Laakirchen Papier steht jetzt auf zwei Standbeinen
LAAKIRCHEN. Heinzel Gruppe investierte am Standort 100 Millionen Euro in die Produktion von Wellpappe-Rohpapier.
Die Großinvestition im Ausmaß von 100 Millionen Euro in die Papierfabrik Laakirchen ist abgeschlossen. Die neue Papiermaschine 10, auf der seit kurzem Wellpappe-Rohpapier erzeugt wird, befinde sich im Hochlauf, sagte Finanzvorstand Franz Baldauf gestern, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz in Linz. Mittelfristig soll eine Jahresproduktion von 450.000 Tonnen Wellpappe-Rohpapier der altpapierbasierten Marke Testliner vom Band laufen.
Im Gegenzug wird die Erzeugung von SC-Papieren, also hochwertigen Magazinpapieren, in Laakirchen reduziert. Der Bereich bleibe aber Kerngeschäft. "Wir bekennen uns zu diesem schwierigen Markt", sagte Vorstandschef Thomas Welt. Die Papierfabrik stehe damit auf zwei Standbeinen. Das zur Firmengruppe von Alfred Heinzel gehörende Unternehmen ist im Wellpappegeschäft im direkten Wettbewerb zu internationalen Konzernen wie SmurfitKappa (Nettingsdorfer) und DS Smith. Diese haben integrierte Werke – also neben der Rohpapier-Erzeugung auch die Weiterverarbeitung zu Wellpappe-Verpackungen. Vorstandschef Welt sieht die Nicht-Integration als Wettbewerbsvorteil, weil es am "freien Markt" wenig vergleichbare Produzenten gäbe. Den Rohstoff Altpapier bezieht Laakirchen aus dem Schwesterunternehmen Bunzl & Biach.
450 Mitarbeiter in Laakirchen
Trotz des hohen Automatisierungsgrads der Produktion sind in der Fabrik in Laakirchen nach wie vor 450 (umgerechnet auf Vollzeitbasis 430) Mitarbeiter beschäftigt. Finanzchef Baldauf erklärt dies mit dem Fünf-Schicht-Modell, da die teuren Anlagen rund um die Uhr laufen müssen.
Der Zeitpunkt der Investition in Laakirchen hätte für die Heinzel Gruppe kaum besser sein können. Schließlich wurde in den Aufschwung investiert. Der Vorjahresumsatz von 211,7 Millionen Euro soll deutlich gesteigert werden. Dies ist aber nicht nur von der Menge getrieben: Die Preise für Wellpappe-Rohpapier sind aufgrund der hohen Nachfrage im Jahresabstand um 30 Prozent gestiegen.
Die Geschäftsentwicklung ist nur ein Grund zum Feiern: Heute und morgen wird auch das 150-jährige Bestehen der Papierfabrik gewürdigt. Das Jubiläum fand eigentlich im Vorjahr statt, wurde aber aufgrund des Werksumbaus verschoben. (sd)
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