Hiegelsberger: "Solidarität mit der Landwirtschaft"
LINZ. Bei vielen Betrieben sei die Stimmung im Keller, berichtet Agrarreferent Max Hiegelsberger.
OÖN: Bauern leiden unter niedrigen Preisen und Einkommen. Was kann die Agrarpolitik ausrichten? Sie wirkt auf allen Ebenen hilflos.
Hiegelsberger: Die Politik kann in der Marktwirtschaft nur Rahmengeber sein. Das Russland-Embargo war nicht vorhersehbar. Zuvor hatten große europäische Agrarländer ihre Produktionen aufgestockt. Nun sind die Überschüsse auf dem Binnenmarkt. Dazu kamen das Schwächeln des chinesischen Marktes und die Tatsache, dass Staaten wie Irland ihre Mengen nach Ende der Milchquote massiv steigerten. Eine erste Antwort ist in Österreich die im Ministerium eingerichtete Exportagentur, die von den Bundesländern kofinanziert wird. Ich fordere Solidarität in Europa nicht nur beim Thema Asyl, sondern auch im Agrarbereich. Wir brauchen ein Mengensteuerungssystem. Auch die OPEC und die Düngemittelindustrie haben es geschafft, ihre Mengen weltweit an die Preissituation anzupassen.
Wie soll das funktionieren, eine OPEC für Milch und Schweine?
Das geht kartellrechtlich natürlich nicht. Unsere Betriebe halten es aber auf Dauer nicht aus, dass ihre Kostennachteile nicht eingepreist werden. Auf Marktstörungen muss man reagieren. Europäische Milch- und Schweineverarbeiter sollen mit ihren Lieferanten vereinbaren, wie viel erzeugt werden kann. Es braucht entlang der gesamten Wertschöpfungskette mehr soziale Verantwortung.
Das ist wohl ein frommer Wunsch.
Die Frage ist, wie viel ist uns die bäuerliche Landwirtschaft wert. Im Schnitt verbraucht ein Österreicher 80 Liter Milch pro Jahr. Bekämen die Bauern wieder 40 statt 27 Cent Auszahlungspreis, würde das den Konsumenten nur 10,40 Euro kosten.
Das Land hilft bei Versicherungsbeiträgen und Förderungen. Das ist aber nur Löcher stopfen und bringt keine höheren Einkommen.
Alleine die Schweinewirtschaft hat 2015 rund 50 Millionen Euro verloren. Das mit öffentlichem Geld auszugleichen, wäre unmöglich und der falsche Weg. Es braucht mehr Wertschöpfungstiefe und Spezialisierung bei den Betrieben sowie Bewusstseinsbildung für regionale Waren in Großküchen und Gastronomie. Da arbeiten wir daran.
Erreichen Sie viele Hilferufe?
Ja. Die Stimmung ist teilweise im Keller. Marktverwerfungen gab es auch früher. Aber die Dauer ist das Problem. Einige haben vor der Krise investiert. Die Stimmung ist auch schlecht, weil die Landwirtschaft ständig mit undifferenzierten Vorwürfen bei Pflanzen- und Tierschutz konfrontiert wird.
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Ich bin solidarisch:
ich bezuschusse mit die Pension der Landwirte
ich bezahle Förderungen für die Landwirte
ich finanziere die Bauernkammer mit
ich finanziere die ländlichen Fortbildungsinstitute mit
ich tue das eigentlich nicht ungern, aber das ständige Geseiere der VertreterInnen der Landwirte geht mir schön langsam auf den Geist. Bei gewerblichen Unternehmern wird auch kein Finger gerührt, wenn Märkte wegbrechen: da heisst es einfach "Innovativ" sein.
Unterschied zwischen Bauern & Landwirtschaft :
Natürlich sind wir solidarisch mit unseren Bauern,
vor allem mit den Klein- u. Mittelbetrieben,
und vergönnen ihnen die Förderungen,
die sie zum Existieren & Überleben brauchen -
Das hat nicht zwangsläufig etwas mit unserem Einverständnis
mit der "Landwirtschaft" im Allgemeinen und ihren Strukturen vom Ministerium bis zu den Kammern sowie Förderungen,
speziell für Großbetriebe, etc. zu tun.
Hiegelsberger: "Solidarität mit der Landwirtschaft, eine Forderung die ins Leere geht.
Wo sind die Bauern mit den Arbeitern von CASE in St. Valentin/NÖ, Erzeuger von Steyr Traktoren solidarisch, wenn sie JohnDeere-Traktore im Lagerhaus kaufen, die aus den USA importiert werden ?
fritzicat, darf ich fragen welches Auto du fährst, welchen Fernseher du hast ??? Und vor allem wo du deine Lebensmittel einkaufst ....
Was erwarte ich mir von den Landwirten?
- keine Pestizide
- keinen Kunstdünger
- keine Massentierhaltung
Dann bin ich bereit einen angemessenen Preis zu bezahlen.
Bis dahin kaufe ich bei Biobauern ein.
Wenn man Solidarität für die Landwirtschaft fordert, dann sollen die Landwirte selbst einmal beim täglichen Einkauf damit beginnen, nicht Billigstprodukte zu kaufen. Ich beobachte seit Jahren, dass kaum ein Landwirt an den Wochenmärkten, wo Bauern ihre Produkte anbieten, einkaufen und total ungehalten reagieren, wenn man sie auf ihr Kaufverhalten anspricht.(Ich rede von Landwirten, die keine Selbstversorger sind.) Aber für ihre Produkte möchten sie schon einen ordentlichen Preis bekommen. Daher bitte selbst bei der Nase nehmen und mit guten Beispiel vorangehen.
Die Solidarität mit der Landwirtschaft gibt es, seit es ein quasikommunistisches Fördersystem gibt. Zuerst im EWR und dann in der EU. Die Antwort der Landwirtschaft war IMMER: her mit mehr Zaster. Der normale Steuerzahler füttert also weiter eine Branche durch, die nicht in der Lage oder willens ist, die einfachsten wirtschaftlichen Grundregelen zu kapieren: Mehr Angebot bei sinkender Nachfrage = sinkender Preis. Aber solange man vom Steuerzahler unter dem Motto alimentiert wird, "das muss uns die kleinräumige Struktur wert sein", wird sich da gar nichts ändern.
wia da Hiegelsberger sogt : die Politik kann nur die Rahmenbedingungen festsetzen !
aber solange die Landwirtschaftskammer Auszeichnungen für die beste Kuh mit der höchsten Milchleistung verleiht , wird sich bei den Bauern nichts ändern -- die Blumenwiesen werden in 5 Mahd Fettwiesen umgewandelt , die Äcker werden von Beikräutern rigoros leergespritzt und alles was keine Förderung bringt wird ausgemerzt !
wieso gibt es keine Förderungen für den Hof mit der größten Artenvielfalt -- dem Steuerzahler kanns wurscht sein , denn er zahlt für die Vernichtung der Überproduktion , er zahlt für intensiven Kukuruzanbau für Biomasse , er zahlt sogar Förderungen für intensive Schweinemast , nur um unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft am Leben zu erhalten !
Sehr geehrter Herr Landesrat, was soll dieses Duckmäusertum?
Wir ernähren Österreich und das auf sehr hohen Niveau, ohne Bauern gibts kein Essen, das einzige was der Mensch wirklich täglich braucht, Ohne Bauern gibts keine Ernährungssicherheit, wie ich gestern schon geschrieben habe, ein Land das sich nicht selbst ernähren kann braucht auch keine Landesverteidigung.
Leider haben Sie und Ihre Mitstreiter nicht geschafft die Dienstleistungsbranche Landwirtschaft so zu schützen wie sich andere Branchen mit Normen und Zugangsbeschränkungen geschützt haben.
Man hat die Landwirtschaft mit lauter kleinen Dienstleistungseinheiten Gleichgestellt mit der Industrie und einfach die Grenzen aufgerissen und lässt uns seit Jahren anrennen gegen Weltgegenden mit anderen Sozial und Umwelstandarts.
Wenn die Gesellschaft glaubt sie kommt ohne Landwirtschaft in Österreich soll sie das klar sagen, aber als Dank für einen gedeckten Tisch lass ich mich zum Bittsteller degradieren.
Korrektur:
Ohne BIO-Bauern gibt's keine Ernährungssicherheit!
Ernährungssicherheit gibt ohne dem Modewort Bio davor genauso
Ist es nicht umgekehrt:
Bio ist für die Elite,
die gesamte Welt kann
man damit nicht ernähren.
Alles eine Frage des Konsum-/Wegwerfverhaltens.
Wie viele Tonnen an Lebensmittel werden täglich weggeworfen?
Muss es jeden Tag Fleisch sein?
Müssen die Supermarktregale überquellen?
Wir müssen endlich lernen die Lebensmittel wieder wertzuschätzen.
tja alf, da gebe ich dir vollkommen recht, aber ich habe leider schon Leute im Supermarkt erlebt, die sich recht lautstark aufgeregt haben, weil sie um 19:20 nicht mehr das gewünschte Brot bekommen haben .... Früher war es normal, dass es am späten Nachmittag keine Milch oder kein Brot mehr gab, dafür wurde fast nichts entsorgt ....
Wen interessiert des, wann sich solche Deppen aufpudeln?
Bis zum nächsten Mal werden sie sich's schon merken, dass früher kommen müssen.
= Komplett wurscht.
in den Supermärkten ist leider der Kunde König und die dortigen Mitarbeiten dürfen da wohl nicht wirklich was sagen. Früher in einem Laden hätte diese Kunde schon was zu hören bekommen ...
Das heißt nicht, dass da so bleiben muss.
Ich sag ja - es muss sich was ändern.
Biobauer
Wenn die Gesellschaft glaubt sie kommt ohne Landwirtschaft in Österreich soll sie das klar sagen, aber als Dank für einen gedeckten Tisch lass ich mich zum Bittsteller degradieren.
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Dieser Satz ist etwas verworren, was willst Du damit aussagen ?
Dass die Bauern in Österreich nicht in der Lage sind, ihre Familien sowie ihre Höfe zu erhalten, ist ganz einfach Tatsache.
Aber das Wirtschaftsleben ist brutal, so wie auch ein Tischler zusperren muss, wenn seine Künste nicht mehr gewünscht sind, muss sich halt auch ein Bauer umorientieren und nicht gleich einem Baby nach Muttermilch, in eurem Fall nach Subvention, schreien.
Und wenn 50 % der Bauern aufgeben, ist die Ernährungssicherheit immer noch gegeben, das beweisen geheim gehaltene Untersuchungen der Landwirtschaftskammern.
Und wenn 50 % der Bauern aufgeben, ist die Ernährungssicherheit immer noch gegeben, das beweisen geheim gehaltene Untersuchungen der Landwirtschaftskammern.
also was in deinem Hirn so vorgeht möchte ich nicht mal annähernd wissen ... aber ja die Landschaftspflege können ja dann bestimmt die Flüchtlinge übernehmen und importieren wir halt die gesamten Nahrungsmittel (falls es in den anderen Ländern nicht auch solche Armleuchter wie dich gibt) ...
Kuba, du brauchst nur nach Agrar-Überproduktion der EU nach Afrika gurgeln und die gleichzeitige Verarmung der dortigen Landbevölkerung durch Preisverfall betrachten.
Das sind dieselben Menschen, denen du vorm Absaufen im Mittelmeer die Hand nicht reichen würdest.
da hast du auch vollkommen recht, aber wir reden hier über die Landwirtschaft in Österreich. Und die Landwirtschaft in Afrika wurde hauptsächlich durch Milchpulver der Überproduktion von Milch in den großen europäischen Genossenschaften umgebracht. Ein weiteres Problem der Landwirtschaft in Afrika ist (wie auch aber zB. in China), dass viele Produkte beim Transport vom Bauern zu den Märkte in den Städten verderben (zB durch fehlende Kühlmöglichkeiten) ... Aber ich gebe dir vollkommen recht, die EU hat die afrikanische Landwirtschaft nachhaltig zerstört, so wie die EU und die Japaner die afrikanische Fischerei .. aber ein österreichischer Bauer war da nicht beteiligt ...
aber Strawanza, genau aus diesen Gründen sollten wir schauen, dass wir regional einkaufen und nicht aus Großbetrieben der EU, sonst geht es unseren Bauern bald so wie den afrikanischen ... und wollen wir das ???
Mir sind die Bauern wurscht, wenn ich mich nur an die Erzählungen meiner Großmutter nach dem Krieg erinnere, kommt mir das große Kotzen.
Manchmal wird eben später gegessen.
ahja genau, du kaufst ja eh im Supermarkt ein ...
Stimmt so auch nicht.
Das täglich frische Kleinzeug besorge ich am Südbahnhof, bei den Bauernstandeln.
bei den Bauern die dir ja so wurscht sind ....
Dann passt auf, dass auf deinen (Bio) Eiern keine 2er Nummer draufsteht!
Dort ist a net oiss Gold was glänzt.
diese Aussage passt genau zu deiner, du warst immer Nettozahler ... ohne zu bedenken das andere für die Wählerstimmen des Sonnenkönigs (lieber Schulden als Arbeitslose) gezahlt haben und du dieses System aktiv unterstützt hast. Kreisky hat in 13 Jahren die Staatsschulden verzehnfacht (ca. 30 Milliarden Euro, nach heutigen Wert ca. 90 Milliarden Euro) ... aber lies hier nach ...
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/supermarkt/543120/Das-Erbe-des-SchuldenBruno
An der Zerstörung waren die österreichischen Bauern nicht beteiligt, aber an der Überproduktion.
ich denke nicht, dass österreichische Bauern an irgendeiner Überproduktion beteiligt sein können, es müssten nur die Exportstützungen der EU ein Ende haben und dann hätte es auch ein Ende das es bei uns irische Butter und in Norwegen österreichische Butter gäbe ... hätte auch den Vorteil, dass weniger LKW's unterwegs wären ... und wenn die Leute wieder bereit wären, mehr Geld für Lebensmittel zu zahlen, dann bräuchten auch nicht Erdäpfel nach Italien zum Waschen gebracht werden ...
Irische Butter made in Germany - nur der guten Ordnung halber.
Kerrygold ist schon aus Irland ....
Ich werde das nochmals überprüfen und Dir berichten.
Die Ornua Deutschland GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Ornua Co-operative Limited – der genossenschaftlichen Organisation von irischen Milchbauern und deren Molkereien. An unserem Sitz in Neukirchen-Vluyn wird die irische Kerrygold Butter abgepackt und zusammen mit anderen Kerrygold Molkereiprodukten in Deutschland vertrieben.
Hilfts?
Strawanza
Danke für das posting dass meine Meinung ,die ich immer wieder hier geschrieben habe , VOLL BESTÄTIGT !
Die SUBVENTIONIERTE ÜBERPRODUKTION der EU Landwirtschaft regelt die niedrigen Preise über welche sich die Landwirtschaft jetzt enorm beschwert !!!
Mein lieber Jacob, es ist nicht alles verworren was sie nicht verstehen
Biobauer
Ja, in der Feldschule wurde eben Deutsch nicht durchgenommen, es genügte ja "Subvention, Giebelkreuz" etc. schreiben und plärren zu können.
SOLIDARITÄT für Arbeiter ohne Jop ü ber 50 wo bleibt der?