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Sechs Jahre nach der Pleite: Brüder Rumplmayr angeklagt

Von Alexander Zens, 06. Februar 2016, 00:05 Uhr
Sechs Jahre nach der Pleite: Brüder Rumplmayr angeklagt
Interliner-Konkurs hat gerichtliches Nachspiel: Strafprozess am 23. Februar. Bild: OON

STEYR/RIED IM TRAUNKREIS. Vor rund sechs Jahren wurde die Firmengruppe Rumplmayr zahlungsunfähig. Nun steht ein Strafprozess gegen die Firmenchefs, die Brüder Thomas und Rainer Rumplmayr, bevor. Es geht um die Transportfirma Interliner. Betrogen worden sein soll die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Mitte 2009 ging die Firmengruppe Rumplmayr mit Zentrale in Ried im Traunkreis pleite. Rund sechs Jahre später müssen sich die Firmenchefs vor dem Landesgericht Steyr verantworten. Der Strafprozess gegen die Brüder Thomas und Rainer Rumplmayr ist für 23. und 24. Februar angesetzt. Die Staatsanwaltschaft Steyr hat die Anklage im Vorjahr eingebracht.

Der Grund für die lange Ermittlungsdauer von rund fünf Jahren lag zuerst im Wechsel des Staatsanwalts und dann an komplexen Firmengeflechten und Geldflüssen, die geprüft werden mussten. Ein Sachverständiger, der auch beim Prozess beigezogen wird, erstellte ein Gutachten.

5,7 Millionen Euro Schaden

Es geht um Vorgänge bei der Transportfirma Interliner. Die Staatsanwaltschaft wirft beiden Angeklagten schweren Betrug vor, bei Thomas Rumplmayr geht es zusätzlich um den Verdacht der betrügerischen Krida, wie Christoph Mayer, Vizepräsident des Landesgerichtes Steyr, bestätigt.

Der mutmaßliche Schaden beläuft sich auf rund 5,7 Millionen Euro. Als Opfer ist in der Anklageschrift die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich angeführt. Dem Vernehmen nach kommen von ihr zwei der vier geladenen Zeugen.

Die Anklagebehörde wirft den Rumplmayrs vor, sich als rückzahlungsfähig und -willig dargestellt und so Kredite herausgelockt zu haben. Thomas Rumplmayr soll außerdem etwa 4,4 der 5,7 Millionen Euro vom Unternehmen auf ein Privatkonto überwiesen und so Gläubiger geschädigt haben. Der Strafrahmen beträgt für beide zwischen ein und zehn Jahren Haft. Eine bereits im Jahr 2010 erfolgte Verurteilung vor dem Amtsgericht Rosenheim (Deutschland) müsste im Fall eines Schuldspruchs aber berücksichtigt werden, heißt es in der Anklageschrift. Für Thomas und Rainer Rumplmayr gilt die Unschuldsvermutung.

Der Innsbrucker Anwalt Bernhard Haid wird die Brüder verteidigen. Bezüglich ihrer Strategie gibt es keine Auskunft. Auf die Frage, ob beide Angeklagte vor Gericht erscheinen werden, sagt Haid: "Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Verhandlung gemäß Ladung stattfinden wird."

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14  Kommentare
14  Kommentare
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strasi (4.410 Kommentare)
am 06.02.2016 18:58

So lange es in Österreich weisungsgebundene Staatsanwälte gibt,
werden die Verfahren endlos dauern.
Typisches Beispiel Grasser. Vorhabensbericht-Justizministerium-
zurück an den Start. Ja und jetzt geht das Sp8ielchen wieder
in gleicher Folge weiter.
Ja da steckt vermutlich auch viel #Interventionitis dahinter.
Da kann halt nichts weitergehen.
Rumplmayrs in Seewalchen/A., Hotel Häupt, pompöse Ankündigungen
endeten bald wieder im pompösen Superflop!!
Solchen "Schädlingen" gehört ein für allemal das Handwerk mit
#gesieberter Luft gelegt!!!

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 06.02.2016 17:59

Kann sich noch jemand an den OÖ-Skandal mit den geheimnisvollen ungarischen Grundstücken erinnern, wo sich ein hoher Landesfinanzer in Probleme gebracht hat.

Steckte da auch das kleingewachsene Brüderpaar dahinter, und wenn nicht, weiß da jemand mehr darüber?

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Superheld (13.119 Kommentare)
am 06.02.2016 10:29

Der Gesamtschaden war doch in Summe mehr als 100 Mio. EUR. Die vielen anderen Geschädigten klagten halt nicht, leider nur die Raiffeisen Landesbank.

Aus dem Hause Interliner wurde mir von einem Mitarbeiter sehr detailliert erzählt, dass bereits belastete Liegenschaften mit Tricks für weitere Kredite verwendet worden sind. Loch auf-Loch zu, so wurde es aus dem Unternehmen heraus erzählt. Nur eines von mehreren Beispielen.

Aufklärungsbedürftig ist, dass fast 100 LKW unter einem anderen Namen wahrscheinlich mittels Strohmann im Bezirk Vöcklabruck praktisch lückenlos weitergelaufen sind. Und über die jetzige Diagonal AG braucht man nicht viel sagen, das spricht für sich.

Einen Vorteil hatte das Ganze auch: Die als extrem arrogant eingeschätzten Unternehmer verschwanden schnell wieder aus dem Hotel in Seewalchen und vom Golfplatz über Weyregg, was vielen weider eine schönere Zeit bescherte.

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Superheld (13.119 Kommentare)
am 06.02.2016 10:31

Ich kenne einige Unternehmer, die dreist über den Tisch gezogen worden sind. Die Masche war fast immer die selbe: auf große Macker wurde gespielt, mit Geld und Besitztümern geprahlt, Mitarbeiter wie Leibeigene behandelt, aber wenn es zum Zahlen gekommen ist, kehrte die traurige Realität ein.

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hinterste (344 Kommentare)
am 07.02.2016 15:13

von dieser Sorte gibt' s einige mehr. Einer fällt mir spontan ein. Ein biederes Bäuerlein ausn Ennstal, welcher mit Hilfe div. Politiker (Pröll, Anschober udgl. m.) die Pelletsproduktion "neu erfinden" wollte. Das Ergebnis sei bekannt. Er stand schon vorm Strafrichter, doch wehgetan hat ihm keiner.

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mynachrichten1 (15.433 Kommentare)
am 06.02.2016 17:28

danke für die Zusatzinformationen. habe mir schon gedacht, so wenig Schaden, das glaubt man ja gar nicht, das hätte sich ja gar nicht ausgezahlt. Wenn schon, denn schon.

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123spanring (47 Kommentare)
am 06.02.2016 09:43

Wird der Raiffeisen wieder so in die Portfolio reinpassen wie die Firma Augustin da war fast das selbe spiel. den jede Bank weiß vorher wann eine Firma Zahlung unfähig ist. Bilanz Besprechung, Saldenlisten.....,

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Salzkammergut (3.323 Kommentare)
am 06.02.2016 13:22

@von 123spanring (4): Du weist aber schon wie Augustin saniert wurde oder? Da ist ein gewisser Ossi kurzfristig als Finanzier und Häuptling eingesprungen bis die Bude wieder lief - B. ist der Nachname.

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mynachrichten1 (15.433 Kommentare)
am 06.02.2016 17:29

B. das sagt noch zu wenig, bitte nachdenken...

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Superheld (13.119 Kommentare)
am 06.02.2016 18:36

O. Berger, der kam mit einem Sack Geld von einem damals sehr erfolgreichen Auslands-JV mit Asamer, aus dem er ausgestiegen ist.

Ob er wirklich Anteile am A. gehalten hat oder nur ein geplanter Platzhalter und Sanierer für die Bank oder den jetzigen Eigentümer gewesen ist, ist für mich fraglich. Ich glaube eher nicht, dass er selbst in das Unternehmen investiert hat.

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Superheld (13.119 Kommentare)
am 06.02.2016 18:30

Naja, vorher war als Aufpasser der P. als Prokurist dort, dann hat man den beim Asamer hoch abgefertigten B. als Wunderwuzzi dort eingesetzt.

Bald stellte sich heraus, dass er von dieser Branche doch nicht so viel verstanden hat, Kontraktlogistik ist halt was anderes als Bergbau, Muldenkipper und Beton. Und in Europa gibt es andere Spielregeln als in Afrika.

Der Konzern stand nachher schlechter da als vorher, viele teure Leute eingekauft, große Expansion geplant und mit Investitionen eingeleitet, aber der höhere geplante Umsatz wurde weit verfehlt, ich würde auf die Schnelle sagen nur 30%-50% des Planumsatzes.

Dann wurde der Konzern über professionelle Platzhalter an den Q abgegeben. Mittlerweile ist ja alles wieder in Q-rot und das Blau mehr oder weniger verschwunden.

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 06.02.2016 09:22

Verfahrensdauer Deustchland 1 Jahr
Verfahrensdauer Österreich 6 Jahre
Ministeranklage Frankreich 3 Jahre
Ministeranklage Österreich Sankt Nimmerleinstag

Österreichs Justiz ist aus dem Level eines Dritte Weltstaates angelangt.

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kontrolle (2.691 Kommentare)
am 06.02.2016 13:29

Kann Ihnen nur zustimmen? Immer wieder mal bei gegebenen Anlass stößt das auf?

Die Jusitz in Österreich ist meiner Wahrnehmung nach nicht nur zT langsam sondern auch qualitativ, im Sinne von Präventionsurteile zB, sehr schlecht. Aber bei Gehaltsforderungen und -privilegienerhalt sind sie gut (war ja erst vor Kurzem wieder so eine Verhandlung).

Untreue wird meiner Meinung nach erst seit Kurzem überhaupt verhandelt. Wenn man nachfragt warum, hieß es zB "wo kein Kläger, da kein Richter", dh sie warten auf einen Anzeiger: in Politikkreisen als auch Wirtschaftskreisen.

Ich schrieb es zum Thema FACC: Ich kann mich noch an den BAWAG-Skandal erinnern, wo ja der GF überhaupt das erste Mal in der österr. Geschichte ein Gefängnisurteil ausfasste.

Eine ausgebildete Finanztante dort wurde auch angeklagt. Sie sagte aus, dass sie die Anweisungen der Vorgesetzten befolgt hätte, nie nachgefragt hätte. Ja, sie wäre gar nicht auf die Idee gekommen das zu tun. Folge: Freispruch in allen Belangen.

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mynachrichten1 (15.433 Kommentare)
am 06.02.2016 17:32

die Interessensvertretung bei Beamten ist halt doch noch in Ordnung und auch unsere Politikhanseln lieben wir ja aufgrund ihrer farbenprächtigen Federn über alles. Vielleicht trinken wir in Österreich zu viel Bier, aber immer seltener beim Wirt, sondern eingelullt beim Fernseher.

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