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Streit mit Hauptlieferant endet in Großinsolvenz

07. Juli 2015, 00:04 Uhr
Streit mit Hauptlieferant endet in Großinsolvenz
BISO Schrattenecker handelte mit New-Holland-Erntemaschinen und lieferte Schneidwerkzeuge dazu

ORT/INNKREIS. Händler und Produzent: BISO Schrattenecker aus Ort gibt Handel auf und will durch Verkleinerung gesunden – 65 Jobs wackeln.

Im Innviertel wurde seit Tagen spekuliert, dass dem Landmaschinenerzeuger und Händler BISO Schrattenecker das Geld ausgehen soll. Die Löhne für Mai sind teilweise offen, jene für Juni zur Gänze. Am Montag hat das Unternehmen einen – gut vorbereiteten – Antrag auf Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung gestellt, teilen die Gläubigerschutzverbände Creditreform, KSV und AKV mit - nachrichten.at berichtete.

Dieser lässt an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig: Der Firmenanwalt Robert Tremel von der Rieder Wirtschaftskanzlei Puttinger Vogl schreibt, dass der Streit mit der Amsterdamer Konzernzentrale CNH Global NV (heute: CNH Industrial) zur Zahlungsunfähigkeit geführt habe.

Der Sachverhalt ist kompliziert: BISO Schrattenecker hat Produktentwicklungen getätigt. An den Kosten wollte sich der Landwirtschaftsriese laut einem Vertrag aus dem Jahr 2011 mit 70 Prozent beteiligen. Schon bald kam es aber zu Meinungsunterschieden und Zahlungsverzögerungen. Schließlich wurden Gegenverrechnungen auf die bezogenen Mähdrescher vereinbart.

2013 einigte man sich, um wenig später wieder über die Auslegung zu streiten. Es kam zu einem Lieferstopp an den New-Holland-Vertragshändler.

BISO Schrattenecker, der zu einem kleinen Teil eigene Produkte wie Schneidwerke herstellt und zu einem viel größeren Teil mit Erntemaschinen handelt, brachen die Umsätze ein. Die Firma wäre in der Lage gewesen, die Geschäfte abzuwickeln, "scheiterte aber schlichtweg an der Verfügbarkeit der Produkte", heißt es im Sanierungsantrag. Auch 2015 wurden Lieferungen gestoppt.

Längst hatte sich eine negative Spirale zu drehen begonnen: Die Firmenwerte der Vertriebstöchter verloren massiv an Wert, das früher ertragskräftige Unternehmen schreibt Verluste. Creditreform taxiert die Passiva auf 55 Millionen Euro. Damit ist das Verfahren in dieser Kennziffer das bisher größte in Oberösterreich im laufenden Jahr.

Kein New-Holland-Handel mehr

Inzwischen werden harte Sanierungsschritte vorbereitet: Die Zentrale in Ort wird auf die Produktion der Schneidwerke in Leichtbauweise, Verwaltung und Vertrieb Westeuropa geschrumpft: Damit wackeln 65 der 84 Jobs, weil dafür rund 20 Mitarbeitern reichen. Der Produktionsstandort in der Slowakei mit 110 Mitarbeitern bleibt, Personal (derzeit 90) und Standorte des Vertriebs in Rumänien werden halbiert, drei weitere Standorte in Osteuropa zugesperrt.

Mehr als die Hälfte der Schulden entfällt auf die Raiffeisenlandesbank. Diese werde die Sanierung mittragen, bestätigt Tremel den OÖN. Innerhalb von zwei Jahren sollen 20 Prozent der Schulden an die Gläubiger bezahlt werden. (sib)

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7  Kommentare
7  Kommentare
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ewk53 (1.402 Kommentare)
am 08.07.2015 17:39

vielleicht übernimmt die RKM in herzogenburg den kollegen
RKM gehört auch den giebelkreuzlern

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frontal66 (68 Kommentare)
am 08.07.2015 09:04

..da fragt mann sich wie soetwas überhaupt passieren kann? 55.000.000 Millionen in Schilling 700.000.000 Millionen -da wird jahrelang verdient, lauter gscheite Manager und Bankenaufseher und dann sowas - der Herr Schrattenecker wird privat sicherlich sein Schäfchen im trockenen haben -seine Immobilien, Autos und Wertanlagen werden wohl kaum zur Schuldntilgung herangezogen..

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 07.07.2015 15:39

Die Wirtschaftskanzlei Puttinger Vogl hat eigentlich einen guten Namen als Sanierer. Das Sanierungskonzept wird sicher eine vernünftige Lösung für einen Fortbestand bringen. Andernfalls wäre die Landesbank nicht mitgegangen.

Was soll es. Eine Sanierung ist allemal besser, als sich von der Abhängigkeit eines Weltkonzerns die Luft abschneiden zu lassen.

Der Schritt mit einer Wirtschaftskanzlei wie Putting Vogel gemeinsam einen Sanierungsantrag zu stellen ist mutig und mit Sicherheit der Vernünftigste für alle Beteiligten. Alles Gute!

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( Kommentare)
am 07.07.2015 17:15

alcea ....... offenbar hast Du vom Wirtschaftsleben nicht viel Ahnung, das merkt man in allen Deiner Posts.

Die Abhängigkeit von einem Großkonzern ist selbst geschuldet, man hat immer zumindest einen Zweitlieferanten im Körberl, denn Gebietsschutz ist in der EU schon längst Geschichte.

Die Bank hätte schon vor geraumer Zeit die Schieflage sehen müssen, denn so ein Riesenkonkurs passiert nicht in zwei Tagen, aber vielleicht hat die Geldgeberei solange zugewartet, um bei gewissen Pfändern bzw. Kreditrückführungen nicht der Regresspflicht zu unterliegen.

Aber die Bank hat es gut, sie wird halt weiter die kleinen Kreditnehmer mehr belasten, irgendwie muss ja der Geldtempel in Linz am Südbahnhof finanziert werden.

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( Kommentare)
am 07.07.2015 15:24

Mehr als die Hälfte der Schulden entfällt auf die Raiffeisenlandesbank. Diese werde die Sanierung mittragen, bestätigt Tremel den OÖN. Innerhalb von zwei Jahren sollen 20 Prozent der Schulden an die Gläubiger bezahlt werden.

--------------

Das müssten also um die 28 Millionen sein, mit der die BISO bei den Giebelkreuzlern hängt. Ist dies dem Schaller geschuldet oder ist da der Scharinger federführend gewesen ?

Aber das wird man nie erfahren, Hauptsache die Giebelkreuzlerfeste unter Jakob Auer gehen munter weiter.

Es gilt natürlich die UV

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philippm (122 Kommentare)
am 07.07.2015 11:25

Biso hat für cnh das beste großflächenschneidwerk entwickelt, viel geld und know how investiert.
Und jetzt wird er einfach in konkurs geschickt und wer wird wohl die konkursmasse kaufen und dann selbst produzieren????

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 07.07.2015 09:48

Hälfte der Schulden bei der Raika, da wird ja einiges klar.
Und bis es so weit war hat man Umsatz und EBIT verwechselt

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