Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Linzer Schlecker-Prozess startet am 12. Dezember

Von Alexander Zens, 20. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Prozess: Schlecker-Gründer weist Bankrott-Absicht zurück
(Symbolbild) Bild: dpa/Martin Gerten

LINZ / EHINGEN. Millionenprozess: Masseverwalter klagt die Ehefrau und Kinder des Drogeriemarkt-Gründers Anton Schlecker auf 20 Millionen.

Vier Jahre nach der Pleite der Schlecker-Nachfolgefirma dayli steht ein Zivilprozess gegen die Familie Schlecker am Landesgericht Linz bevor. Der erste Termin wurde soeben festgelegt: Der Prozess wird am 12. Dezember um 10.30 Uhr mit einer vorbereitenden Tagsatzung beginnen, wie Gerichtssprecherin Amalia Berger-Lehner den OÖNachrichten bestätigt.

dayli-Masseverwalter Rudolf Mitterlehner aus Linz klagt die Ehefrau und Kinder des deutschen Drogeriemarkt-Gründers Anton Schlecker auf 20 Millionen Euro Schadenersatz. Er wirft Christa sowie Lars und Meike Schlecker vor, als Aufsichtsratsmitglieder der österreichischen Schlecker-Gesellschaft gesetzwidrige Zahlungen, die über den in der Bilanz ausgewiesenen Gewinn hinausgingen, genehmigt und nicht verhindert zu haben. Von 2008 bis 2011 soll Schlecker Österreich ihrem Gesellschafter in Deutschland – das war letztlich Anton Schlecker als Einzelunternehmer – 174 Millionen Euro geliehen haben.

"Das erfolgte zu unangemessenen Konditionen, unbesichert und in einem existenzgefährdenden Ausmaß", sagt Mitterlehner. Er klage jetzt nur 20 Millionen Euro ein, weil er damit Gerichtskosten spare und weil dies auch realistischer sei, was die Einbringlichkeit betreffe. Dass Anton Schlecker nicht beklagt ist, liegt daran, dass gleichzeitig mit der Firma er selbst insolvent wurde. Die Drogeriemarktkette Schlecker mit Sitz in Ehingen (Baden-Württemberg) hatte im Jahr 2012 Insolvenz angemeldet. Im Sommer 2013 ging dayli in Pucking pleite. Rund 3500 Beschäftigte waren davon betroffen.

Mehr Geld für die Gläubiger

Die dayli-Gläubiger haben, wie berichtet, im Juli 2017 eine Quote von zehn Prozent ausgeschüttet bekommen. Das waren 11,4 Millionen Euro. Mitterlehner hofft, dass die Quote noch deutlich steigt. Unter anderem soll mit der Klage gegen die Familie Schlecker mehr Geld hereinkommen.

Die drei beklagten Personen aus Deutschland werden von der Grazer Anwaltskanzlei Scherbaum Seebacher vertreten. Auf Anfrage wollte man sich zu dem Verfahren vorerst nicht äußern.

Am 12. Dezember wird Richter Werner Hennerbichler in Linz den Prozess-Fahrplan festlegen.

In Deutschland läuft unterdessen, wie berichtet, ein Strafverfahren gegen Anton Schlecker. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Aufstieg und Fall

1975 - Gründung: Anton Schlecker eröffnet im schwäbischen Kirchheim/Teck seinen ersten Drogeriemarkt. Zwei
Jahre später betreibt er 100 Schlecker-Märkte, nach neun Jahren 1000.

1987 - Expansion: Als ersten Auslandsmarkt erschließt Schlecker Österreich. Später folgen Spanien, die Niederlande und Frankreich.

2008 - Probleme: Das Schlecker-Imperium umfasst mehr als 14.000 Filialen. Die Kette, in der Anton Schlecker als eingetragener Kaufmann das alleinige Sagen hat, beginnt, Verluste zu schreiben. Der Umgang mit der Belegschaft bringt das Unternehmen in die Kritik.

2012 - Insolvenz: Schlecker verkündet im Jänner die Zahlungsunfähigkeit. Der Gläubigerausschuss beschließt im Juni die Zerschlagung. Rund 25.000 Arbeitsplätze gehen verloren.

2013 - Österreich: Im Juli 2013 geht auch die Schlecker-Nachfolgegesellschaft in Österreich, dayli, pleite. Hinter ihr stand Rudolf Haberleitner, der ein Jahr davor mit seiner Restrukturierungsfirma TAP 09 1350 Standorte in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg übernommen hatte. Mehr als 3000 Beschäftigte sind davon

betroffen.

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Umkämpfter Modehandel: "Manchmal musst du das Gegenteil tun"

Energie AG Oberösterreich erweiterte Führung im Erzeugungsbereich

Kritik an schwarzen Schafen: Friseure wehren sich gegen billige Barbershops

Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen