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Einst aus Kambodscha geflüchtet, heute Unternehmerin und Investorin in Linz

Von Alexander Zens, 27. Jänner 2018, 00:04 Uhr
Einst aus Kambodscha geflüchtet, heute Unternehmerin und Investorin in Linz
Sok-Kheng Taing Bild: Dynatrace

LINZ. Sok-Kheng Taing baute in Oberösterreich die Firma Dynatrace auf und hilft jetzt Start-ups.

Jänner 1980: Die sechsjährige Sok-Kheng Taing aus Kambodscha ist mit Eltern, Bruder und zwei Tanten in einem Auffanglager in Thailand. Zuvor waren sie zu Fuß vor dem Schreckensregime der Roten Khmer und dem Guerilla-Krieg in Kambodscha geflüchtet. Im Rahmen der Genfer Flüchtlingskonvention wollen sie in die USA oder nach Österreich. Weil die österreichischen Behörden schneller sind, geht es in die Alpenrepublik.

Familie Taing wird von einer Privatinitiative in Sattledt aufgenommen. Mehrere Familien um Walter und Maria Bachmayr kümmern sich um die Kambodschaner, die Wohnraum und Arbeit bekommen sowie zur Schule gehen können.

"Meine Eltern wollten in Frieden leben, ich bin hier glücklich auf dem Land aufgewachsen", sagt Sok-Kheng Taing in fließendem "Oberösterreichisch". Seit ihrer Ankunft ohne Habseligkeiten hat sie sich mit viel Ehrgeiz zur erfolgreichen Unternehmerin und Investorin sowie zu einem Beispiel für gelungene Integration entwickelt.

Nach dem BWL-Studium an der Linzer Kepler-Uni war für Taing klar, dass sie "mit Teams Ideen umsetzen" wolle. Nach einem Job bei einer Werbeagentur wurde sie E-Business-Leiterin bei einer Bürohandelsfirma. Dort entwickelte Taing eine Online-Beschaffungsplattform. Dabei bemerkte sie, dass solche Plattformen optimiert und beschleunigt werden müssen.

Sozialer Frieden ist hohes Gut

Darum gründete sie 2005 mit zwei Partnern die Softwarefirma Dynatrace. Es folgte schnelles Wachstum, Investoren stiegen ein. 2011 kaufte der US-Konzern Compuware die Firma um insgesamt 180 Millionen Euro. Die Gründer hatten beim Verkauf noch einen Anteil von zusammen 30 Prozent. "Die Idee ist aufgegangen, hätte aber auch daneben gehen können", sagt Taing, die mit Ehemann und zwei Kindern in Linz lebt. Es brauche Mut und Leistungsbereitschaft. Diese bewundere sie etwa bei Spitzensportlern. "Es ist diese Mentalität, hart für den Erfolg zu arbeiten."

2014 gründete Taing mit zwei anderen Partnern die Gesellschaft Blue Value, die Jungunternehmer und Start-ups mit Kapital und Know-how unterstützt. Sie hat sich bisher an drei Firmen beteiligt und investiert in andere Initiativen wie speedinvest und startup300. Taing schätzt die Lebensqualität in Österreich. "Ich liebe dieses Land. Der soziale Frieden ist unglaublich." Etwa im Vergleich zu China und USA, wo sie Auslandspraktika absolvierte. Probleme mit gebürtigen Österreichern habe sie kaum gehabt, sagt Taing, die seit 1988 österreichische Staatsbürgerin ist. Ressentiments habe es nur von Personen gegeben, die gar nicht mit ihr in Kontakt getreten seien.

Den Wirtschaftsstandort Österreich sieht Taing positiv, wiewohl die internationale Offenheit ausbaufähig sei. Man ziehe zu wenige ausländische Spitzenkräfte an.

Förderschienen und Inkubatoren für Start-ups gebe es mittlerweile viele, sagt Taing: "Und Jungunternehmer zu sein, ist heute cool. Dieser Imagewandel ist wichtig." Jedoch fehle es weiter an Kapital für die Expansionsphase. Besonders mangle es an Fachkräften im Informatik- und Technikbereich. "Die braucht die Wirtschaft dringend für die Umsetzung von Ideen. Codes verstehen und programmieren – das muss die vierte Kulturtechnik neben Lesen, Schreiben und Rechnen werden." Schon ab Kindergarten oder Volksschule brauche es dafür Zugänge.

 

„Coderdojo“: Kinder für Informatik und technik begeistern

 

Sok-Kheng Taing unterstützt auch eine Privatinitiative, die Kinder und Jugendliche für Informatik und Technik begeistern will. Es handelt sich um den Programmierclub CoderDojo im Linzer Wissensturm vom gemeinnützigen Verein Coding Club Linz.

Das ist ein Club, in dem 8- bis 17-Jährige mit Spaß programmieren lernen können. In wöchentlichen Treffen geht es darum, wie man Codes schreibt, Websites entwickelt oder Apps und Spiele programmiert. Es sind keine Vorkenntnisse notwendig, die Teilnahme ist kostenfrei.

Der Verein suche weitere Mentoren, die ehrenamtlich mithelfen, und Sponsoren. „Wir wollen einen Beitrag leisten, damit es mehr Nachwuchs im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, Anm.) gibt“, sagt Taing. Das Leben sei stark von Informationstechnologie geprägt.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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teja (5.824 Kommentare)
am 28.01.2018 13:01

Super. Wir brauchen solche Zuwanderung.
Aber keine is leute.

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asklinz (703 Kommentare)
am 28.01.2018 09:39

Asiaten sind halt auch sehr fleißige Leute, und vor allem helfen sie sich untereinander. Bei den sogenannten Raketentechniker ist es anders, da kann der eine mit dem anderen nicht. Und das trotz gleichem glauben, schon komisch. Möchte mal wissen, wie viele Chinesen überhaupt arbeitslos sind, können nicht sehr viele sein. Süd und Ostasiaten bekommen von kleinauf werte mit, fleißig sein, gute Schulbildung, auf die Familie schauen, nicht auffallen und dem Gesetz folgen. Arbeitslos ist eine Schande bei Asiaten, die wollen niemanden auf der Tasche liegen. Ich hatte eine vietnamesische Freundin mit chinesischen Wurzeln, die Eltern sind im Krieg geflüchtet. Also ich kenne deren Kultur ein wenig. Süd und ostasiaten können sich überall integrieren, nur den gebildeten Raketentechnikern fällt es sehr schwer. Vielleicht weil sie sich gar nicht integrieren wollen.

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der_chinese (130 Kommentare)
am 27.01.2018 17:01

"Im Rahmen der Genfer Flüchtlingskonvention wollen sie in die USA oder nach Österreich. Weil die österreichischen Behörden schneller sind, geht es in die Alpenrepublik." lol da muss etwas kotzen weil nur Österreich einfach nur mindestens 6000km weg ist von ihrem "Fluchtland" ist und nun sie ist eine "PERSON WELCHE iNVESTIERT? wer investtiert, sicher sie nichts - lol, das heisst, für die dämlichen "Bauernbuben" diese "Leute" dein Strick drehen werden weil ihr zu blöd seid.

Mit freundlichen Grüssen

von einem Unternehmer welcher seit in 15 Jahren lebt in Asien ...

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 27.01.2018 20:25

du bist arm

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 27.01.2018 20:35

说谎者

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rudolfa.j. (3.599 Kommentare)
am 27.01.2018 12:56

Ja das ist ein Einzelfall......kann kannn nicht auf alle Asylanten umlegen....

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 27.01.2018 20:26

„Ja das ist ein Einzelfall......kann kannn nicht auf alle Asylanten umlegen....“ ---

Wer will das? Generalisieren tun nur Menschenhasser, die sagen, alle wären gleich - schlecht.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 27.01.2018 11:33

und was noch ist, die Zuwanderer und Flüchtlinge aus dem Asiatischen Raum scheinen sich schneller anzupassen und von Problemen hört und liest man selten

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.01.2018 14:01

Die Unternehmer brauchen keine Arbeitsbewilligung von der AMS, das ist der Trick. Die brauchen nur eine kaufmännische oder eine gewerbliche Prüfung, eine HTL oder eine HAK. Aber sags nicht weiter grinsen grinsen

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thaijohn (32 Kommentare)
am 27.01.2018 09:55

abgeschoben werden dann diejenigen, die sich integrieren koennen/wollen. das beispiel im folgenden link passt nicht ganz,aber typisch fuer die falsche politik derzeit:
http://www.pi-news.net/2018/01/bayern-behoerden-trottel-entfuehren-arzt-ehefrau-nach-bangkok/

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 27.01.2018 08:37

Die Frau Taing ist ein gelungenes Beispiel für Integration.

Problematisch als Immigranten sind nicht die Ostasiaten, sondern die Westasiaten und Afrikaner; vor allem wenn diese Leute kommen, ohne dass wir etwas dagegen machen können. Sie haben den Reisepass weggeworfen.

Die letzte Personengruppe kommt wegen der Sozialen Hängematte, und nicht, um etwas zu arbeiten. Bei den Afghanen sind viele Analphabeten. Hier sind auch Mafiatätigkeiten häufig - Drogenhandel, Menschenschmuggel,....

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 27.01.2018 19:57

Doch nicht komplett alle Auslenda sind pfui? Wow, das ist ja ein Quantensprung für Sie. Und jetzt probierens auch noch bei den anderen "Gruppen" zu differenzieren und die individuellen Menschen zu sehen, anstatt alle in einer Topf zu werfen und pauschal zu Verbrechern zu erklären. Dann könnte direkt ein Humanist aus Ihnen werden.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 27.01.2018 20:31

„Problematisch als Immigranten sind nicht die Ostasiaten, sondern die Westasiaten und Afrikaner; “ --- jedes anders zeigende Beispiel, und es gibt viele, straft deinen Ausfluß als Blödsinn.

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