Greiner Perfoam sucht Partner in Mexiko und China
KREMSMÜNSTER. Die Greiner-Sparte Perfoam, die Interieur- und Akustik-Bauteile für die Autoindustrie herstellt, ist auf der Suche nach Joint-Venture-Partnern in China und Mexiko.
"Die Verhandlungen laufen, für uns ist das ein strategisch wichtiges Thema", sagte Greiner-Chef Axel Kühner gestern bei der Jahrespressekonferenz des Kunststoffkonzerns in Linz. Mit den Gemeinschaftsunternehmen sollen die Aufträge der Autoindustrie abgesichert werden. Hintergrund ist der Wunsch der Autoindustrie, weltweit nur einen einzigen Lieferanten pro Komponente zu haben.
"2015 war ein sehr gutes Jahr", sagte Kühner. Finanzvorstand Hannes Moser präsentierte ein Umsatzplus von neun Prozent auf 1,44 Milliarden Euro, alle Geschäftsbereiche verzeichneten ein Wachstum. Fünf Prozentpunkte davon seien organisch gewesen, zwei resultierten aus der Übernahme zweier türkischer Verpackungsfirmen, der Rest sei auf Währungseffekte zurückzuführen.
Zum Greiner Bio-One-Werk in Rainbach im Mühlkreis, wo kürzlich wegen der geplanten Einstellung des Geschäftsbereichs Diagnostics 41 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet wurden, sagte Kühner: "Der Hauptbestandteil des Standorts ist die Produktion. Auf diese hat die Einstellung von Diagnostics keine Auswirkung, dort sind wir sehr erfolgreich." Von Rainbach nach Kremsmünster wird künftig aber das Clinical Research Labor übersiedeln. "Das passiert, wenn das neue Bio-One-Hauptquartier fertig ist. Dann haben wir die Produktion und die Forschung an einem Ort", sagte Kühner.
Die Umsatzzuwächse im vergangenen Jahr seien vorwiegend mit dem guten Geschäft auf den Überseemärkten zu begründen gewesen. Die Sparten Perfoam und Foam, die vorwiegend in Europa tätig sind und heuer wie geplant zusammengelegt werden, konnten kein so dynamisches Wachstum wie die Packaging und Bio-One erreichen.
Für 2016 gibt sich Axel Kühner optimistischer. Neuerlich soll es ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich geben. "Wir wollen uns jedenfalls besser als der Markt entwickeln", sagte Kühner. Ziel sei es für die kommenden Jahre, den Umsatzanteil in Europa von derzeit 77 Prozent auf zwei Drittel zu senken. "Wir wollen zwar auch in Europa wachsen, stärker aber außerhalb", sagte Kühner. (stef)
Zahlen zur Greiner-Gruppe
Umsatz nach Sparten:
Packaging (Verpackung): 561 Millionen Euro (+11 Prozent)
Bio-One (Medizintechnik): 427 Millionen Euro (+9 Prozent)
Foam (Schaumstoffe): 267 Millionen Euro (+4 Prozent)
Perfoam (Autozulieferer): 111 Millionen Euro (+5 Prozent)
ToolTec (Werkzeuge): 79 Millionen Euro (+11 Prozent)
Insgesamt beschäftigte die Greiner Gruppe im vergangenen Jahr an 134 Standorten in 29 Ländern 9109 Mitarbeiter, davon 2380 in Österreich.
Der Cashflow konnte im Jahr 2015 von 113 auf 132 Millionen Euro gesteigert werden. Damit wurden die Investitionen in Höhe von 94 Millionen Euro zur Gänze finanziert. Heuer soll das Investitionsvolumen auf 110 bis 120 Millionen Euro gesteigert werden, 40 Prozent davon in Österreich.
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