Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Die Innviertler wollen einen FACC-Chef, der sie versteht

Von Alexander Zens, 01. Juni 2016, 00:04 Uhr
Die Innviertler wollen einen FACC-Chef, der sie versteht
In welche Richtung steuert der Rieder Luftfahrtzulieferer nach der Ablöse von Firmengründer Walter Stephan? Bild: Werk

RIED IM INNNKREIS. Die Turbulenzen beim börsennotierten Luftfahrtzulieferer FACC nach der Cyberattacke und der Ablöse des Vorstandschefs Walter Stephan lassen im Innviertel kaum jemanden kalt. Ein Rundruf bei Politik, Wirtschaft und Gewerkschaft zeigt, dass die Hoffnung groß ist, dass die chinesischen Mehrheitseigentümer auch Rücksicht auf die Region nehmen.

Nach der Cyberattacke zum Jahreswechsel mit 50 Millionen Euro Schaden und der Ablöse des Firmengründers und Vorstandschefs Walter Stephan vorige Woche bleibt die Frage: Was haben die chinesischen Mehrheitseigentümer, die seit 2009 an Bord sind, mit FACC vor.

Direkte Ansprechpartner in der Führungsebene des wichtigen Arbeitgebers habe man derzeit keine, sagt Josef Heißbauer, Obmann der Wirtschaftskammer Ried. Mit Vertretern der chinesischen Xi’an Aircraft Industry sei es schon alleine sprachlich und von der Mentalität her nicht so einfach. Die Innviertler Identifikationsfigur war bis zuletzt Stephan. Interimistisch führt nun Produktionschef Robert Machtlinger FACC.

"Was kommt danach?"

"Doch was kommt, wenn der Posten des Vorstandsvorsitzenden europaweit ausgeschrieben wurde?", fragt Christoph Wiesner, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer. Der Wunsch im Innviertel sei es, dass wieder jemand die Spitze übernehme, der sich in der Luftfahrt auskenne, bestens vernetzt sei und einen Bezug zur Region habe. Amag-Chef Helmut Wieser sei ein Beispiel für so einen Manager von Weltformat.

Zuletzt habe es weder Gespräche mit der Geschäftsführung noch mit dem Betriebsrat von FACC gegeben, beschreibt Siegfried Wambacher, Bezirksstellenleiter der Arbeiterkammer, die Lage: "Standortsicherung ist für uns am wichtigsten." Bis dato gebe es keine negativen Auswirkungen auf die Mitarbeiter. Bei FACC mit weltweit 3100 Beschäftigten mangelt es nicht an Arbeit. Die Stimmung in den Fertigungsstraßen ist dennoch gedrückt.

"Es gibt die Sorge, dass sich die Entwicklungen irgendwann auf die Beschäftigten auswirken", sagt Johann Walchetseder, Regionalsekretär des Gewerkschaftsbundes. Vor drei Wochen habe man FACC gemeinsam mit Bundesminister Alois Stöger besucht. "Die Stimmung war gut." Es sei unvorstellbar gewesen, dass Stephan wenig später abgesetzt werde. Der Betriebsrat habe mit ihm immer gute Lösungen gefunden.

Stephan lebt in St. Martin im Innkreis. Dort nahm FACC vor drei Jahren das Technologiezentrum in Betrieb. Auf die Zukunft angesprochen, sagt Bürgermeister Hans Peter Hochhold: "Ich denke, so ein Konzern plant langfristig, gerade bei diesem Standort."

Umfrage: Politik, Wirtschaft und Gewerkschaft geben ihre Einschätzung zu FACC ab.

„Unser Wunsch für den neuen FACC-Chef wäre jemand, der sich im Luftfahrtbereich auskennt, bestens vernetzt ist und Bezug zur Region hat.“

Christoph Wiesner, Bezirksstellenleiter Wirtschaftskammer Ried

„Zuletzt gab es weder Gespräche mit der Geschäftsführung noch mit dem Betriebsrat. Für uns spielt die Standortsicherung die wichtigste Rolle.“

Siegfried Wambacher, Bezirksstellenleiter Arbeiterkammer Ried

„Das Technologiezentrum in St. Martin wurde erst vor knapp drei Jahren in Betrieb genommen. Ich denke, dass so ein Konzern langfristig plant, gerade bei diesem Standort.“

Hans Peter Hochhold, Bürgermeister St. Martin im Innkreis

 

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg

Ortner Real: "Nichts unter den Teppich kehren"

6 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich am höchsten

Mithilfe von Drohnen hoch hinaus und tief hinein

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
ej1959 (1.949 Kommentare)
am 01.06.2016 11:04

in spätestens 5-10 jahren sinds weg die chinesen.

hautsache alle rennen wieder zum hofer oder lidl wenns die superbilligen schnäppchen, seis noch so ein klumpat, aus china gibt.

lädt ...
melden
antworten
reibungslos (14.393 Kommentare)
am 15.06.2016 12:24

Allerdings ist dann auch FACC weg. Produktionsverlagerung nach China geht schnell. Man sollte die Chinesen nie unterschätzen.

lädt ...
melden
antworten
gerald160110 (5.609 Kommentare)
am 01.06.2016 07:51

Nicht umsonst wehren sich die Kuka Aktionäre gegen eine 30% Beteiligung der Chinesen. Die Wortspenden jener Herren aus den geschützten Werkstätten zu FACC sind so fern der Realität, dass es eigentlich nur noch bedenklich ist. Langfristig wird die kostenintensive Produktion nach China transferiert und die Werke in OÖ geschlossen.

lädt ...
melden
antworten
Ayakulik (417 Kommentare)
am 01.06.2016 00:32

Mir tun die Leute jetzt schon leid über das was kommt. Die Chinesen haben das Sagen und es war unverantwortlich vom Früheren Besitzer Anteile an die Chinesen zu verkaufen, eigentlich hätte das in Österreich bleiben sollen. Typisch Österreichische Lösung.

lädt ...
melden
antworten
Steuerzahler2000 (4.057 Kommentare)
am 01.06.2016 00:50

Bin ganz Ihrer Meinung.
Man sieht immer wieder auch an deutschen Unternehmen, die sich mit chinesischen "Investoren" einlassen, was daraus wird.

lädt ...
melden
antworten
Myview (516 Kommentare)
am 01.06.2016 04:21

Und wem hat dieses Unternehmen vorher gehört? Das ist nicht anonym, da stand neben anderen Besitzern vor allem der Hauptbesitzer Fischer bzw deren Stiftung dahinter! Dort könnt ihr euch beschweren! Aber für Fischer war es wohl wichtig dieses Unternehmen FACC abzustoßen, sonst würde heute sicher auch der Sportartikelhersteller jemand anderem gehören, wo öglich auch Chinesen!?

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 01.06.2016 06:49

Das ist so nicht ganz richtig.

Der FACC war zu Anfangszeiten noch ein eher kleiner Betrieb.
Um international konkurrenzfähig zu sein benötigte das Unternehmen Kapital. Daher kam die Saline (Androschgruppe) hinzu. Da war das Besitzverhältnis Fischer:Saline noch ausgeglichen.

Nach Meinung der Geschäftsleitung sollte aber immer noch mehr investiert werden (die Neuinvestitionen überstiegen weit die erzielten Gewinne). Erst hier wollte Fischer offenbar nicht mehr mitmachen.

Aber es wurde ein neuer Investor in China gefunden der mit über 90% Kapitalanteil die völlige Macht übernahm. Dass bei dieser Aktion bei keinem die Alarmglocken läuteten ist mir schleierhaft.

Aber wahrscheinlich fand man sonst keinen ähnlich potenten Kapitalgeber.

Jetzt bekommt man die Rechnung serviert. Wer zahlt schafft an und die Chinesen waren dabei noch nie zimperlich.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen