OMV-Krise: Borealis erwartet keine Probleme
LINZ. Standort Linz soll auch nach dem Führungswechsel keine Abwertung erfahren; Wachstum bei Düngemitteln geplant.
Der scheidende OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss war stets Förderer des Linzer Standorts der Borealis, an der Österreichs größter Konzern etwas mehr als ein Drittel der Anteile hält. 2009 etwa wurde Linz zum Zentrum der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, der Standort in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut.
Trotz Roiss’ Ausscheiden und der aktuellen Führungskrise in der OMV erwartet man im Linzer Borealis-Werk keine Abwertung des Standorts. "Alle Investitionen, die zu tätigen waren, sind abgeschlossen. Auf uns wird sich das nicht auswirken", sagt Hubert Puchner, Geschäftsführer von Borealis Agrolinz Melamine, im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Zuletzt kamen Gerüchte auf, die OMV könnte ihre Anteile an der Borealis an den Staatsfonds IPIC aus Abu Dhabi, der schon jetzt die restlichen Aktien hält, verkaufen. Auch dieses Szenario würde Puchner nicht beunruhigen: "Wir sind hochprofitabel. Außerdem haben die Araber in den vergangenen Jahren unser Düngemittelgeschäft immer stark forciert."
Borealis-Chef Mark Garrett betonte zuletzt auch immer wieder seine Zufriedenheit mit diesem Geschäftsbereich, in dem der Konzern große Wachstumschancen sieht.
"Unser Ziel ist es, am Düngemittelmarkt die Nummer zwei in Europa zu werden", sagt Puchner. In den vergangenen Jahren wurden mehr als 150 Millionen Euro alleine in Linz in diesen Bereich investiert, seit 2012 wurden drei Akquisitionen in Frankreich und eine in Bulgarien getätigt. Die großen Investitionen der nahen Zukunft werden in diesen Werken getätigt – dort gebe es zum Teil Aufholbedarf, um den gleichen Standard wie in Linz erreichen zu können. "Das heißt natürlich nicht, dass in Linz nichts mehr investiert wird, aber hier sind wir schon sehr gut aufgestellt und nahe am Zenit", sagt Puchner.
Verdoppelung bis 2020 geplant
Um die ambitionierten Ziele erreichen zu können, peilt Borealis eine Verdoppelung der Düngemittelproduktion von jährlich fünf Millionen auf zehn Millionen Tonnen bis zum Jahr 2020 an.
Ob die zusätzlich benötigte Kapazität in Form von völlig neuen Anlagen oder mit weiteren Akquisitionen geschehen wird, ist noch offen.
Hoffnungsmärkte für den Düngemittelbereich seien vor allem Asien, Afrika und der amerikanische Kontinent. (stef)
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