Nettingsdorfer Papierfabrik investiert 19 Millionen Euro
ANSFELDEN. Zusätzliche Anlage bringt Spannung in den europäischen Markt.
Seit acht Monaten hat die Papierfabrik Smurfit Kappa Nettingsdorf einen neuen Chef. Auf Langzeit-Chef Ferdinand Fuhrmann folgte Reinhard Reiter.
Er übernehme in einem guten Marktumfeld, sagt der 58-Jährige. Während die Nachfrage nach anderen Papierarten nachlasse, ist Kraftliner, das Außenpapier für Wellpappekartons, nach wie vor im Plus. Im Vorjahr wurden 434.000 Tonnen erzeugt, heuer werde das Produktionsniveau darüber liegen, sagt Reiter.
19 Millionen Euro werden heuer in die Instandhaltung und Modernisierung der Papiermaschine 6 investiert. Diese sei – obwohl ihr 30. Geburtstag bereits gefeiert wurde – noch am Stand der Technik, sagt Reiter. 360 Mitarbeiter sind in der Fabrik.
15 Prozent der Produktion gehen an das benachbarte Schwesterwerk Interwell, 85 Prozent werden exportiert. Im Smurfit-Kappa-Konzern bleiben etwa die Hälfte bis zwei Drittel einer Jahresproduktion. Die irische Gruppe hat in diesem Bereich mit drei Kraftliner-Fabriken einen Marktanteil von 40 Prozent in Europa.
Spannend wird, wie eine zusätzliche Kraftliner-Anlage in Finnland, die mit einer Kapazität von 390.000 Tonnen zu Jahresende in Betrieb geht, den Markt beeinflussen wird. 3,8 Millionen Tonnen des dicken braunen Papiers werden in Europa derzeit verbraucht. Davon würden – abhängig vom Dollar-Kurs – 800.000 bis eine Million Tonnen importiert, sagt Reiter, der zuletzt drei Jahre ein Kraftliner-Werk im südlichen Lappland (Schweden) geleitet hat. Sein Berufsleben hat er in Nettingsdorf bzw. nach Smurfit-Übernahme im Konzern verbracht. (sib)