Maschinenbau aus Gurten für die ganze Welt
GURTEN. Wie aus einem Schlossereibetrieb in 50 Jahren ein Konzern mit 90 Prozent Exportquote und 700 Mitarbeitern wurde.
Heute vor 50 Jahren war Josef Fill in Gurten Gründer eines Startups mit einem Mitarbeiter. Es gab noch keine Jungunternehmer-Show und keine Preise, sondern in erster Linie die Mühen der Ebene. Seinen Schlossereibetrieb nannte er Fill Maschinenbau. Sein erster Auftrag war eine Wasserfarbenverpackungsmaschine. Gestern, Donnerstag, feierte das Unternehmen in Gurten ein goldenes Jubiläum. Der Maschinenbauer Fill beschäftigt mittlerweile fast 700 Leute, schreibt ordentliche Gewinne und ist auf der ganzen Welt aktiv. Selten ist das Wort Vorzeigebetrieb so treffend wie bei Fill.
Es war quasi eine Garagenfirma, die der gebürtige Südtiroler Josef Fill 1966 nach seiner Schlosserlehre bei Wintersteiger gründete. Er war zuständig für Konstruktion, Fertigung, Vertrieb und Montage. Nach 20 Jahren hatte er schon 117 Mitarbeiter und setzte 82 Millionen um, allerdings Schilling, das sind umgerechnet gut sechs Millionen Euro. Zum Vergleich: Heute sind es 120 Millionen Euro.
Einen Wachstumsschub erlebte Fill beim Umstieg vom Zeichenbrett auf CAD und dem Einstieg in die Automobilindustrie. Dabei wurden eigene Formenträger für die Herstellung von Autoinnenteilen und mit einer Linzer Gießerei Maschinen entwickelt, die zum Gießen und Bearbeiten von Alu-Teilen dienten.
Heute sind in vier von fünf Autos in Europa Bauteile zu finden, die auf Fill-Maschinen hergestellt wurden. 20 von 80 Millionen Zylinderköpfen und 300 Millionen Fahrwerksteile werden jährlich auf Fill-Anlagen produziert.
Dass die Skiindustrie ebenfalls Fill-Maschinen benützt, liegt auf der Hand. Dort liegen die Wurzeln von Josef Fill, der heute noch im Aufsichtsrat von Fischer sitzt. Pro Jahr werden fünf Millionen Ski und Snowboards auf Fill-Maschinen hergestellt. Daneben zählen auch die Luftfahrtindustrie, die Energie- sowie die Holzindustrie zu den wichtigsten Kunden der Innviertler.
Als Josef Fill im Jahr 2000 Wirtschaftslandesrat wurde, stieg er aus der Firma aus. Seither führen sein Sohn Andreas Fill sowie Wolfgang Rathner die Geschäfte des Unternehmens. Das Wachstum ging ungebrochen weiter. Die Ziele waren und sind hoch gesteckt: Nummer eins in der Gießereiindustrie werden, die besten Arbeitsplätze schaffen und das Thema Industrie 4.0 so umsetzen, dass es nicht bei Schlagworten bleibt, sondern tatsächlich zu einer Vernetzung der Maschinen mit der gesamten Produktion kommt.
90 Prozent der Fill-Produkte werden exportiert, in China und Mexiko gibt es Tochterfirmen.
Investitionen aus eigener Kraft
Die gestrige 50-Jahr-Feier wurde auch verbunden mit der Eröffnung des Auditoriums "Future Dome", eines Zentrums für Innovationen. In den vergangenen zehn Jahren hat Fill 77 Millionen Euro in Gurten investiert. "Als Familienunternehmen haben wir alles aus eigener Kraft finanziert", sagt Andreas Fill. Dabei wurde nicht nur die Produktion erweitert. Daneben wurde auch der "Park 21" geschaffen, der jungen Unternehmen als Heimstätte dienen soll. Und im Herbst wird "Planet Filli Future" eröffnet, eine Kinderbetreuungsstätte.
Die Firma Fill wurde schon mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Pegasus in Gold. Josef Fill, der bis 2003 Landesrat war, wurde auch mit dem Pegasus in Kristall für sein unternehmerisches Lebenswerk ausgezeichnet.
Oha - Exportbetrieb.
Was hält die OÖN davon, bei jedem Eintrag zu solchen Firmen, den Effekt --> mit o. ohne EU zu verdeutlichen.
Es scheint einen nicht unerheblichen Teil der Stupiden nicht zu interessieren, was ein freier Wirtschaftsraum welchen Stellenwert für die Beschäftigung hat.
Scheinbar fehlts am Fachpersonal, der dies in diesem Massenblatt aufzeigen kann ...