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Über Crowdfunding finanziertes Unternehmen "Wooderoo" pleite

Von nachrichten.at/apa, 17. April 2015, 16:27 Uhr
Zwei Jungunternehmer auf dem Holzweg
Der oberösterreichische Tischler und Chef von Wooderoo Andreas Brandner mit einer iPad-Hülle Bild: (Woodero)

STEYR. In Österreich ist erstmals ein über eine Crowdfunding-Plattform finanziertes Unternehmen pleitegegangen. Vom Konkurs des von einem Oberösterreicher geführten Start-Ups sind 170 Investoren betroffen.

Der Konkurs des Start-ups Woodero kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Seit dieser Woche ist ein neues Crowdfunding-Gesetz in Begutachtung, welches das Einsammeln von Investorengeldern übers Internet erleichtern soll. Bei Woodero wurden 166.000 Euro von 175 Investoren in den Sand gesetzt.

Dabei hatten die vier Gründer (darunter der gebürtige Garstner Andreas Brandner und sein Studienkollege Christian Gerer) von Woodero große Pläne. Mit edlen Holz-Schutzhüllen für Smartphones und Tablets wollte das Quartett groß rauskommen. Schon heuer wollten sie einen Umsatz von 5,8 Millionen Euro und einen operativen Gewinn von 630.000 Euro schreiben. 2017 sollten es 16 Millionen Euro Umsatz und 3,3 Millionen Euro Betriebsgewinn sein. Mit diesen Planzahlen gingen sie zumindest im Oktober 2013 bei der Crowdfunding-Plattform 1000x1000 auf Investorensuche.

Damals ging es noch bergauf: 2014 berichteten die OÖNachrichten über das Start-Up - Hier nachlesen

"Schreiben wir gemeinsam Geschichte! Wir können es schaffen, das erste Unternehmen in Österreich zu sein, welches mehr als 100.000 Euro über Crowdfunding finanziert", hieß es damals auf der 1000x1000-Webseite. Geworden sind es exakt 166.300 Euro, die Fundingschwelle wurde um 832 Prozent übertroffen.

Kaum Kritiker

Auch die Investoren waren guter Dinge, viele investierten, weil sie vom Produkt überzeugt waren. Ein Investor, der 500 Euro bereitstellte, sah das Investment als "Teil einer nachhaltigen Zukunftsvorsorge mit Potenzial". "Habe selten ein so gutes Gefühl gehabt", schrieb ein weiterer Geldgeber auf 1000x1000. Nur vereinzelt gab es unter den Investoren kritischere Töne, einer schätzte die Planzahlen als zu optimistisch ein, ein anderer hielt den Verkaufspreis von 149,90 Euro zu hoch. Gescheitert ist Woodero letztendlich daran, dass die Hüllen nicht so begehrt waren, wie erhofft.

Der Chef von 1000x1000, Reinhard Willfort, hält den Trend zum Crowdfunding auch nach der Woodero-Pleite für ungebrochen. Das Scheitern von Start-ups gehöre dazu. "Wir müssen damit rechnen, dass 50 Prozent die Ziellinie nicht erreichen." In Deutschland habe es bereits mehrere Insolvenzen gegeben, so Willfort.

175 Investoren betroffen

Laut Willfort waren die 175 Woodero-Investoren schon vorab von den Problemen informiert. Es habe alle drei Monate Quartalsberichte gegeben und in den letzten zehn Wochen vor der Konkurseröffnung habe es zwischen Woodero-Geschäftsführer Andreas Brandner und der "Crowd" intensiven Kontakt gegeben, so Willfort. Einzelne Investoren seien sogar bereits gewesen, neues Geld nachzuschießen.

Ein Investor bestätigte, dass es Informationen zu den Problemen gab. "Dass es aber derart dramatisch ist, war nicht so klar", so der Geldgeber. Er sei sich des Risikos bewusst gewesen und könne den investierten Betrag verkraften. Grundsätzlich seien die Investoren über Umfragen eingebunden gewesen.

Neben der staatlichen Förderbank aws war laut Willfort auch der Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz an Woodero über ein Kreditmodell beteiligt. Mateschitz soll das steirische Start-up über seine Initiative "Werkberg" gefördert haben.

Totalverlust ist so gut wie sicher

Für Willfort sei es wichtig, aus der Pleite von Woodero zu lernen. Dadurch werde aufgezeigt, dass Start-ups auch scheitern können. Die 175 Woodero-Investoren müssen sich auf einen Totalverlust einstellen, sie sind nachrangig gestellt und würden erst nach allen anderen Geld sehen. Die eingesammelten 166.000 Euro flossen vor allem ins Marketing und sind somit verloren. Willfort hält es aber für nicht ausgeschlossen, dass ein neuer Investor die Geschäftsidee aufgreift und Woodero weiterführt.

Dass die Planzahlen von Woodero zu optimistisch waren, sieht Willfort als grundsätzliches Problem der Gründerszene. Auch weil Investoren erst überzeugt werden müssten, seien Start-ups oft geneigt, zu positiv zu sein. Fast alle würden der eigenen Prognose hinterher hinken und den Businessplan anpassen müssen. Mit dem neuen Crowdfunding-Gesetz könnten auch bereits etablierte, kleinere Unternehmen finanziert werden, die weniger risikoreich seien als Start-ups, sagte Willfort.

Bis 250.000 Euro dürfen gesammelt werden

Derzeit ist Crowdfunding rechtlich beschränkt. Meist handelt es sich um Genussrechte und nachrangige Anleihen. Außerdem dürfen nicht mehr als 250.000 Euro eingesammelt werden, darüber gibt es eine Prospektpflicht. Das geplante Crowdfundinggesetz sieht künftig ab 100.000 Euro ein Informationsblatt vor. Ab 1,5 Millionen Euro besteht dann eine abgeschwächte Prospektpflicht, erst ab 5 Millionen Euro gilt künftig die volle Prospektpflicht.

Kritiker warnen davor, dass unerfahrene Kleinanleger mit Crowdfunding Geld versenken könnten und der Anlegerschutz aufgeweicht werde. Der Fall Woodero stärkt ihnen zumindest vorerst den Rücken.

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23  Kommentare
23  Kommentare
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Fettfrei (1.793 Kommentare)
am 20.04.2015 08:29

Dies sind vor allem eine Handvoll Menschen mit einer ausgeprägten Plastikallergie oder verwegene Nostalgiker. Die mittlerweile schwindende Schicht der Oligarchen bevorzug da lieber etwas in vergoldeter Ausführung von bekannten Labels. Der stinknormale Anwender kauft sich im Saturn oder Mediamarkt eine einfache Hüller um vielleicht um die €. 19,90 oder etwas darüber, so gesehen war dieses Unternehmen eine unternehmerische Totgeburt bereits beim Start.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 19.04.2015 01:38

für ein Gerät (Handy oder Tablet), das nach spätstens 2 Jahren auf den Müll wandert. Weil der fix eingebaute Akku müde wird und ein Neugerät wirtschaftlich sinnvoller ist als der teure Akkutausch.

Wie plemplem muss man sein, um ERNSTHAFT (ich rede nicht von individuellen Vorlieben) sowas als millionenschweres Erfolgskonzept zu betrachten???

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woppl (4.948 Kommentare)
am 18.04.2015 15:22

Die Gier ist eine häßliche Fratze.......

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 18.04.2015 15:33

Hirn.

Heißt es.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 18.04.2015 11:04

die auf unhaltbare zahlen hereingefallen sind. vll sind die in zukunft gescheiter.
keine bank hätte für so eine geschäftsidee einen kredit vergeben

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am 18.04.2015 08:14

kann auch mal schief gehen. In den USA würde ein solches Scheitern als möglich und normal angesehen werden, nur bei uns wird dann von lauter selbsternannten Experten schön auf den /die gescheiterten hingedroschen..... währenddessen das größte versteckte Crowdfounding in aller Öffentlichkeit stattfindet (nennt sich EU Finanzhilfe für Griechenland)......und diejenigen die hier 1000,-- verloren haben werden deshalb sicher nicht hungern müssen!

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( Kommentare)
am 18.04.2015 08:13

kann auch mal schief gehen. In den USA würde ein solches Scheitern als möglich und normal angesehen werden, nur bei uns wird dann von lauter selbsternannten Experten schön auf den /die gescheiterten hingedroschen..... währenddessen das größte versteckte Crowdfounding in aller Öffentlichkeit stattfindet (nennt sich EU Finanzhilfe für Griechenland)......und diejenigen die hier 1000,-- verloren haben werden deshalb sicher nicht hungern müssen!

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am 18.04.2015 07:28

dass man als Privatinvestor Geld verlieren kann, no na !
Übrigens : Wer braucht "edle Hüllen " für Smartphones wirklich ?
Ein paar Snobs und Angeber vielleicht, sonst niemand !

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jakobhollnstein (6.792 Kommentare)
am 17.04.2015 23:14

damit man so was verkaufen kann. Die Eigenmarke ist natürlich nachher hin.

+++Andere akquirierte Marken, die unter dem Dach der Prada Holding firmierten, waren u. a. ab März 1999 Helmut Lang, welche im März 2006 unter Verlust an die japanische Link-Theory Holding verkauft wurde und ab August 1999 Jil Sander, welche im Februar 2006 nach Verlusten an einen britischen Finanzinvestor veräußert wurde.[27][28] Ebenso 1999 wurde der englische Schuhhersteller Church’s übernommen, wovon 2003 aus Liquiditäts-Gründen 55 % an eine Schweizer Beteiligungsgesellschaft verkauft werden mussten...+++
http://de.wikipedia.org/wiki/Prada#Geschichte

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 17.04.2015 19:08

im 3. Jahr 16 Mio Euro....

Wer soll denn diese Hüllen kaufen? Schon mal darüber nachgedacht, wie viele davon verkauft werden müssen um diesen Umsatz zu erreichen?

Also wenn ich so einen "Businessplan" höre ... da fehlen mir die Worte.

Da muss man schon gewaltig naiv sein, an sowas zu glauben. Oder man hat Spaß am Spiel.

Ich fahre lieber ins Casino und setze 1000 Euro auf rot.

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fai1 (5.984 Kommentare)
am 17.04.2015 21:27

das war eigentlich im Voraus abzusehen.
Das soll jetzt nicht großkotzig klingen, ich könnte mir locker so was leisten, ich will's aber nicht. Da ist mir eine chicke Lederhülle bei weitem lieber - da kann ich mir das Tablet in unterschiedlichen Winkeln aufstellen, Leder ist geschmeidiger usw.- und das Ganze so um die 50 Euro
Dann schau dir viele Smartphonebesitzer an - die sind doch froh, dass sie sich die monatlichen Kosten leisten können. Da ist so was auch Tabu.
Die Luxusnutzer begnügen sich nicht mit Holz und die wirklichen guten Top Manager haben gar kein Tablet - die haben eine oder 2 SekretärInnen.
Also bleibt kaum was über. Und da für die vielen unterschiedlichen Modelle Schutzhüllen aus Holz anfertigen zu lassen und dann noch vertreiben, ich möchte da keinen DB wissen. Ich schätze (bin mir sicher) es war auch keiner vorhanden- daher auch die Pleite.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 17.04.2015 22:02

die haben eine oder zwei Sekräterinen??????
Das soll jetzt nicht ☺großkotzig☺ klingen, ich könnte mir ☺☺☺☺locker so was leisten ☺☺☺☺, ich will's aber nicht.

WAUWWW!

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fai1 (5.984 Kommentare)
am 17.04.2015 22:38

soll ich wirklich mit diesem Holzteil??
Plump und vermutlich unpraktisch.
Desweiteren habe ich so was noch nie in einem Shop gesehen.
So eine Investition wäre sogar ein GWG, ich will's wirklich nicht und ich schätze da bin ich nicht der Alleindenkende.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 17.04.2015 22:50

leisten!
Darauf wollte ich in meinem Beitrag hinweisen.
Eben, dein beachtenswertes Zitat: Das soll jetzt nicht ☺großkotzig☺ klingen, ich könnte mir ☺☺☺☺locker so was leisten ☺☺☺☺, ich will's aber nicht.

WWWWAAAAUUUUUWWW, solche Äusserungen gefallen mir ganz besonders in diesem Forum deiner "oberen Klasse, fia-one!"

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Meisterleister (3.794 Kommentare)
am 17.04.2015 22:23

- die haben eine oder 2 SekretärInnen.
Tippen die dann auf den Wei..äh, ich meinte Sekretärinnen, herum?

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fai1 (5.984 Kommentare)
am 17.04.2015 22:33

die diktieren

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oneo (19.368 Kommentare)
am 17.04.2015 22:33

die klientel dieser smartphones haben sicher kein interesse an solchen hüllen. zu wenig trendig, popig und altherrenmäßig. und die käufer die für sowas interesse haben, sind leider rat gesät.
außerdem ist so eine umsatzerwartung astronomisch.

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dereisernefelix (578 Kommentare)
am 17.04.2015 18:53

.. vor allem ins Marketing und sind somit verloren". ist ja wie ein schlechter unternehmensberaterwitz.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 17.04.2015 17:58

Diejenigen, die den Computer, das Smart Phon.... beruflich brauchen, benötigen keinen derartigen Aufputz mit Holzverkleidung etc. Diejenigen, die den Computer ... als Technikfreek kaufen, geben dafür kein Geld aus. Die wollen immer das Neueste.

Wen, hatte Wooderoo jetzt als Zielgruppe?
Das ganze Geld wurde nicht in die Idee gesteckt, denn die war nichts wert. Das ganze Geld wurde in Publicity, Werbung, Dessin, Internetauftritte und anderen sinnlosen Blödheiten gesteckt.

So etwas als Crowdfunding zu bezeichnen und auch zu finanzieren, ist eine ordentliche Dummheit der ganz sicher guten Idee des Crowdfunding.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.04.2015 17:53

venture capital ist fast das gleiche ...die grossen US Gesellschaften in Silicon Valley wurde so finanziert

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 17.04.2015 19:50

welche die richtigen Fragen stellen, den Markt kennen und selbst die Verträge schnitzen. Bei größeren Projekten stellt man auch sein Netzwerk und Managementerfahrungen zur Verfügung.

Beim Crowdfunding geben Leute, die wenig verstehen und sich beeindrucken lassen. Oft geht es am Markt vorbei, wie auch hier. Für Gründer eine tolle Chance, das Kollektiv der Geldgeber hat in der Regel keine Mitspracherechte.

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 17.04.2015 19:56

Crowdfounding ist was für Träumer.

Die einen haben hochfliegende geschäftliche Träume und selten das notwendige Rüstzeug dazu.

Und die anderen verstehen ebensowenig was vom Geschäft und träumen, aus 1000 Euro innert 5 Jahren eine Million zu machen.

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 17.04.2015 20:03

Posting schreiben. Na, dann lass ich es eben.

Ich arbeite in D regelmäßig mit Gründern und lese dementsprechend viele Bunsinesspläne. Bei den (leider wenigen) guten Ideen und Teams muss man sich einer ordentlichen Konkurrenz an Investoren stellen.

Der weniger gute Rest findet Privatinvestoren, die zu viel Geld haben, und die übrigen haben das Crowdfounding entdeckt. Da braucht man eigentlich nur eine tolle Story und ein gutes Video.

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