Experte für Wirtschaft und ihre Schattenseiten
Wissenschaft: Mit Friedrich Schneider kann Volkswirtschaft richtig spannend werden
Wenn es um Volkswirtschaft geht, gibt es wenige Wissenschaftler, die im deutschsprachigen Raum öfter zitiert werden als Friedrich Schneider. Der 65-Jährige wurde zuletzt von der renommierten FAZ zu den zehn wichtigsten Volkswirtschaftsexperten gezählt.
Der ehemalige Vizerektor der JKU Linz ist nicht unumstritten. Seine Studien sind hochgelobt, aber auch kritisiert. Beliebigkeit und mangelnde Wissenschaftlichkeit wurden ihm vorgeworfen. Und wenn es Wortmeldungen vom Campus der Johannes Kepler Universität gibt, gibt es kaum einen anderen als Schneider, dem dies zugeschrieben wird.
Das alles weiß der Leiter des Volkswirtschaftlichen Instituts. Seine Gegner müssen ihm zugestehen, dass er sich der Kritik stellt. "Ich scheue keine wissenschaftliche Diskussion." Auch nicht in der Weltbank, beim Internationalen Währungsfonds, bei der EU, die ihn zu Rate ziehen.
Sein Spezialgebiet sind die Schattenseiten der Wirtschaft: Schattenwirtschaft und Pfusch, aber auch organisierte Kriminalität und die Finanzierung des Terrors sind seine Fachgebiete.
Schneider, der in Konstanz studiert und sich in Zürich habilitiert hat, kam über die Universitäten Carnegie Mellon (Pittsburgh) und Aarhus (Dänemark) 1986 nach Linz und blieb hier hängen, "weil ich die gute Atmosphäre an der Uni und die Menschen hier einfach mag." Gastprofessuren hatte er in Melbourne, Stockholm und Saarbrücken.
Was den Feinspitz und Vater von vier Töchtern auszeichnet, sind nicht nur seine Publikationen, sondern auch die Fähigkeit, seine Themen so zu vermitteln, dass sie auch Nicht-Akademiker und Journalisten verstehen. Dass er auch Gast in diversen Talkshows in Deutschland und Kolumnist in den OÖNachrichten ist, verwundert nicht.