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Sport Eybl: Rückzug der Gründerfamilie

Von Sigrid Brandstätter und Susanne Dickstein, 17. April 2014, 00:05 Uhr
Sport Eybl: Rückzug der Gründerfamilie
Bild: privat

WELS. Sport Eybl & Sports Experts ist seit April zu 100 Prozent in britischer Hand Beschleunigt der Ausstieg der Gründerfamilie das Ende der Marke Eybl?

 

"Uns ging es darum, dass die Familie nach 80 Jahren das Unternehmen nicht aufgibt und gleichzeitig die Basis für eine stabile Weiterentwicklung gelegt wird." Das sagte Catrin Aschenwald-Eybl im Mai des Vorjahres anlässlich des Einstiegs der britischen Sports Direct Gruppe bei Sport Eybl & Sports Experts in einem OÖN-Interview.

Nicht einmal ein Jahr später sieht die Situation ganz anders aus. Laut Firmenbuch hat die Gründerfamilie Eybl mit Anfang April ihre verbliebenen 49 Prozent an die Briten verkauft und sich damit komplett aus dem Unternehmen zurückgezogen. Auch wenn sich die Briten ein Vorkaufsrecht auf die Familienanteile gesichert hatten, ging der Vollzug überraschend schnell.

Bemerkenswert ist, dass der Schritt – der im Firmenbuch per 2. April eingetragen ist – weder vom Unternehmen noch von der Familie bestätigt wird. Der Alleingeschäftsführer von Sport Eybl & Sports Experts, Michael Weccardt, war gestern nicht erreichbar. Auch die Mitarbeiter wurden bisher von der vollständigen Übernahme durch Sports Direct nicht offiziell informiert.

Beobachter gehen davon aus, dass die neue Eigentümerstruktur den bereits begonnenen Umbau der angeschlagenen Sporthandelskette beschleunigen wird. Viele rechnen damit, dass die Marken Eybl und Sports Experts das heurige Jahr nicht überleben werden. Immerhin galt die Familie Eybl als Garant für den Erhalt der Marke. Seit dem Rückzug von Catrin Aschenwald-Eybl aus der Unternehmensführung Anfang März wurden entsprechende Gerüchte immer lauter.

In der Zentrale in Wels will man dies weder bestätigen noch dementieren. "Eine Entscheidung über die Zukunft der Marke ist noch nicht gefallen", wiederholte gestern eine Firmensprecherin.

Der Ausstieg der Gründerfamilie verunsichert vor allem die Mitarbeiter in der Welser Zentrale und den mehr als 50 Filialen in Österreich und Deutschland. Sowohl Mitarbeiter als auch Lieferanten berichten von einem personellen Aderlass von Filialleitern über Schlüsselpersonen im Vertrieb bis hin zum Einkauf. Dass man sich auf einen weiteren Personalabbau vorbereitet, zeigt die Tatsache, dass ein Sozialplan für die Belegschaft der Zentrale in der Schublade bereitliegt.

Als Diskonter erfolgreich

Sports Direct ist ein Diskonter, der sein erfolgreiches Konzept nun auch in Österreich ausrollt. Das bedeutet, ein straffes Management, große Einkaufsmacht, viele Eigenmarken und wenig Beratung. Dies steht in krassem Gegensatz zur "alten" Eybl-Philosophie, die auf beratungsintensive und hochpreisige Artikel ausgerichtet war. Entsprechend werden vor allem in der Zentrale alle Tätigkeiten in Hinblick auf Synergien mit Großbritannien kritisch hinterfragt und die Sortimente gewechselt.

83 Jahre Eybl

Ludwig Eybl eröffnet 1931 auf 50 Quadratmetern in der Welser Bahnhofstraße die erste Filiale der späteren Handelskette. Zuvor war er bei einem Händler schlecht beraten worden, als er Teller für Skistöcke hatte kaufen wollen. Diese Enttäuschung sei Antrieb gewesen, seinen Kunden mehr zu bieten.

Mehr als 30 Jahre später, 1963, ist der Händler federführend bei der Gründung der Einkaufsgenossenschaft Intersport.

Einen Schub machte der Familienbetrieb, als Sohn Dietmar mit neuen Ideen aus den USA heimkehrte. Er eröffnete 1976 das erste Eybl-Kaufhaus in der Linzer Hafferlstraße. Mit seiner Kundenkarte war der Hochpreis-Anbieter der Konkurrenz voraus.

1999 fusionieren Eybl und die Intersport-Tochter Sports Experts zum damals fünftgrößten Sporthändler in Europa. Damals hatten Lutz Eybl und sein Cousin Alfred Schwab noch in Harmonie die Fusion verkündet. Die folgenden Jahre sind von Expansion, aber auch von Streitigkeiten unter den Eigentümern geprägt.
Eybl steigt 2008 aus der Intersport-Genossenschaft aus.

Sports Direct steigt 2013 bei der stark defizitären Gruppe ein. Zuvor hatten Management-Fehler und eine falsche Eigenmarkenpolitik viel Geld gekostet.

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19  Kommentare
19  Kommentare
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radvagabund (4 Kommentare)
am 17.04.2014 20:34

Schleichend ist er gegangen der Niedergang des Eybls. Die Beratung war halt vor 15 Jahren noch eine ganz andere, als in den letzten Jahren. Zuletzt gab es fast nur mehr junge Verkäufer/innen, die oft nicht viel von dem Produkt wussten und irgendeine Marketingleier aus der letzten Verkaufsschulung von sich gaben. Da war es oftmals besser sich im Internet zu informieren und dann auch zu kaufen. Wenn die Ware nicht gepasst hatte, konnte sie zurückgeschickt werden ohne auch nur einem Wort der Rechtfertigung. Beim Eybl war die Kulanz halt auch nicht mehr so groß. Nun muss ich mir halt einen anderen Sporthändler suchen. Zum Glück hat der Eybl nicht alle zerdrückt.

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( Kommentare)
am 17.04.2014 16:48

Wieviele kleine Sporthändler hat Eybl wohl umgebracht, wieviel knowhow dadurch vernichtet ? Interessiert heute keinen, das Rad der Geschichte dreht sich weiter.

Nun hat´s den Eybl erwischt, einige Grosse werden ihm nachfolgen, die Kunden holen sich gratis Beratung, probieren und gustieren, gekauft wird via Internet, Geiz ist geil.

Nur dass auch viele Arbeitsplätze den Bach hinuntergehen, daran denkt heute keiner, aber egal, wenn keiner mehr Arbeit hat, kann er wenigstens beim Disconter herumjeiern und das Spiel geht auf unterer Ebene weiter.

Da bin ich wirklich froh, dass ich mein Sacherl seit Jahren wegen gutlaufender Geschäfte in trockenen Tüchern habe und mir die lieben "Geizler" ganz vorurteilsfrei anschauen kann, ihre glänzenden Augen, wenn sie ein Schnäppchen erwischten, ihre tränenden Guckerl, wenn´s Geld hinten und vorne nicht reicht.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.04.2014 18:17

angeber .. traurig

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( Kommentare)
am 17.04.2014 16:32

Wäre für Essl auch nicht schlecht...

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susisorgenvoll (16.648 Kommentare)
am 17.04.2014 16:26

Streit gibt, dann zerfällt die Firma.

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reibungslos (14.455 Kommentare)
am 17.04.2014 18:11

Eine Generation baut ein Unternehmen auf, die 2. Generation lebt gut davon, die 3. Generation wirtschaftet ab.

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Hochofen (3.337 Kommentare)
am 17.04.2014 15:56

Große Diskonter und kleine Spezialisten bleiben über.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.04.2014 14:37

das ist in der Geschäftswelt g a n z normal grinsen

genauso sind die ehemaligen Mode Geschäfte verschwunden :
Homolka , Mühlberger , Landa ; Derflinger usw...

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 17.04.2014 15:02

is a net nachgekommen. grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.04.2014 15:37

jo leida ...do gib i dia voi recht ... grinsen
i bin gern zum Homolka und donn zu de aundren gaunga ... zwinkern

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franzmichael (1.654 Kommentare)
am 17.04.2014 14:07

einen karren ziehen,
welcher gibt die richtung an?

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 17.04.2014 17:00

eben!

jeder möchte die erste geige spielen,
ich verstehe auch dass nicht jeder
soviel verdiend dass er beim eybel
kaufen konnte,
da muss man dazusagen das für
eybl auch geiz ist geil galt!

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 17.04.2014 09:41

Es klingt grantig: Aber sind wir nicht selber schuld, wenn gute Firmen, wo Beratung usw. stimmt, von uns Konsumenten wegen "Geiz ist geil" gegen angebliche Billigheimer ausgtauscht werden? Dazu mehrt sich die Anzahl jener, die in jedem Fach Experten sind und keine Beratung braucht, weil es die Werbung und geschicktes Marketing es uns täglich einbläut? Wo ist der Hausverstand?
Ich brauche inen physischen Verkäufer und Berater vor mir und wen ich nicht zufrieden bin, hab ich den eben am Krawattl.

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ewk53 (1.402 Kommentare)
am 17.04.2014 09:41

Kann ich mir nicht vorstellen
Aber es gibt daher chancen fuer spezialisten w zb fuer e bikes usw

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Globus66 (764 Kommentare)
am 17.04.2014 08:35

... "ein straffes Management, große Einkaufsmacht, viele Eigenmarken und wenig Beratung" - da geh ich sicher hin und kauf etwas, das Problem ist nur, es fehlt in Linz an Konkurrenz, die denen den Garaus macht in Sachen Bergsport..."a Quand ohne Beratung kriagst überall"

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 17.04.2014 07:44

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 17.04.2014 07:43

LEIDER!
Aber der Mensch will das anscheinend nicht mehr!!!

Ich hatte bei Eybl die Beratung sehr geschätzt und darum hatte nicht nur ich sondern die ganze Familie wie Bekannte bei Eybl eingekauft.
Die Beratung bei Eybl war schon einmalig!

Letzte Woche ging ich zu Sporteyperts ... weit und breit keiner der zur Hilfe gewesen wäre ... und beim Zahlen musste ich die Schachtel auch mitnehmen, ich hab sie stehen gelassen, weil kein Platz dafür ist: so die Frau an der Kassa!

Ja die Kunden müssen das Verpackungsmaterial mitnehmen, die Entsorgungskosten sind für die Firma SportDirekt zu groß!!!

La liebe Landsleute, wir sind in "USA" Europa angekommen ...!!!

Was dort schon lange ist ist jetzt auch bei uns ... und der Müll auf der Straße wird immer mehr ... dafür haben die Geschäfte bald rundumdieuhr offen!!!

Willkommen in der Freiheit - ABER, zu was für einen Preis ... in 15 Jahren wissen wir das!

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Zaungast_17 (26.400 Kommentare)
am 17.04.2014 07:48

werdens fast alle wissen!

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reibungslos (14.455 Kommentare)
am 17.04.2014 08:57

ihr Einkaufsverhalten ändern und in solchen Läden nichts mehr kaufen würden, hätten diese Konzepte keine Chance. Aber wer macht das schon? Die Gier der Leute ist größer.

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