Händler haben fast 70 Millionen Euro Umsatz verloren
LINZ/WIEN. Der Handel hat in Österreich das vierte Jahr in Folge ein reales Umsatzminus zu verzeichnen. Mit minus 0,5 Prozent war der Rückgang aber weniger stark als in den Jahren zuvor – siehe Grafik.
In Oberösterreich hat der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr auch auf die Handelsbilanz gedrückt: "Erstmals seit vielen Jahren lag der oberösterreichische Einzelhandel unter den österreichischen Durchschnittswerten", sagt Handelsobmann Christian Kutsam. In Oberösterreich lag das Minus bei real 0,8 Prozent. Der Umsatz im stationären Einzelhandel erreichte 8,5 Milliarden Euro. Den Händlern fehlen gegenüber dem Vorjahr damit fast 70 Millionen Euro Umsatz. In ganz Österreich machten die Handelsgeschäfte einen Umsatz von 55,4 Milliarden Euro.
Zur Flächenentwicklung liegen noch keine endgültigen Zahlen vor. Die Sprecherin aller Händler in Österreich, Bettina Lorentschitsch, sieht keine Veränderungen. "Wir werden bei plus, minus 14,3 Millionen Quadratmeter zu liegen kommen. Auch mittelfristig sehe ich nicht, dass wir unter die 14-Millionen-Grenze fallen."
Der nach wie vor kräftig wachsende Onlinehandel werde nicht zu einer massiven Reduktion an Handelsflächen führen. "Sie werden nicht unbedingt weniger, sie werden anders. Die Kunden wollen Erlebnisshopping", sagt Lo–rentschitsch. Auch Kombi-Modelle – wie bestellen im Internet, abholen im Geschäft – würden den stationären Handel zwar verändern, aber nicht marginalisieren.
Der (österreichische) Onlinehandel ist um sieben Prozent gewachsen – nominell wie real. Das bedeutet ein Plus von 200 Millionen auf einen Brutto-Umsatz von 3,1 Milliarden Euro. Das entspricht "nur" fünf Prozent des heimischen Handelsgeschäfts – aber eben des heimischen. Die KMU Forschung Austria, die die Zahlen über den Handel erhebt, ermittelt keine Umsätze, die Österreicher auf ausländischen Websiten wie Amazon oder Zalando machen. Das dürften noch einmal drei Milliarden sein.
Zur Ertragslage würden noch keine endgültigen Zahlen vorliegen. Klar sei aber: "Berauschend ist es nicht", sagt Lorentschitsch. "Wir haben steigende Kosten, nach wie vor baut der Handel Jobs auf. Aber eine Preisentwicklung, die unter der Inflationsrate liegt."
Weil in Österreich die Einkaufsflächen pro Einwohner europaweit Höchstwerte erreichen, sei der Konkurrenzkampf extrem hart, sagt Lorentschitsch. Gute Perspektiven hätten Geschäfte in den allerbesten Lagen. In sogenannten B- und C-Lagen würde es zu Bereinigungen kommen.
Handel schuf 4200 Jobs
Die positivste Nachricht für Lorentschitsch ist, dass der Einzelhandel nach wie vor Jobs schaffe. Immerhin 4200 Personen (plus 1,3 Prozent) hätten im Vorjahr zusätzlich im Einzelhandel Beschäftigung gefunden. In Oberösterreich ist diese langjährige Entwicklung laut Arbeitsmarkt-Daten zu einem Stillstand gekommen.
326.100 Menschen arbeiten im Einzelhandel, die größten Arbeitgeber sind die großen Lebensmittelketten. Fast die Hälfte der Beschäftigten im Einzelhandel arbeitet Teilzeit. (sib)
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Oder macht uns da jemand was vor?
aber auch in Österreich nicht für alle leistbar ist, ist ein geheizter Raum, mit einem warmen Bett.
Und für Österreicher, die halt nicht besonders viel bezahlt bekommen für ihre Arbeit und die nichts geerbt haben
Oder die mit Geld und Erbe Nie gelernt haben zu wirtschaften
Oder die trotz akademischen Graden keine Arbeit mehr bekommen ab 45
für die gilt - lieber nicht dummes wertloses Klumpert kaufen - das man innerhalb kurzer Zeit wieder auf den Müll schmeißt.
Bei Kindern kann man eh meist nicht aus.
Es genügt einfach nicht, wenn nur die Besserverdiener,z. B. derzeit die Ärzte noch ein kräftiges Mehr an Gehalt bekommen ...
wobei die ja eher sogar noch verzichten können müssten, ohne am Hungertuch zu nagen.
Gerechtere Löhne - Entlastungen für Menschen die sich was aufbauen wollen im Leben, z. B. für die Schaffung von eigenem Wohnraum
um nicht im Alter wieder arm zu sein, wenn man von der kleinen Pension noch die teure Miete zahlt.