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"Die ganze Welt schaut darauf, was jetzt hier in Österreich entwickelt wird"

08. Februar 2017, 00:04 Uhr

LINZ/WIEN. voestalpine, Siemens und Verbund bauen auf dem Gelände der voest in Linz eine der weltweit größten Wasserstoffanlagen.

18 Millionen Euro Kosten und sechs Megawatt Energieleistung: Das sind die Eckdaten zu dem "Pilotprojekt Wasserstoffanlage" in Linz. Viereinhalb Jahre wird auf dem Gelände der voestalpine getestet und geforscht, ehe die Anlage gänzlich in Betrieb gehen soll. Ziel ist, Stahl mit Wasserstoff statt Kohle zu erzeugen. Vorerst handelt es sich um ein Versuchsprojekt. Für dieses hat sich die voestalpine den Verbund und Siemens ins Boot geholt. Verbund liefert den Strom, Siemens die Technologie für die Anlage.

Gestern, Dienstag, präsentierten die Vorstandsvorsitzenden der drei Unternehmen in Wien dieses Projekt, das "H2Future" heißt. "Diese Wasserstoffanlage ist eine der weltweit größten – von der Leistung und den Kosten her", sagte Verbund-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber.

Die Kosten für voestalpine, Siemens und Verbund betragen jeweils zwei Millionen Euro. Die EU steuert rund zwölf Millionen Euro Fördergelder bei. "Es ist eines unserer Flaggschiff-Projekte", sagte Executive Director Bart Biebuyck von der EU-Kommission. "Die ganze Welt schaut darauf, was hier in Österreich entwickelt wird."

EU-Klimaziele einhalten

Aber wie soll die neue Anlage im Detail aussehen? "Sie steht zwischen Hochofen und Stahlwerk", sagt voestalpine-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eder. Herzstück des Wasserstoffwerks ist ein Elektrolysesystem von Siemens: Es ermöglicht, Strom in Wasserstoff umzuwandeln. Der gewonnene Wasserstoff wird direkt verarbeitet und wieder für die Stahlherstellung verwendet. Dabei helfe, dass das System große Energiemengen aufnehmen und speichern könne, sagt Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun: "Es geht darum, nachhaltige Energie zu produzieren." Seit 2015 sei das Elektrolysesystem im Energiepark Mainz im Einsatz und habe sich bewährt.

Weltweit werden derzeit 500 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff verbraucht. 95 Prozent davon werden durch einen CO2-lastigen Gasreformierungsprozess hergestellt. Anzengruber glaubt, dass die Ergebnisse und Forschungen in der Anlage in Linz zu einem "Generationenwechsel im metallurgischen Prozess" führen können. Europa habe in diesem Punkt einen Vorteil gegenüber Stahlproduzenten in Asien oder den USA, sagt Biebuyck. Und Hesoun bestätigt, dass das Linzer Projekt nach viereinhalb Jahren nicht einfach auf Eis gelegt werde: "Wenn alles klappt, soll die Elektrolyse in den Arbeitsprozess eingebaut werden."

Eder sieht in der Anlage in Linz ein "Modell der Zukunft". Zumal die Stahlindustrie nach EU-Vorschrift umweltfreundlicher produzieren muss. Die Klima- und Energieziele der EU sehen vor, die CO2-Ausstöße bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren. "Mit dem, was wir heute an Möglichkeiten zur Stahlproduktion haben, sind wir für die Zukunft nicht ausreichend aufgestellt", sagt Eder. Ihm schwebt vor, in den Werken in Linz, Donawitz und Corpus Christi künftig gänzlich auf Kohle oder Erdgas zu verzichten und nur Wasserstoff zu verwenden.

Allerdings ist der voestalpine-Chef noch unschlüssig, wann es so weit sein wird. "Das ist eine Frage der Technologie, dafür benötigen wir noch 15 bis 20 Jahre." (rom)

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Zahlen und Fakten

18 Millionen Euro kostet die neue Wasserstoffanlage auf dem Gelände der voestalpine in Linz. Zwei Drittel der Kosten stellt die EU zur Verfügung, ein Drittel teilen sich voestalpine, Siemens und Verbund.

Sechs Megawatt beträgt die Leistung der Anlage. Zum Vergleich: Die Antriebsleistung eines Hochgeschwindigkeitszuges entspricht etwa acht Megawatt.

Viereinhalb Jahre wird in Linz geforscht und entwickelt. Projektstart war am 1. Jänner dieses Jahres.

Sechs Unternehmen aus Industrie, Energiewirtschaft, Technologie und Forschung arbeiten bei dem Projekt zusammen: Neben voestalpine, Siemens und Verbund sind die Verbund-Tochter APG und die wissenschaftlichen Partner K1-Met und ECN beteiligt.

Um 40 Prozent soll der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) bis 2030 in der EU sinken. Auf dieses Ziel haben sich die 28 EU-Mitgliedsstaaten bei einem Gipfel in Brüssel im Oktober 2014
geeinigt.

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16  Kommentare
16  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
xerMandi (2.161 Kommentare)
am 08.02.2017 12:53

Zitat: "18 Millionen Euro Kosten und sechs Megawatt Energieleistung:"
Was soll den eine "Energieleistung" sein? Das Wort existiert nicht! Möglicherweise würde die Bezeichnung Nennleistung oder elektr. Leistung passen. Energieleistung ist so sinnvoll wie "Geschwindigkeitbeschleunigung". Das zweite Wort ist die Ableitung des ersten nach der Zeit...

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( Kommentare)
am 08.02.2017 12:35

"...Herzstück des Wasserstoffwerks ist ein Elektrolysesystem von Siemens: Es ermöglicht, Strom in Wasserstoff umzuwandeln..."

Ein absoluter Wahnsinn! Was Siemens alles kann! Bekannt sind ja schon die Siemens-Lufhaken, die Weltberühmtheit erlangten.

Aber Strom in Wasserstoff umzuwandeln, das ist wirklich etwas ganz Spezielles.

In der Schule habe ich gelernt, dass es zwar mehrere Arten von Elektrolysen gibt, aber man braucht immer einen Stoff, aus dem man den Wasserstoff gewinnen kann. Und Strom ist das sicher nicht. Dieser wird zur Spaltung oder Reaktion (Anode : Kathode), z.B. bei der Wasserelektrolyse zur Entstehung von molekularem Wasserstoff und molekularem Sauerstoff, etc. benötigt.

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boris (1.939 Kommentare)
am 08.02.2017 16:11

Die beim Projekt beteiligten Forscher werden das alles sicher exakt wissen, vermutlich haben die Zeitungsschreiber beim Physik- und Chemieunterricht geschwänzt und sich anstatt dieser Kenntnisse ein paar Achterl Veltliner oder was immer reingezogen.

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( Kommentare)
am 08.02.2017 16:42

...oder ein paar Achterl Schnaps!

Es ist schon unglaublich, was in den letzten Jahren in den OÖN für Blödsinn geschrieben wurde. Ist Hausverstand bei den Redakteuren nicht mehr erforderlich?

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boris (1.939 Kommentare)
am 08.02.2017 18:08

Den Hausverstand gibts ja nur bei BILLA...

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felixh (4.875 Kommentare)
am 08.02.2017 11:45

So gehts!!!!!

und nicht blablabla, wenn dann aber oder....(unsere Regierung)

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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 08.02.2017 10:09

klingt zu schön um wahr zu sein grinsen

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Zonne1 (3.627 Kommentare)
am 08.02.2017 09:36

Sehr Gut. Aber jetzt brauchen wir rasch einen Haufen Windradel, Solarpaneele und Wasserkraftwerke , mit deren Strom wir dann das Gas erzeugen können!
Dann kann sich der Putin sein Gas an den Hut stecken...ob wir das noch erleben?

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 08.02.2017 12:14

Atomstrom - aus dem Ausland natürlich - tut es auch.

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ob-servierer (4.467 Kommentare)
am 08.02.2017 09:26

Klingt vielversprechend und bietet die Chance, auf diesem Gebiet die Technologieführerschaft zu erringen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 08.02.2017 09:29

hoffentlich wirds nicht so billig verscherbelt wie damals das ld-verfahren....

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weinberg93 (16.311 Kommentare)
am 08.02.2017 10:12

Da wurde nicht billig verscherbelt, sondern die Amis haben das Patent nicht anerkannt. Ein US-Gericht (!) hat damals so entschieden.

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( Kommentare)
am 08.02.2017 05:25

(Ich nehme an, die Mengenangaben (m³) beziehen sich auf ein Jahr.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 08.02.2017 04:31

"Zwei Drittel der Kosten stellt die EU zur Verfügung, ein Drittel teilen sich voestalpine, Siemens und Verbund"...

....und wem gehört das ganze wenn es erfolgreich ist?

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( Kommentare)
am 08.02.2017 05:30

das steht in den Verträgen. Die EU Gelder werden Förderungsgelder iwS sein, das heißt, wenn ein Projekt gefördert wird und regulär beendet wird, sind Eigentumsverhältnisse nicht beeinflusst.

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boris (1.939 Kommentare)
am 08.02.2017 16:20

Die EU kann keine "Kosten zur Verfügung stellen" sondern sie nur "tragen" und bestenfalls Fördergelder, die letztlich aus Steuern (Umsatzsteuer) und Abgaben aus den Mitgliedsstaaten stammen, zur Verfügung stellen. Gehören wird das Projekt der Forschungsgesellschaft, an denen die genannten Unternehmen vermutlich Anteile haben. Die EU kommt bei Gelingen des Projekts dem Ziel der CO2-Reduktion näher und trägt damit zur Verringerung dieses Treibhausgases und der Klimaerwärmung bei.

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