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THI AG verlor 640.000 Bäume - Anlegern droht weiterer Verlust

16. Dezember 2014, 00:04 Uhr
Seit dem Börsengang 2007 ist der Kurs der THI-Aktie auf ein Zehntel gesunken
Bild: THI AG

LINZ. Seit Mitte 2013 ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen die Linzer Teak Holz International AG wegen des Verdachtes des Betruges und der Bilanzfälschung.

Nun überstürzen sich die Ereignisse. Das Unternehmen räumte gestern indirekt ein, dass seine Holzplantagen vermutlich nur etwa halb so viel wert sind, als den Anlegern gegenüber bislang ausgewiesen worden ist.
Aufgrund von neuen Prüfungen verfüge die THI in Costa Rica nur über 660.000 Bäume; bisherige Bewertungen seien von 1,3 Millionen ausgegangen. Einerseits sei die bepflanzte Fläche kleiner, andererseits die „Bestockungsdichte“ geringer. Offenbar seien sogar die Gutachten externer Experten in den vergangenen Jahren „zumindest teilweise falsch“ gewesen, teilte der Vorstand mit.

2013 41 Millionen Euro Verlust

Dabei hat die Gesellschaft erst mit Bilanzstichtag 30. September 2013 den Zeitwert der Plantagen von 135 auf 98 Millionen Euro gekürzt. Als Grund wurde ein Strategiewechsel genannt. Um die Baumerlöse zu steigern, solle die Ernte nicht – wie jahrelang versprochen – 2016 beginnen, sondern erst 2020. Das bedeutete 41,2 Millionen Euro Jahresverlust.
Die nächste Bilanz wird offensichtlich noch schlimmer aussehen. Zum Bilanzstichtag 30. September 2014 dürfte rund die Hälfte des Zeitwerts abgeschrieben werden müssen. Dabei ist das Unternehmen auf der Suche nach neuen Investoren, weil 2015 eine Wandelschuldverschreibung getilgt werden muss. Von Alleinvorstand Franz Fraundorfer – der erst seit 2013 im Amt ist – erhielten die OÖNachrichten gestern keine Stellungnahme. Das könnte auch mit den Aktivitäten der WKStA zusammenhängen.
Die Justiz hat nach eineinhalb Jahren ihre Ermittlungen gegen die Vorstände der Geschäftsjahre 2006/07 bis 2011/12 abgeschlossen. Das bestätigte WKStA-Sprecher Thomas Haslwanter gestern, Montag: „Es wird zeitnah eine Entscheidung geben.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.
Bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) ist THI vorerst kein großes Thema. Die Ad-hoc-Pflichten (Veröffentlichung börsenrelevanter Informationen) seien eingehalten worden, heißt es. „Wir stehen in Kontakt mit der Staatsanwaltschaft“, teilt die Behörde mit. Sollte es eine Anklage geben, könnte auch die FMA aktiv werden. 

 

Seit dem Börsengang im Jahr 2007 geht es bei der THI AG rund

Die Teak Holz International AG (THI) mit Sitz in Linz hat an der Pazifikküste in Costa Rica 1934 Hektar Plantagen. An der Wiener Börse notieren die Aktien seit März 2007. 29,64 Prozent davon hält der Luxemburger Investor Tecalux Capital S.A. von Marcello Comoli, 19,08 % die Hörmann Privatstiftung des Linzers Erwin Hörmann (75, Bauunternehmen Ploier + Hörmann), 4,16 % THI-Gründer Klaus Hennerbichler, Landschaftsgärtner aus Freistadt; 47,12 % sind Streubesitz. Der Vorstand ist in sieben Jahren sieben Mal gewechselt worden. Auch im Aufsichtsrat ist die Fluktuation groß. Heuer im Mai wurde er völlig neu formiert. Vorsitzender: Reinhard Schanda.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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leser (2.219 Kommentare)
am 16.12.2014 08:00

Diese Plantagenwirtschaft eines modernen Kolonialismus ist auf Ausbeutung unkontrollierter Flächen angelegt. Wer darin investiert hat ist nicht zu bedauern.

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medicop (514 Kommentare)
am 16.12.2014 07:18

Ich warte auch darauf, dass man einmal die STRABAG Aktion näher beleuchtet. Ich habe mit heutigem Stand 64,67 % verloren?

Oder hält da die berühmte Großbank und das Unternehmen etwas unter dem Tisch versteckt, bzw. wer ist in solche Dinge von der Politik verwickelt.
Diese Aktie wurde von "DER" Bank damals groß beworben.

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Oberfranzl (5.404 Kommentare)
am 16.12.2014 10:17

die Bank gewinnt immer und die Börsen sind hochkriminelle Institutionen fernab der Realwirtschaft die von einigen wenigen gesteuert werden.

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medicop (514 Kommentare)
am 16.12.2014 11:54

Wie recht sie haben, leider!!!

Aus Schaden wird man klug! Einmal und nie wieder Aktien, da verliere ich lieber am Sparbuch, das ist übersichtlicher.

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lituk (1.138 Kommentare)
am 16.12.2014 14:10

eine ziemlich oberflächliche Sichtweise der Dinge.

Man sollte schon das Wesen einer Börse, einer Bank und der notierenden Unternehmen, sowie den Unterschied dieser Organisationen kennen!

Mir ist es zu müßig hier diese Grundzüge zu erklären, geht auch schwer - dazu musste ich mehrere Jahre an der Uni studieren mit Schwerpunkt Finanzierung zwinkern

Mit entsprechendem Wissen, kennt man dann auch die Gefahren, sowie jene (manipulativen) Kräfte, welche Preise der Aktien beeinflussen.

Wie gesagt mit Indizes wie dem DAX hat man vor und nach dem Crash 2009 prächtig verdient. Man muss als Privatanleger aber wissen wie es geht - und dazu braucht entsprechendes Wissen der Makro- und Mikroökonomie zwinkern

Die Blauäugigkeit der Anleger bzw. das eigenartige, irrationale Vertrauen der Österreicher in eine Bank oder dem Staat ist das Problem. Die Bank ist nur Makler, nicht mehr! Wenn jemand einem Autoverkäufer oder Immobilienmakler alles glaubt wird belächelt, jeder Krämer lobt seine Ware, das ist normal

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lituk (1.138 Kommentare)
am 16.12.2014 12:13

gekauft hat, war aber selber Schuld.

Ich habe seinerzeit mit meinem Banker um ein 6er Tragerl gewettet, dass die Aktie bereits 6 Monate mindestens 30% verlieren wird. Ich hab gewonnen.

STRABAG hatte bis damals noch nie wirklich Gewinne erzielen können, der KGV betrug fast 30 !!! Nur auf einen russischen Oligarchen als Investor zu setzen ist dumm.

Kein halbwegs intelligenter Mensch mit Grundkenntnissen in Finanzierung kauft bei solchen Daten eine Aktie. Da trifft die Bank grundsätzlich keine Schuld - außer vielleicht die Art und Weise, wie sie einzelne Aktien den Kleinverdienern und Ahnungslosen anpreisen.

Man sollte eben schon Bilanzen lesen können und das nötige Kleingeld haben, um ausreichend diversifizieren zu können. Lediglich einzelne Titel zu kaufen ist Schwachsinn bzw. Zockerei!

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 16.12.2014 14:20

dass man so ca. mindestens 20-30 Aktien halten soll, um ausreichend diversifiziert sein zu können (wenn man lauter Banktitel oder Versorgertitel etc. hält, nützt das aber auch noch nichts).

Sonst erkauft man mögliche Erträge durch deutlich höheres Risiko (oder verliert).

Aber auch mit Fonds, die in hunderte Aktien investieren, macht man oft Talfahrten (oder Bergfahrten) mit, wenn es generell runter (oder auch rauf) geht.

Deshalb sind "Dachfonds" auch so Vehikel, die sich oft nicht anders verhalten, als ganz normale, breiter gestreute Fonds.

"Richtig diversifizieren" ist also auch schon eine Kunst...

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franzmichael (1.654 Kommentare)
am 17.12.2014 10:24

deine 64 % haben jetzt andere ,
ranking 1+ kunde.
irgendwer muß ja die privatjets , jachten , villen
und luxusurlaube finanzieren.
sinnbildliche aussage von börsenguru kostelany
sobald das geld aus der hand ist
ist es meistens verloren.
viel glück bei den nächsten investments.

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