Industrie. Der für die Banken zuständige Friedrich Filzmoser geht 2019 in Pension, in der Industrie hat gerade Josef Schachner-Nedherer übernommen.
Das Wirtschaftsparlament erhält drei Ausschüsse, in der die Parteien mit je einem Mitglied vertreten sein werden. So kommt ein Ausschuss für den Standort, einer für die Gewerbeordnung und einer für die mit 60 Prozent zahlenmäßig stärkste Mitgliedergruppe, die Ein-Personen-Unternehmen. Leo Jindrak und Margit Angerlehner, die die beiden letztgenannten Ausschüsse leiten werden, werden ins Präsidium kooptiert.
Offiziell wurde gestern auch der Wechsel im Direktorium: Am 16. Juli übernimmt der bisherige Stellvertreter Hermann Pühringer von Walter Bremberger. Vizedirektor wird Gerald Silberhumer. (sib)
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Hoffentlich wird der Kammerbeitrag gesenkt - das Gros zahlt ein Unternehmenslebenlang für die Fisch
Das ist üblich bei Versicherungsleistungen.
Außerdem sind die Außenhandelsstellen auch für die Unternehmen sehr nützlich, die selber nicht exportieren sondern nur vom Import leben.