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Greiner hinterfragt mit Joschka Fischer Plastik

Von Dietmar Mascher, 02. Juli 2016, 00:04 Uhr
Greiner hinterfragt mit Joschka Fischer Plastik
Hat der Plastikbecher ausgedient? Bild: colourbox

KREMSMÜNSTER. Der oberösterreichische Kunststoffkonzern Greiner stellt seine gesamte Produktpalette auf den Öko-Prüfstand. Zur Unterstützung holt Vorstandschef Axel Kühner den ehemaligen deutschen Vizekanzler und Außenminister Joschka Fischer und dessen ehemaligen Berater Dietmar Huber als Berater.

"Plastics for Life - Plastik für das Leben" lautet der Leitspruch der Kremsmünsterer Greiner-Gruppe. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb setzt Vorstandschef Axel Kühner einen ungewöhnlichen Schritt. Der Kunststoffkonzern entwickelt eine Nachhaltigkeitsstrategie und stellt dabei seine Kunststoffprodukte auf den Prüfstand – vom Joghurtbecher bis zur Transportverpackung von Lebensmitteln. "Wir gestalten lieber jetzt, als irgendwann vielleicht in Erklärungsnotstand zu geraten, wenn wir mit Vorwürfen konfrontiert sind", sagt Kühner im Gespräch mit den OÖNachrichten. Für den Traditionskonzern, der weltweit tätig ist, ist das eine große Herausforderung. "Aber mit Jahresende wollen wir wissen, welche Produkte wir weiterproduzieren. Es kann auch sein, dass wir einige einstellen", sagt Kühner.

Als Berater hat sich Greiner eine unverdächtige Firma geholt. Joschka Fischer & Company ist ein Unternehmen, das der ehemalige grüne deutsche Vizekanzler und Außenminister gemeinsam mit seinem langjährigen Berater Dietmar Huber gegründet hat. In den Prozess sollen Kenner der Kunststofftechnologie eingebunden werden. Greiner will eine umfassende Betrachtungsweise. "Uns ist klar, dass eine Kunststoffverpackung nicht so nachhaltig wie Papier ist. Aber man muss zum Beispiel bei einem Kunststoff-Joghurtbecher auch berücksichtigen, dass er die enthaltene Ware um 30 bis 40 Prozent länger haltbar macht. Oder dass Kunststoffverpackungen leichter als andere Verpackungen sind und beim Transport wiederum Treibstoff gespart werden kann."

Kühner verhehlt nicht, dass Kunststofftechnologie im Zentrum des Handelns von Greiner bleiben soll. Gerade im Bereich Packaging wird aber auch daran gearbeitet, Papier stärker zu berücksichtigen und dieses etwa mit einer dünnen Kunststoffschicht zu versehen, die wiederum die positiven Aspekte von Glas als Verpackungsmaterial aufweist. Von Verpackung aus Maismehl ist man wieder abgekommen, weil der ökologische Nutzen fragwürdig sei.

Die Greiner-Gruppe besteht im Wesentlichen aus drei großen Divisionen: Zum einen aus der Packaging, die vor allem Verpackungen für die Lebensmittelindustrie herstellt, zum anderen aus der Schaumstoff-Division, die zum Beispiel Schaumstoff für Matratzen oder widerstandsfähige U-Bahnsitze produziert, und letztlich aus der Bio-One, die lange Zeit ein Eigenleben geführt hat und nun stärker integriert wird. Für die Bio-One wurde gestern, Freitag, der Spatenstich für ein neues Hauptquartier in Kremsmünster gesetzt. 9,3 Millionen Euro werden dafür investiert.

Heuer plus fünf Prozent

Kühner beschreibt die wirtschaftliche Lage der Gruppe als sehr zufriedenstellend. Im ersten Halbjahr sei der gesamte Umsatz um fünf Prozent gewachsen. Einzig die Tooltec, die Werkzeuge für die Fensterindustrie herstellt, sei beim Auftragsaufgang etwas zurück. "Wir wissen aber noch nicht, ob das eine Delle oder der Beginn einer längeren Schwächephase ist."

Im Konzern, der insgesamt mehr als 9000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt und 1,4 Milliarden Euro umsetzt, kommt es auch zu personellen Veränderungen. Die Greiner Perfoam wird in die Foam integriert. Perfoam-Geschäftsführer Michael Schleiss folgt Manfred Marchgraber, der in Pension geht. Als Chef der Packaging folgt wie berichtet Manfred Stanek Willi Eibner, der Berater bleibt.

Auch in der Familiengesellschaft kommt es zu einer Veränderung. Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung, legt die Funktion des Vorsitzenden zurück. Ihm folgt Dominik Greiner, Sohn des langjährigen Konzernchefs Peter Greiner. Die Beteiligungsgesellschaft hält einen großen Teil der Greiner-Anteile. Der Konzern mit Wurzeln in Österreich und Deutschland ist nach wie vor in Familienbesitz.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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( Kommentare)
am 03.07.2016 18:33

Wie ich anderswo geschrieben habe:
die Wirtschaft scheint dzt. alle Mittel zu heiligen.
Natürlich hat es dem Joschi Fischer
mit dem Wechsel zu neuen Freunden (seinen früheren Feinden) nach der Befürwortung des Afghanistankrieges Einfluß in Wirtschaft & Wissenschaft Amerikas etc. gebracht.
Diesen Einfluß will nun die Fa. Greiner nützen,
ungeachtet der fragwürdigen Person des ehem. Pflastersteinewerfers und Sanktionsbefürworters gegen Ö..

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 03.07.2016 20:54

Sie hätten es natürlich auch mit einem Arrgument versuchen können, aber Beflegelungen und Unterstellungen sind natürlich auch nicht verkehrt, wenn man keine Argumente hat....

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( Kommentare)
am 03.07.2016 21:37

Ach, hätt' ich mir doch an Ihren Argumenten,
wie sie zu Hauf in Ihren Kommentaren stecken,
ein Vorbild genommen.

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weinberg93 (16.311 Kommentare)
am 03.07.2016 14:27

@Almroserl

Ich bezweifle die Nachhaltigkeit von „Mini-Glasgebinde“ !

180 g (oder 180 ml) Jogurella inmGlas. Doppeltes Transportgewicht, schärfere und mehr Chemikalien zur Reinigung – im Vergleich zu 0,5 l Bierflasche, 1 l Glasflasche für Mineral oder Limonaden.

Da ist es besser, 3 Gramm Plastik in die gelbe Tonne zu werfen und dann recyclen.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 03.07.2016 11:22

...frag mich, warum Geld rausschmeißen für eine Beratung ? hat der Joschka (Lobbyist?) noch so viel Einfluss/Verbindungen zur Wirtschaft ?

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peas (4.501 Kommentare)
am 02.07.2016 20:01

Auf " .. den Teufel werde ist .." Joschka, den Österreich-Vernaderer haben die Österreicher sicher nicht gewaret!

Ein augenblicklich ausgesprochenes Einreiseverbot für alle Zeiten wäre das einzig richtige Signal gewesen!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 02.07.2016 14:44

der wolf im schafspelz. schon mehr breit als hoch....ein grünInner halt....

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Hexenhammer (253 Kommentare)
am 02.07.2016 13:00

nach dem Yugokrieg nun der " grüne " Steinewerfer als Anstandswauwau traurig( für die Kunststoffbranche.

Wie tief geht's denn noch Joschka?

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( Kommentare)
am 02.07.2016 12:33

Warum gerade Dr. Fischer. Der Oberhetzer der Österreich EU Sanktionen, und sich nicht bei Österreich entschuldigen will. Ist das die Belohnung für diesen Herren?

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gerald160110 (5.609 Kommentare)
am 02.07.2016 13:00

Da Herr Fischer weder ein abgeschlossenes Studium noch eine Berufsausbildung, ausgenommen Taxifahrer, hat, ist der akademische Grad ebenso falsch, wie bei unserem ehemaligen Taxilenker.

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Almroserl (7.529 Kommentare)
am 02.07.2016 11:55

Betreffend Nachhaltigkeit :

Warum bemüht sich Greiner nicht wieder Joghurtgläser zu produzieren ? 100 % NACHHALTIGKEIT IST DADURCH GEGEBEN !
da braucht es KEIN Joschka Fischer sondern EIGENES HIRN zwinkern

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 03.07.2016 21:00

Was ist daran so nachhaltig, für eine verpackung viel mehr Material zu verwenden, das nochdazu erst bei wesentlich höheren Temperaturen formbar ist und die Verpackungen dann nicht stapelbar sind?

-> viel mehr Herstellungsaufwand
-> viel mehr Transportaufwand
-> viel höherer Recyklingaufwand
-> keine Möglichkeit für energetisches Recykling

Ob es das wirklich bringt?

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