Erfolgsgeschichte Engel: 35 Millionen Euro für den Standort Schwertberg
SCHWERTBERG. Leitbetrieb legte Rekordbilanz und geht von weiter kräftigem Wachstum aus.
Wer der Präsentation über das abgelaufene Jahr des Spritzgussmaschinen-Bauers Engel gestern folgte, wähnte sich – wenn schon nicht in einer anderen Welt – zumindest auf einem anderen Kontinent. Es war nicht von zögerlichen Kunden und schwacher Nachfrage die Rede, sondern vom "guten Investitionsklima" fast quer über alle Regionen.
Der Maschinenbauer ist im Ende März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr um 14 Prozent auf erstmals mehr als eine Milliarde Euro Umsatz gewachsen, berichtete Verkaufschef Christoph Steger.
Geschäftsführer Peter Neumann sagte in seinem Ausblick, dass er für die nächsten Jahre weiter von stabilem Wachstum ausgehe. "Das Volumen an Maschinen wird vor allem im Leichtbau weiter zunehmen. Wir gehen davon aus, dass Spritzgussmaschinen andere Technologien ersetzen", sagt Neumann.
Startschuss erfolgt
Die Zuversicht im Unternehmen ist jedenfalls so gefestigt, dass in Schwertberg 35 Millionen Euro investiert werden. Die Bauaufträge sind vergeben, sagte Neumann. Um 30 Millionen Euro werden neue Räumlichkeiten für Vertrieb und Kundendienst im Technologiezentrum geschaffen. Dieses Präsentationsforum war erst 2009 errichtet worden.
Der Spritzgussmaschinenbauer hat in den vergangenen fünf Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. 2009 waren noch 1900 Mitarbeiter in Kurzarbeit, auch mit Aussetzungsverträgen (Kündigungen mit späterer Wiedereinstellung) wurde versucht, dem 40-prozentigen Auftragseinbruch zu begegnen. Damals lieferte Engel deutlich mehr als 50 Prozent seiner Maschinen in die Autoindustrie. Der Umsatz erreichte kaum 350 Millionen Euro.
Damals beschäftigte die Gruppe weltweit 2990 Mitarbeiter, heute sind es in neun Werken und 29 Vertriebsniederlassungen fast 5000. 2800 davon in Österreich, wobei allein im jüngsten Geschäftsjahr 200 Neueinstellungen erfolgt sind, sagt Neumann.
Weniger abhängig
Über die vergangenen Jahre gelang es, die intern bekannte Abhängigkeit von der Automobilindustrie zu reduzieren. Zu gut 40 Prozent macht Engel sein Geschäft mit Maschinen, auf denen Kunden etwa Teile für die Innenausstattung spritzen.
Der technische Spritzguss – wo traditionell Spielwarenerzeuger zu Abnehmern zählen – macht 30 Prozent des Umsatzes. In dem Segment profitiere Engel davon, dass die Produktion nach Skandalen um giftige Inhaltsstoffe in Kinderspielzeug aus Fernost wieder in den Westen verlagert werde, sagt Steger. "Es gibt ein großes Potenzial für effiziente Anlagen in Hochpreisländern."
Weiters liefert Engel seine Maschinen in die Verpackungsindustrie, die Medizintechnik und Teletronics – überall für anspruchsvolle Anwendungen. (sib)
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