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Soziale Marktwirtschaft ist Österreichern fremd

15. Juli 2017, 00:04 Uhr
Soziale Marktwirtschaft ist Österreichern fremd
Vor allem Jüngere können den Begriff kaum einordnen. Bild: Colourbox

LINZ. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung kann nichts damit anfangen.

Sie gilt als eine Errungenschaft Westeuropas nach dem Zweiten Weltkrieg – die soziale Marktwirtschaft. Darunter versteht man die Idee, freien Wettbewerb mit sozialem Ausgleich zu vereinbaren. Alle österreichischen Parteien bekennen sich zur sozialen Marktwirtschaft, seit Jahrzehnten ist sie ein Synonym für soziale Sicherheit und Wohlstand. Umso ernüchternder ist für Gottfried Kneifel, Geschäftsführer der Initiative Wirtschaftsstandort Oberösterreich (IWS), das Ergebnis einer vom IWS in Auftrag gegebenen Studie.

Ihr zufolge kann die Mehrheit der Österreicher mit dem Begriff soziale Marktwirtschaft nichts anfangen. Nur 45 Prozent der Bevölkerung hat davon bisher gehört oder gelesen. Vor allem bei jüngeren Menschen ist der Begriff laut Imas-Studie ein Fremdwort. Entsprechend überfordert ist ein großer Teil der Befragten, wenn es darum geht, Vor- und Nachteile der sozialen Martkwirtschaft zu bewerten. "Von der Tendenz wird die soziale Marktwirtschaft positiv gesehen. Es zeigt sich aber in Summe eine massive Orientierungslosigkeit der Bevölkerung", sagt Imas-Meinungsforscher Paul Eiselsberg.

Männer, Personen im Alter zwischen 35 und 59 Jahren und mit höherer Bildung hätten einen überdurchschnittlich hohen Kenntnisstand zur sozialen Marktwirtschaft, so Eiselsberg.

"Im Erosionszustand"

Für IWS-Chef Kneifel ist diese Entwicklung beunruhigend: "Die Ordnungssysteme unserer Gesellschaft wie eben soziale Marktwirtschaft, aber auch Demokratie und Parlamentarismus befinden sich in einem Erosionszustand." Die Ordnungssysteme seien – in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung – zu Recht auf dem Prüfstand, so Kneifel. "Aber scheinbar gelingt es den politischen Eliten nicht mehr, die Probleme zu lösen." Er will die Studie nun allen Parteien und Verbänden zur Verfügung stellen, um zu informieren und Bewusstsein zu schärfen. (sd)

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20  Kommentare
20  Kommentare
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HQ9plus (1.823 Kommentare)
am 16.07.2017 23:01

Bemerkenswert sind die Beschleunigung der weltweiten Kapitalbewegungen und die imperative Bewertung nationaler Standorte durch die global vernetzten Finanzmärkte.

Das internationale Wirtschaftssystem, in dem Staaten die Grenzen zwischen Binnenwirtschaft und Außenhandel festlegen, verwandelt sich im Zuge der Globalisierung in eine transnationale Wirtschaft.

Das erklärt, warum die staatlichen Aktoren heute nicht mehr länger die Knoten bilden, die dem globalen Wirtschaftsnetz staatliche, internationale Beziehungen verliehen haben.

Heute hat sich das gedreht, es sind eher die Staaten in Märkte, als die Volkswirtschaften in staatliche Grenzen eingebettet.

Weder sozial noch frei - beides mag man keinem einzigen Wirtschaftssystem der Welt mehr attribuieren.

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am 16.07.2017 20:52

freie Marktwirschaft ist dem Österreicher noch fremder.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 15.07.2017 23:14

"Die Ordnungssysteme unserer Gesellschaft wie eben soziale Marktwirtschaft, aber auch Demokratie und Parlamentarismus befinden sich in einem Erosionszustand."
Diese Erkenntnis des Herrn Prof. Kneifel ist leider tatsächlich sehr zutreffend, aber gleichzeitig ist seine Schlussfolgerung daraus total verlogen: "Aber scheinbar gelingt es den politischen Eliten nicht mehr, die Probleme zu lösen."
Er war jahrzehntelang und ist noch immer selbst Teil dieser politischen pseudo-Elite ! Eine Steuerzahler-Verhöhnung der Extraklasse, wenn man sich den Vorstand dieser IWS anschaut:
www.iwsooe.at/die-initiative/vorstand/

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 15.07.2017 23:00

Was nützt es, wenn den Begriff soziale Marktwirtschaft kennt, aber nicht weiß, was das ganz praktisch heißt? In den kommunistischen Ländern haben seinerzeit alle Schüler die Lehren von Marx auswendig lernen müssen. Alle haben es theoretisch gewusst, aber es hat trotzdem nicht funktioniert.

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Motzi (4.918 Kommentare)
am 15.07.2017 22:25

Was ist an der Marktwirtschaft noch sozial?

Seit dem Beginn der Globalisierung stagnieren die einkommen oder sinken.

Gewinne werden kapitalisiert und Verluste sozialisiert.

Die Arbeiterpartei SPÖ existiert nicht mehr.

Prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind an der Tagesordnung.

50% seines Einkommens wird dem Arbeiter durch Steuern und Abgaben entzogen.

Und dann wundert man sich warum keiner mehr die soziale Marktwirtschaft kennt.

Aber oben im Elfenbeinturm bekommen die ja alle nichts mehr mit.

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 15.07.2017 21:43

... wie den auch? die förderale Misswirtschaft hat die soz.Marktwirtschaft längst abgelöst!

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 15.07.2017 21:17

Man kann auch nicht nörgeln und sagen, die OON berichten nichts davon; das Archiv kennt einige Bezüge darauf.

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( Kommentare)
am 15.07.2017 21:12

Die ewig unzufriedenen bitte nicht mehr weiterlesen - Danke!
Gerade vor ein paar Tagen hat ein Bericht in den OÖN gezeigt, dass Österreich auf Rang 4 des Wohlstandes steht. Ausschlaggebend wird von Boston Consulting genannt:

"Österreich versteht es in besonderer Weise,
die starke Wirtschaftsleistung
auch in Wohlergehen für die Bevölkerung umzuwandeln".

Das ist die Soziale Marktwirtschaft
Sie wird besonders in Österreich gelebt. Österreich war und ist hier immer ein Vorbild für andere Staaten Europas. Auch, wenn wie hier angeführt, viele mit diesem Begriff nichts mehr anfangen können, so leben wir die Soziale Marktwirtschaft, gerade in Österreich!
Bericht OÖN, 10.07.2017

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 15.07.2017 21:48

... genau! und im Durchschnitt sind die Österreicher 1,71m groß - nur davon hat der 1,60m Große nichts.
Studien, bei denen alle über den Kamm geschert werden, taugen zu gar nichts!

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Motzi (4.918 Kommentare)
am 15.07.2017 22:26

Ist etwa schon wieder Wahlkampf?

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.07.2017 13:27

Dieser Artikel betrifft doch nicht den Istzustand der sozialen Marktwirtschaft sondern doe Öffentliche Meinung darüber.

Die Öffentliche Meinung wird in den Schulen geprägt und später von den Medien weiter vernudelt.

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Tralala (718 Kommentare)
am 15.07.2017 20:51

Da hat die AK mit ihren "Aufklärungsvideos" aber ganze Arbeit geleistet !

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jago (57.723 Kommentare)
am 15.07.2017 16:56

In diesem Land voller Forderer von den andern und Kläger vor Gericht hätte ein anderes Ergebnis nicht gepasst. grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 15.07.2017 15:55

Von den 45% haben locker 50% gelogen um sich nicht zu blamieren 😜

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 15.07.2017 06:53

Die "soziale Marktwirtschaft" wurde seinerzeit von der "Christlich-sozialen" Volkspartei eingeführt und propagiert. Durch den EU-Beitritt konnte nicht länger vertreten werden, dass auch die "ärmeren" Länder mit uns auf eine Stufe gestellt werden, denn wir wollen ja mit den Deutschen mitschwimmen und besser sein in Produktion und Export als die anderen.
Egoismus hat über Solidarität gesiegt und das neue Programm vom Kurz-Neuling verspricht jetzt noch Steuersenkungen anstatt Ausgleich zwischen Arm und Reich. also noch weniger "Soziale Marktwirtschaft.

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houseknew (535 Kommentare)
am 15.07.2017 08:44

Die soziale Marktwirtschaft WAR ein Relikt aus den 60-ern. Nachdem sich die Welt und mit Ihr auch Menschen und Wirtschaft ständig verändern, ist diese Form der Marktwirtschaft heute nicht mehr haltbar. Österreich ist auch keine Insel der Seligen mehr, sondern unterliegt spätestens seit dem Beitritt zum EWR den Marktgegebenheiten. Auch wenn es weh tut...wir können es uns nicht mehr leisten ein Heerschaar von Beamten durchzufüttern, alle Asylanten dieser Welt aufzunehmen, nebenbei unsere Infrastruktur und Gesundheitswesen aufrecht zu erhalten, und dann von Sozialwirtschaft weiter zu träumen. Wenn unsere linkslinken Träumer nicht schön langsam Ihre Gedankenwelt aus dem vorigen Jahrtausend aufgeben, werden wir unserer Nachwuchsgeneration einen großen Scherbenhaufen hinterlassen. Mein Lichtblick....in meinem persönlichen Umfeld hat bei vielen Bekannten ein Umdenkprozess eingesetzt... habe also noch Hoffnung dass wir unseren Kindern eine Zukunft geben können.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 15.07.2017 09:38

also wir können uns Egoismus in Reinkultur leisten - wie lange??
Bis die letzten Landstriche weltweit von den Konzernen aufgekauft wurden und die Bewohner zu Leibeigenen werden. so wie im Mittelalter bei uns.

Ewiges Wachstum ist ein Traum der niemals in Erfüllung gehen wird! - auch bei uns im reichen Westen nicht, denn wer soll die Waren kaufen wenn die Masse der Menschen immer ärmer wird?

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oblio (24.740 Kommentare)
am 15.07.2017 09:53

houseknew
Solltest eher "Illogical thinking" heißen!
Gerade durch rücksichtslose Wirtschaftspraktiken
wird in allen möglichen Bereichen viel zerstört:
die Umwelt, die allgemeinen Menschenrechte, die
Lebensqualität insgesamt = Scherbenhaufen! traurig
Die Menschheit wird von einigen wenigen Großkotzkonzernen
praktisch am Gängelband der Marktwirtschaft vor sich
hergetrieben, nur einzig zum Zweck der Gewinnoptimierung
für den Betrieb, aber hauptsächlich für die Aktionäre,
die Aufsichtsräte und die Manager!
Ist es das, was Normalbürger, also die Mehrheit der Menschen,
wirklich wollen?

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houseknew (535 Kommentare)
am 15.07.2017 11:34

Nein, was die meisten Menschen wirklich wollen (mich eingeschlossen) wäre ein Schlaraffenland wo Milch und Honig von alleine fließt, Geld keine Rolle spielt, wir für ewig leben.......leider sieht die Realität aber anders aus. Und jeder der sich der Realiät und den Veränderungen nicht anpasst wird übrig bleiben (und das hat nicht einmal was mit Wirtschaft zu tun, sondern ist Naturgesetz) . Wenn man zu sehr daran festhält was "früher" war , hat man keine Zukunft.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 15.07.2017 23:28

"was die meisten Menschen wirklich wollen (mich eingeschlossen) wäre ein Schlaraffenland wo Milch und Honig von alleine fließt, Geld keine Rolle spielt, wir für ewig leben"

Wie dämlich kleinformatig verbildet muß man sein, um derartigen Stuss zu schreiben ?
Das Hacklervolk weiß sehr wohl, daß der Lohn erst nach der Leistung fließt, nur wird dieser Lohn seit Jahren immer mickriger, ganz im Gegensatz zu den gegenleistungslosen Milliardären und Multimillionären, die und deren Erben es sich im Schlaraffenland mit reichlich Sklavenpersonal bestens gerichtet haben und nur mehr die Knöpfe der Machthydrauliken drücken müssen.

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