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Lenzing Technik schrumpft: Verunsicherung bei Mitarbeitern ist groß

Von Alexander Zens, 23. Juli 2015, 00:05 Uhr
Lenzing AG
Positive Nachrichten bei der Lenzing AG.

LENZING. Bei der Technikfirma der Lenzing-Gruppe hat sich die Zahl der Mitarbeiter seit dem Vorjahr auf 350 halbiert. Das Unternehmen ist vom Spar- und Umstrukturierungsprogramm im Faserkonzern betroffen.

Das Technik-Unternehmen der Lenzing AG ist in einem massiven Umstrukturierungs- und Schrumpfungsprozess. Die Zahl der Mitarbeiter beträgt derzeit laut Gewerkschaft Pro-Ge rund 350. Bis zum Vorjahr waren es noch etwa 650. Dazu kamen zeitweise 100 bis 150 Leasingkräfte.

Es herrsche große Verunsicherung in der Belegschaft, sagt der leitende Pro-Ge-Sekretär Walter Schopf. Lenzing Technik baut Anlagen und Apparate, bietet Zellstofftechnologie und Industrieservice an. Viele Mitarbeiter fragen sich, ob es Lenzing Technik in Zukunft überhaupt noch geben wird oder ob die Firma stillgelegt wird.

Wie berichtet, fährt der börsennotierte Faserhersteller wegen der stark gesunkenen Faserpreise seit Ende 2013 ein Sparprogramm. Im November des Vorjahres wurde bekannt, dass auch die Technik-Tochter betroffen ist, weil Lenzing und andere Unternehmen der Branche ihre Investitionen deutlich kürzen.

150 Leute wechselten in die AG

Bei Lenzing Technik und in der Instandhaltung der Muttergesellschaft sollen von zusammen 1150 Stellen 250 Vollzeitjobs wegfallen, wurde damals mitgeteilt. Gestern hieß es aus dem Konzern, das Konzept sei in Umsetzung.

Angesichts der Unklarheit, wie es tatsächlich weitergeht, herrscht laut Schopf eine "äußerst problematische Stimmung" bei Lenzing Technik. "Viele haben Zukunftsängste." Für die Belegschaft sei kein klares Konzept erkennbar. Es gibt zwar schon um 300 Stammkräfte weniger bei Lenzing Technik. Der effektive Abbau von Arbeitsplätzen hält sich aber noch in Grenzen. Denn 150 Leute wurden in die Lenzing AG transferiert, sie sind jetzt dort tätig. Der Abgang von 120 Beschäftigten ist auf den Verkauf von Firmenteilen zurückzuführen. Wie berichtet, wurden zuletzt die Lenzing-Technik-Bereiche Mechatronik (inklusive Leno GmbH), Automation/Robotik und Blechtechnik verkauft. Die Standorte und Mitarbeiter würden von den Käufern übernommen, hieß es.

Von der Lenzing AG gibt es vorerst keine Zahlen, was die Entwicklung bei Lenzing Technik betrifft. Am 25. August werden die Halbjahresergebnisse präsentiert. Der neue Vorstandsvorsitzende der AG, Stefan Doboczky, ist erst seit eineinhalb Monaten im Amt.

Bezüglich der Angst von Mitarbeitern, dass Lenzing Technik ganz aufgelassen wird, heißt es aus dem Konzern, dass man werthaltige Bereiche, die die Zielvorgaben bei den Ergebnismargen erfüllen, nicht aufgeben werde.

Das Kerngeschäft soll bleiben

Die Lenzing-Gruppe will sich auf ihr Kerngeschäft Fasern konzentrieren. Bei Lenzing Technik könnten letztlich die Bereiche Zellstofftechnologie sowie Filtrations- und Separationstechnik übrigbleiben. Wie stark weitere Einschnitte sein könnten, blieb gestern offen.

Der Konzern-Betriebsratsvorsitzende, Rudolf Baldinger, sagt, dass auch für ihn die Lage "völlig unklar" sei. Entscheidungen stünden aus. Er geht davon aus, dass Lenzing Technik weiter bestehen wird.

 

Lenzing Technik

1991: Gründung aus technischer Serviceeinheit der Lenzing AG; 1997: Eingliederung der Lenzing-Elektroabteilung

1999: Lenzing Technik wird 100-Prozent-Tochter

2000: Übernahme von Beloit; 2003: Übernahme ÖKT;, 2004: Gründung Leno Electronics (Joint Venture mit Novotech); 2007: Werk für Blechbearbeitung errichtet; 2008: neues Geschäftsfeld Umwelttechnik

2010: Gründung Lenzing-Technik-Tochter in China; 2011: Voll-Übernahme von Leno

2015: Verkauf der Bereiche Mechatronik (inkl. Leno), Automation/Robotik, Blechtechnik

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1  Kommentar
1  Kommentar
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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 23.07.2015 10:16

Viel wird von der Lenzing Technik nicht übrig bleiben.
Warum denn auch?

Was (wer) für den Faserbetrieb interessant ist, wechselt dorthin. Alles andere ist unnötiger Ballast und wird abgegeben.

Ist das nicht die Linie, die mit BCG im Frühjahr ausgeschnapst worden ist? Das sollten doch der Betriebsrat und die Gewerkschaft seit Monaten wissen.

Oder braucht man die künstliche Verunsicherung für den Wahlkampf? zwinkern

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