Stiwa investiert 24 Millionen Euro in Attnang-Puchheim
ATTNANG-PUCHHEIM. Die Stiwa Group erweitert in den nächsten zwei Jahren ihren Hauptsitz in Attnang-Puchheim um 24 Millionen Euro.
Gestern, Mittwoch, erfolgte der Spatenstich für eine Montagehalle und ein Bürogebäude. Alle Geschäftsbereiche von Stiwa seien auf starkem Wachstumskurs, sagt Peter Sticht, der gemeinsam mit seinem Bruder Raphael die Geschäfte führt. 2015/16 (per Ende Juni) erzielte Stiwa 185 Millionen Euro Betriebsleistung. Das war ein Plus von 15,8 Prozent.
"Wir haben unsere Ziele sogar noch übertroffen", sagt Raphael Sticht. In den vergangenen sieben Jahren haben sich die Erlöse mehr als verdoppelt. Seither ist die Zahl der Mitarbeiter von 1000 auf 1360 gestiegen. Für 2016/17 plant Stiwa mit 1460 Mitarbeitern und 209 Millionen Euro Betriebsleistung.
Das Familienunternehmen erwirtschaftet 60 Prozent seines Umsatzes mit Automation, 30 Prozent mit Zulieferproduktion (Lenkung, Getriebe, Fahrwerk für Fahrzeuge) und zehn Prozent mit Software und Engineering. Der jetzige Ausbau betrifft die Automation.
Anlagen für Bosch und Greiner
Stiwa stellt in diesem Bereich flexible Hochleistungs-Montageanlagen her und entwickelt Lösungen für intelligente Fertigungsautomation. Ab Anfang 2017 werden in der neuen, 4800 Quadratmeter großen Halle Anlagen für Kunden wie Bosch, Greiner Bio-One, Thyssenkrupp und Blum hergestellt. Das 8600 Quadratmeter große Bürogebäude entsteht in zwei Etappen. Ende 2017 soll der erste Teil bezugsfertig sein.
Das Unternehmen plant nächstes Jahr außerdem eine Erweiterung des Werks in Gampern und der seit 2013 bestehenden Niederlassung im chinesischen Nantong. Seit Mai 2016 gibt es auch einen Standort in North Carolina/USA. Man müsse bereit sein, global tätige Kunden zu begleiten, sagt Peter Sticht. Stiwa beliefert etwa Maschinenbau, Automotive- und Beschlägeindustrie.
Das Wachstum des Unternehmens sei gesund, weil es organisch und langfristig orientiert erfolge, sagt Raphael Sticht: "Wir haben hohe Planungsqualität und eine professionelle Organisation." Als Familienbetrieb reinvestiere man Gewinne, betont Peter Sticht. Im Vorjahr habe man das beste Ergebnis überhaupt erzielt.
Neben der Internationalisierung ist die Mitarbeitersuche eine Herausforderung. Bei Stiwa sind Facharbeiter und HTL-Abgänger genau so wie Akademiker gefragt. Die Kooperation mit Schulen, FHs und Unis werde vertieft, so die Stichts. Die Zahl der Lehrlinge steige 2017 auf mehr als 40. Am teils geringen Bekanntheitsgrad des Unternehmens arbeite man, heißt es. Stiwa wurde 1972 von den Eltern Walter und Herta Sticht gegründet. Die Exportquote beträgt 60 bis 70 Prozent. (az)
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Vom Ein-Mann-Betrieb zum Konzern! Ich bewundere Herrn Walter Sticht und seine Gattin Herta außerordentlich für ihre Leistung! Ich kann mich noch sehr gut an eine der ersten bahnbrechenden Erfindungen erinnern: eine Federentwirrmaschine!