Linz AG im Gas-Streit
LINZ. Seit längerem will die Linz AG aus ihrem teuren Erdgas-Vertrag mit der deutschen E.On aussteigen. Das ist aber schwieriger als gedacht.
LINZ. 90 Prozent ihres Gasbedarfes kauft die Linz AG bei der deutschen E.On. Aus diesem langjährigen Vertrag will der Linzer Versorger schon länger aussteigen. Inzwischen ist der Streit mit dem Lieferanten – wie berichtet – gerichtsanhängig. Mit einem Antrag auf eine einstweilige Verfügung ist die Linz AG allerdings abgeblitzt.
1997 hat sich die Linz AG über 25 Jahre bis Ende 2021 gebunden. Damals war der Gasmarkt noch nicht liberalisiert, es gab keine Großhändlerstruktur wie heute. "Damals war von einer Öffnung des Strommarktes die Rede, nicht von einer des Gasmarktes", argumentiert Linz-AG-Vorstand Wolfgang Dopf. Diese völlig veränderten Marktbedingungen seien auch das wichtigste Argument, warum die Linz AG vor das Kartellgericht gezogen ist, nachdem E.On keine Preisnachlässe gewähren wollte. Die Vertragsgrundlagen hätten sich vollkommen geändert.
Dass das Begehr der österreichischen Firma so dringlich zu erfüllen sei, dass eine einstweilige Verfügung gerechtfertigt gewesen wäre, sah das Gericht nicht so. Der Streit geht ins Hauptverfahren, bestätigt Dopf.
Der nächste Schritt ist nun, dass im Jänner Preisverhandlungen starten. Kommt es zu keiner Einigung, sei der nächste Schritt der Vertragsausstieg. "Da sehen wir für uns gute Chancen", sagt Dopf.
Seit 2012 hat die Linz AG dieses Thema auf der Agenda. Ursprünglich sollten 2015 schon Verbilligungen durchschlagen. Jetzt peilt Dopf bis Ende 2015, spätestens Anfang 2016 eine Lösung an. Bei einer jährlichen Gasrechnung von 80 Millionen Euro strebt die Linz AG eine Preisreduktion von fünf Millionen Euro an.
"Über sechs Jahre gerechnet sind das 30 Millionen Euro. Das ist für die Linz AG viel Geld", sagt Dopf. Nach einem Vertragsausstieg würde die Linz AG ihr Beschaffungswesen auf breitere Beine stellen. "Sowohl regional als auch von der Vertragsdauer her", sagt Dopf.
Mit dem E.On-Vertrag hat sich die Linz AG einst unabhängiger vom russischen Gas gemacht: Nur 30 Prozent kaufen die Deutschen in Russland ein. In Österreich stammt vergleichsweise die Hälfte des Erdgases aus Russland. (sib)
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Es ist ja schon eine gefährliche Drohung wenn die Stadt Linz in einen Rechtsstreit" gute Chancen " sieht.
Wird schon richtn mit seinem dackelblick und seiner ausgezeichneten rhetorik
swappen direkt in die Taschen der glückseligen Kundschaft...
wird alles besser...
ich hab heute schon mehrmals gelacht.
Aber trotzdem: Danke für den Schenkelklopfer.
Sie haben einen trüben Tag mit sensationeller Ironie zu einem strahlend schönen gemacht.
auch für die Konsumenten billiger, oder?