Preise von Schweinen und Kälbern im Höhenflug

Von Josef Lehner   20.Mai 2017

Die Schweinebörse, Österreichs größter bäuerlicher Vermarkter, schloss diese Woche die Verkaufsverhandlungen mit plus vier Cent auf 1,76 Euro je Kilo Schlachtgewicht ab (Basispreis). Obwohl der Fleischabsatz trotz Grillsaison und trotz Aktionspreisen im Lebensmittelhandel nur mäßig laufe, zahlten die Schlachtbetriebe erneut mehr, sagt Börsechef Johann Schlederer. Der Grund: Es bringt den Unternehmen mehr, wenn sie ihre Schlachtbänder auslasten. Die Schweinebauern hatten in den Jahren 2015 und 2016 zu Preisen von lange Zeit weniger als 1,20 Euro je Kilo hohe Verluste geschrieben.

Ferkelpreis: plus 30 Prozent

"Wir sind seit Wochen sehr, sehr zufrieden", sagt auch Johann Stinglmayr von den VLV-Ferkelringen mit Zentrale in Wels. Statt 2,20 Euro je Kilo Ferkel vor einem Jahr erhalten die Züchter in dieser Woche 2,90 Euro, also ein Plus von rund 30 Prozent. Die rund 450 VLV-Bauern hätten wieder Vertrauen in den Markt, sagt Stinglmayr.

Auch bei den Rinderzüchtern herrscht gute Stimmung. Bei den Fleckviehversteigerungen erzielen Kalbinnen Rekordpreise. Beim FIH in Ried im Innkreis wurden weibliche Jungtiere vier Monate in Folge zu mehr als 2300 Euro je Stück abverkauft. Das ist um zehn bis 20 Prozent mehr als 2016 bzw. 2015.

In Ried wurden bei der Versteigerung in der vergangenen Woche 240 trächtige Kalbinnen im Wert von mehr als 500.000 Euro abgesetzt. "Dieser Markt ist aber ausschließlich von der Nachfrage aus der Türkei getragen", sagt FIH-Vizechef Alfred Zechmeister: "Andere Aufkäufer aus dem In- und Ausland steigen bei diesen Preisen derzeit aus." Schlecht sei wegen der mäßigen Milchpreise weiterhin die Nachfrage nach Kühen.