Insolvente Fill Metallbau arbeitet daran, Haftungen zu minimieren
RIED/INNKREIS. Verhandlungen in London – Gläubigerausschuss am Mittwoch.
Vor zehn Tagen waren Stefan Fill und der Sanierungsverwalter von Fill Metallbau, Robert Tremel, in London. Wie berichtet, hat der Fassadenbauer am 2. Oktober ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung angemeldet. Zwei Drittel des Geschäfts wurde zuletzt in Großbritannien gemacht.
Die beiden haben mit wichtigen Vertragspartnern verhandelt, wie die halbfertigen Projekte mit möglichst wenig Schaden für alle Beteiligten abgewickelt werden können. "Wenn wir bei einem Hochhaus mit einem Fassadenbau-Auftrag über 60 Stockwerke nach zehn Etagen aussteigen, dann wird das ein Problem. Für uns aus Haftungsgründen, für den Bauherren wegen der extremen Bauverzögerung", schildert Tremel die Ausgangslage.
Einige so oder ähnlich gelagerte Fälle gibt es. Die Lösung soll so aussehen, dass Fill Metallbau die eigens angefertigen Fassadenelemente liefert, die Montage allerdings aus dem Vertrag mit Fill Metallbau und damit aus dessen Haftung herausgenommen wird. Tätig sind ohnehin lokale Montagefirmen. Allerdings nicht länger für die Hohenzeller Firma, sondern den Bauherren direkt. "Das gilt es jetzt in Verträgen neu zu gestalten", sagt Tremel. Nur das Aufsichtspersonal auf den Baustellen soll weiter von den Innviertlern gestellt werden.
Kein Schadenersatz
Kommenden Mittwoch wird das fertige Paket in einer Gläubigerausschuss-Sitzung präsentiert und darüber abgestimmt. Derzeit gäbe es keinen Fall, wo mit Schadenersatz gegen die Masse zu rechnen sei, sagt Tremel. Wie wichtig solche Lösungen sind, zeigt die Dimension: Zwei große Projekte liefern der Masse 30 Prozent des Umsatzes.
Da damit aber bei Fill Kapazitäten frei werden, könnten zuerst ausgelagerte Tätigkeiten ins Haus zurückgeholt werden. Erst wenn auch dies durchgerechnet sei, könnte der anstehende Personalabbau präzisiert werden, bestätigt Stefan Fill. Er informiert die Belegschaft am 30. Oktober in einer Betriebsversammlung über den Zwischenstand.
Wie berichtet, sind alle 238 Mitarbeiter seit 9. Oktober beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet – vorsorglich, wie der Anwalt der Kanzlei Puttinger Vogl Rechtsanwälte betont. Diese Maßnahme ist vorgeschrieben, wenn mehr als 20 Prozent der Stellen bedroht sind.
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Bei Fills stellt man sich das Leben auf Kosten anderer als sehr leicht vor, man greift es so richtig wie da generalstabsmäßig nach dem Motto vorgegangen wird, " wo nichts ist, hat der Kaiser das Recht verloren, ihr müsst euch unserem Diktat beugen" Dieses Bumms&Krach Gmbh Prinzip ist aber eine moralisch äußerst verwerfliche Angelegenheit. Ich bin ja gespannt was der Staatsanwalt seiner Majestät in Großbriannien dazu zu sagen haben wird, ob der so wie sein österreichischer Kollege meint, das kommt heutzutage in den besten Kreisen so vor, oder ob er Handlungsbedarf sieht.
Schön dumm wären die Fills, wenn sie mehr als nötig von versteuertem Privatvermögen für die Tilgung hernehmen würden. Mit dem gleichen Recht könnte man in reinster Gewerkschaftermanier fordern, dass auch die Mitarbeiter ihre Sparguthaben zu Gunsten der Gläubiger auflösen sollen. Auch die haben ihre Bezüge ja dank der Geschäftstätigkeit der Firma Fill erhalten.
Jeder Gewinn ist versteuert , seit Jahrhunderten und Jahrtausenden und es herrschte nie die Moralvorstellung dass es nicht verachtenswert wäre mit versteuertem Geld einen Bankrotteur abzugeben. Es muss jeder so verantwortlich wirtschaften, dass er seinen Verpflichtungen gerecht werden kann. Bei einer Konkursmasse von 8 Millionen Vermögen und 31 Millionen Schulden war das offenbar längst nicht mehr der Fall.
Im Allgemeinen ist es üblich dass man nur solche Schulden eingeht, die man auch zahlen und begleichen kann. Und wieso sollen die Arbeitnehmer einspringen, die haben ja keine Schulden sondern Forderungen. Leute wie Sie mit so kuriosen Forderungen machen Gewerschaften leider dringend notwendig. Lois bist du`s?
Dem kann ich nur zustimmen.Umsatz um jeden Preis alleine ist nicht die Lösung für Wachstum.
Am Ende ist der Gewinn nach Steuern die wichtigste Kennzahl.
Risikomanagement ist im Vorfeld extrem wichtig und sollte auch nicht von Alleinherrschern in gewissen Firmen auf Befehl vernachlässigt werden.
Zeit wird´s dass in diesem Unternehmen - Gier frißt Hirn - abgeschafft wird und man wieder in der realen Welt gelandet ist.
Nicht alles was möglich ist, ist auch klug. In der Betriebswirtschaft kommt dem Risikomanagement wohl eine bedeutende Rolle zu. Nun hängt das Unternehmen vom "Goodwill" des Käufers ab - das wird es wohl nicht kostenlos geben. Wenn sich der Vorstand aufblasen möchte, sollte er das alleine mit Eigenkapital tun.