Späte Reaktion der Eigentümer aus China: Sie feuern FACC-Chef Stephan
RIED/INNKREIS. Zwei von drei Vorstandsmitgliedern mussten nach 50-Millionen-Cyber-Attacke gehen
Die Cyberattacke hält den Flugzeugzulieferer FACC in Atem: Im Jänner wurde bekannt, dass das Unternehmen um 50 Millionen Euro erleichtert wurde, im Februar musste deshalb die Finanzchefin gehen, nun musste Vorstandschef Walter Stephan überraschend den Hut nehmen.
1. Warum erfolgt die Abberufung erst vier Monate nach dem Kriminalfall?
Das ist die zentrale Frage und schwierig zu beantworten – noch dazu, weil Walter Stephan dem Aufsichtsratsvorsitzenden unter vier Augen unmittelbar nach Bekanntwerden des 50-Millionen-Betrugs seinen Rücktritt angeboten hatte. Der Aufsichtsrat wirft ihm vor, seine Pflichten schwerwiegend verletzt zu haben, vor allem im Zusammenhang mit dem E-Mail-Betrug. Als Vorstandsvorsitzender trägt Stephan die Gesamtverantwortung. Offenkundig gab es schwere organisatorische und strukturelle Mängel. Die ersten Abbuchungen in Millionenhöhe erfolgten vor Weihnachten, erst Mitte Jänner wurde der Schaden entdeckt.
2. Was ist in der Aufsichtsratssitzung genau passiert?
Die Sitzung begann um neun Uhr früh und dauerte bis nach Mitternacht. Drei Stunden wurde der letzte Tagesordnungspunkt "Konsequenzen aus dem Schadensfall" diskutiert. Der Vorstand wurde dazu hinaus gebeten. Danach sei die Diskussion immer emotionaler geworden. Am Ende stimmten die Kapitalvertreter für die Abberufung, die Belegschaftsvertreter dagegen.
3. Was waren die ersten Konsequenzen?
Am Mittwoch früh wurden Medien und Mitarbeiter per E-Mail informiert, die für den gleichen Tag geplante Pressekonferenz zum Jahresergebnis wurde kurzfristig abgesagt. Interimschef Robert Machtlinger holte das Management zusammen. Telefonisch hat er auch die wichtigsten Kunden informiert. In den Innviertler Werken herrschte danach Grabesstimmung.
4. Wie geht es jetzt weiter?
Intern wird versucht, die Devise "weitermachen wie bisher" auszugeben. Operativ geht es darum, Qualitätsmängel zu reduzieren und die steigenden Mengenabrufe zu bewältigen. Die Chefsuche startet unmittelbar, ist aber ein mehrmonatiges Projekt. Gesucht wird international. Bis man geeignete Kandidaten gefunden hat und diese aus einem bestehenden Vertrag herauskönnen, werden aber Monate vergehen. Realistisch ist es, dass der Vorstandsvorsitz erst gegen Jahresende wieder besetzt ist.
5. Die Finanzvorständin Minfen Gu wurde im Februar abberufen. Wie weit ist ihre Nachbesetzung gediehen?
Es gibt eine Shortlist an Kandidaten, die Gespräche laufen. Bekannt ist nur, dass in Europa gesucht wurde und derzeit ausschließlich europäische Kandidaten im Rennen sind.
6. FACC ist seit 2014 börsennotiert. Wie hat der Kapitalmarkt reagiert?
Völlig unaufgeregt. Die kurzfristige Abberufung von Vorstandschefs kommt international immer wieder vor. Sie sei in diesem Fall eine Erleichterung für die Aktionäre, sagte Kleinaktionärsvertreter Wilhelm Rasinger. Mit der Abberufung sei ein Neustart möglich. Ein so großes Unternehmen müsse es auch aushalten, einige Zeit ohne Vorstandschef auszukommen. "Niemand ist unersetzbar."
7. Wie gut geht es der FACC wirtschaftlich?
Am Mittwoch hat der Innviertler Leitbetrieb die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bekannt gegeben. Operativ kam es zu einer Verbesserung. Der Umsatz konnte um elf Prozent auf 588 Millionen Euro gesteigert werden, die rein operativen Ergebnisse konnten um 23 Millionen Euro verbessert werden. Die Cyber-Attacke hat den Leitbetrieb mit mehr als 3000 Mitarbeitern aber noch tiefer in die Verlustzone gezogen. Das Betriebsergebnis war mit 23 Millionen Euro negativ. Die Eigenkapitalausstattung ist mit 44 Prozent stabil.
8. Was bedeutet der Abgang von Walter Stephan für das Unternehmen?
Der 61-Jährige ist unbestritten das Gesicht und der Visionär, der den kleinen Innviertler Luftfahrt-Zulieferer zu einer beachteten Größe gemacht hat. Stephan hat exzellente Kontakte in der internationalen Luftfahrt-Industrie. Keine Erfolgsgeschichte war der im dritten Anlauf geglückte Börsengang: Schon im ersten Quartal nach der Listung wurden Verluste bekannt gegeben.
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Segler,
Betreffend den von dir genannten Personen sind diese allgemein bekannt. Deine persönliche Konstruktion, welche einen Saalverweis konstruiert, musst du genauer recherchieren, wer eventuell nicht das Recht hat, an Sitzungen Teil zu nehmen.
Versuche bitte nicht den Eindruck zu erwecken, dass hier das Österreichische Gesetz von Chinesen ausgehebelt wurde. So etwas zähle ich zu Hasspostings gegen Investoren aus China, welche der FACC mehr als nur eine Chance gegeben hätten.
Für alle die es interessiert :Der Aufsichtsrat besteht aus 11 Personen.7 sind CHINESEN und 4 (2 Frauen und 2 Männer)sind Österreicher aus dem Betriebsrat.Diese haben FÜR den Weiterverbleib des CO.gestimmt und wurden aus dem Saal verwiesen-
Der chinesische Aufsichtsrat besteht aus nachstehenden Personen;
RUGUANG GENG AR.VORS.
JUNG TANG AR.VORS.STELV.
WEIXI GONG
YANZUENG LEI
GREG PETERS
XIEJUN WANG
CHUNSHENG YANG
Diese Mitglieder sind unter www.facc.com für weitere Auskünfte
gerne bereit.
Der BR wurde also einfach verjagt.
Das macht die China-Boys ja noch sympathischer,
Hatten sie also ein Pantscherl unter sich.
Es ist irgend wie interessant, wie die so genannte Cyberattacke immer wieder als Grund für ein ständiges Versagen des gesamten Managements der FACC als Grund hergenommen wird.
Es wird Zeit, dass bei dieser Firma endlich Tacheles geredet wird. Ich hätte es schon lange abwartet. Auch ein chinesischer Eigentümer möchte ehrlich wissen, was mit seinem Kapital los ist und nicht dass auf einmal durch "Cybereinwirkungen" Gelder verschwinden.
Ich hoffe, dass dieses ganze Prozedere sich nicht irgend wann zum Negativen der Belegschaft auswirkt.
was da wirklich abgelaufen ist werden wir wohl nie erfahren, wie bei allem wos um viel Geld geht
und? Der Eigentümer kann jeden feuern!!! Hätte er damals nicht an die Chinesen verkauft.........
Es ist eine österreichische Spezialität,
Unternehmen ins Ausland zu verkaufen.
Zu jammern, wenn die neuen Eigentümer diese Unternehmen zusperren oder umstrukturieren ist amateurhaft.
Vielleicht wäre es zukunftsweisender gewesen, Geld statt in Musiktheater und Keplerklinikum in die oberösterreichische Industrie zu investieren.
Da wären zwar nicht so viele hoch dotierte Versorgungsposten für Parteibonzen und ihre Günstlinge angefallen, dafür aber tausende Arbeitsplätze für Arbeiter und Angestellte abgesichert gewesen.
Ja, ja, der Cäsarenwahn hat uns alle fest im Griff.
Sowas kann vorkommen, wenn die Kapitalvertreter mit 55% sämtliche AR stellen. Keiner für den Streubesitz und Stephan hat auch keinen hineingebracht. Die Satzung und das österr. Aktienrecht machen' s möglich.
Rasinger gibt - wieder einmal - aus sicherer Entfernung seine obligatorischen Ratschläge. Keine Substanz dahinter und er selbst tickt ja ganz anders!
Vor allem hätten diese Günstlinge eine gute Leistung bringen müssen.
azways,
ich kann dir so gerne zustimmen, wie du schreibst: "Es ist eine österreichische Spezialität," zu verdrängen dass uns das FPÖ-geführte Bundesland (ohne HGAA) mehr an Schulden, als einige Musiktheaters am Finanzkragen hängt.
"Es ist eine österreichische Spezialität," Tatsachen zu verdrängen und sich diese dann, unterstützt von der Parteiführung, selber zurecht zu biegen!
Laut Chinesischen Horror-skope befinden wir uns zur Zeit im Jahr des Affen - und genau - so ißt es - so banal - unglaublich, aber wahr - alles auf der kippe - 50:50 - und fassungslos schauen wir ohnmächtig zu !
Finanzvorständin Minfen Gu wurde doch von China aus bestellt.
Gibt es auch dort Konsequenzen oder wird das Werkl gleich nach Osten verlegt?
Man sollte sich als Österreicher genau ansehen, mit wem man sich ins Bett legt.