Facebook-Skandal hilft Loxone in den USA
KOLLERSCHLAG. Mühlviertler Smart-Home-Spezialist legt weiter zu.
Noch sind die USA umsatzmäßig ein unbedeutender Markt für die Kollerschlager Hausautomatisierer von Loxone. Doch "wir haben extrem gutes Feedback aus den USA", sagt Geschäftsführer Martin Öller über den Heimmarkt des Konkurrenten Google mit dessen Smart-Home-Produkt "Nest" (lernfähige Heizungsthermostate, Rauchmelder etc.).
Den Innovationspreis der amerikanischen Hausbaufirmen hat Loxone bereits in der Tasche. "Das ist eine Riesenchance für uns." Die vernetzte und intelligente Haussteuerung der Mühlviertler kommt anders als die Konkurrenz ohne Internet und Datenspeicherung in der "Cloud" aus. Die Daten über die Lebensgewohnheiten der Bewohner bleiben "dort, wo sie hingehören, in den eigenen vier Wänden", so Öller.
Durch den jüngsten Datenmissbrauchs-Skandal von Facebook steige die Aufmerksamkeit für solche Lösungen. Außerdem verlange der Gesetzgeber in fortschrittlichen Bundesstaaten wie Kalifornien in puncto Energiesparen zunehmend Dinge, die nur wenige können. Ein kurioses Beispiel: Die Lüftung des WC muss zentral angesteuert und geregelt werden können. "Derzeit sind wir der einzige Anbieter, der das liefern kann." Auch sei im Gegensatz zur Konkurrenz jedes einzelne Zimmer und Gerät automatisch regulierbar. "Wir verkaufen keine Gimmicks, sondern Gesamtlösungen."
Martin Öller, Geschäftsführer von Loxone
Kooperation mit Baufirmen
Für die weitere Internationalisierung und den Ausbau des US-Markts hat sich der Hausautomatisierungsspezialist vergangenes Jahr Rüdiger Keinberger vom Mannheimer Röchling-Konzern in die Geschäftsführung geholt. In den USA will sich das Unternehmen ausschließlich auf die Hausbau-Firmen konzentrieren, nächstes Jahr sollen die Schlüssel-Firmen unter Vertrag sein.
Aber auch in Europa will Loxone künftig vermehrt die Baufirmen und Fertigteilhausanbieter als Kunden gewinnen, um einen größeren Hebel für das geplante Wachstum zu haben, als er direkt mit dem Verkauf an die Endkunden möglich wäre. So laufen mit etlichen Fertigteilhaus-Firmen wie Wolf, Bien Zenker und Romberger Kooperationen.
Ambitionierte Umsatzziele
Das Geschäft werde weiter steil wachsen, prognostiziert der Geschäftsführer. 2017 betrug der Umsatz 57,5 Millionen Euro. Die 200-Millionen-Euro-Marke als Ziel für 2020 hält Öller weiterhin für realistisch. Der Zukauf des deutschen Lieferanten für die bereits verwendete Sprechanlage plus die kürzlich erfolgte Eröffnung einer Deutschland-Zentrale samt Vorführ-Haus nahe Stuttgart sind dafür wichtige Meilensteine.
Das ist für Loxone neu: Der direkte Einstieg in die Elektronikfertigung (mit Baudisch Elektronik), um Produkte selbst entwickeln zu können und sich unabhängiger von Lieferanten zu machen. Die Kunden würden es schätzen, Produkte aus dem Haus Loxone, made in Germany, zu kaufen, lautet die Begründung. Dadurch könne man die Preise niedriger halten. Der deutsche Markt macht rund ein Drittel des Gesamtumsatzes aus.
Das sehr ambitionierte Umsatzziel bedeute nicht ein Personalwachstum im selben Ausmaß, betont Öller. Derzeit sind im Unternehmen 260 Mitarbeiter beschäftigt, davon 90 in Kollerschlag. Der Schlüssel für die Expansion seien jetzt die Partner und Schlüsselkunden wie etwa die Fertigteilhaus-Firmen. Seit heuer betreibt das Unternehmen auch eine eigene Mitarbeiter-Akademie.
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Sorry, aber was hier großartig als Monopolstellung dargestellt wird, kann EIB seit 20 Jahren und andere Automatisierungen auch. Loxone ist etwas für Bastler, aber keine professionelle und als Vollsortiment ausgeführte Hausautomation.