Gmundner Milch trotzte 2017 schwierigem Markt
GMUNDEN/LINZ. Die Gmundner Milch war im Vorjahr trotz eines schwierigen Marktumfelds auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg um 13 Prozent von 175 auf 199 Millionen Euro.
"Das Jahr 2017 war für uns fordernd, aber positiv", sagte gestern Geschäftsführer Michael Waidacher bei der Präsentation der Jahresbilanz in Linz. Dass der Umsatz so stark stieg, liegt auch daran, dass die Milchpreiskrise 2015/16 auf die 2016er-Bilanz drückte.
Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im vergangenen Jahr 1,27 Millionen Euro. Dies habe mehrere Gründe, betonten Waidacher und Obmann Josef Fürtbauer. Erstens habe die Nachfrage bei Milchfetten (Butter) stark angezogen. Zweitens wirkten sich die Exporte positiv aus. Das Unternehmen liefert Produkte in neue Märkte, etwa nach Kroatien und Griechenland. Drittens sei auch der Absatz in Oberösterreich gestiegen.
Zu viel Milch auf dem Markt?
Die Eigentümer der Gmundner Milch lieferten im Vorjahr 335 Millionen Kilogramm Milch ab. Das war ein Plus von 4,69 Prozent. Die Bauern erhielten 118 Millionen Euro Milchgeld, um 28 Millionen Euro mehr als 2016. Der Milchpreis stieg um 7,3 Cent pro Kilo. Derzeit bekommen Bauern der Gmundner Milch 35,9 Cent brutto pro Kilo. Die Gmundner Milch hat 2490 Bauern (2016: 2650) und 340 Mitarbeiter.
Die gestiegene Milchmenge hat aber auch eine Schattenseite: Sie setzt den Markt unter Druck, weil es kaum Abnehmer gibt oder nur wenig für die Milch gezahlt wird. In der EU stieg die Milchmenge heuer zu Beginn des Jahres um vier Prozent, in Österreich betrug das Plus zehn Prozent, bei Gmundner Milch waren es zwölf Prozent. Das seien pro Tag 100.000 Liter mehr, rechnete Waidacher vor. Ein Mengensteuerungsmodell sei derzeit aber nicht geplant, heißt es.
Probleme bereitet zudem das Milchpulver. EU-weit lagern 370.000 Tonnen, die nicht nachgefragt werden. Dieser Wert sei höher, als Österreich pro Jahr an Milch produziere, so Fürtbauer. (rom)
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Probleme bereitet zudem das Milchpulver. EU-weit lagern 370.000 Tonnen, die nicht nachgefragt werden. Dieser Wert sei höher, als Österreich pro Jahr an Milch produziere, so Fürtbauer. (rom)
das Milchproblem schaffen sich Bauern und Milchindustrie SELBER da sie ÜBERPRODUZIEREN ...wie sagt man auch : weniger ist mehr .
würde weniger produziert, könnte der Milchpreis steigen da Angebot und nachfrage den Markt regeln .
Zudem würde die Überproduktion nicht in die armen Länder exportiert werden MÜSSEN ,dort die Märkte ruinieren und Flüchtlinge "erzeugen "
1,27 Millionen verdient - das sind beeindruckende 0,6%: haut mich nicht vom Hocker.