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Die Fleischbranche ist im Investitionsfieber

Von Josef Lehner, 06. Februar 2016, 00:04 Uhr
Oberösterreichs grosse Fleischbetriebe
Bild: APA

LINZ. Obwohl der Fleischkonsum stagniert und viel über Vegetarismus gesprochen wird, sind Oberösterreichs große Schlacht- und Fleischbetriebe im Wachstumsfieber. Hunderte neue Arbeitsplätze werden entstehen. Wo, das erfahren Sie hier.

Rewe in Eberstalzell, Hütthaler in Schwanenstadt, Hochreiter in Perg, Gourmetfein in Michaelnbach: Oberösterreichs große Fleischfirmen sind im Expansionsfieber. Über den größten Projekten, dem Schlachthof Handlbauer in Linz und dem benachbarten Landhof, schweben hingegen noch Fragezeichen.

"Wir werden noch im ersten Halbjahr unsere Entscheidung treffen", sagt Gerald Hackl, der Vorstandschef der Vivatis AG. Deren Tochter Landhof ist in der Holzstraße in Linz, wo Schinken- und Wurstspezialitäten erzeugt werden, an ihre Leistungsgrenzen gelangt. Überlegt würden mehrere Varianten, so Hackl, vom großen Neubau auf der grünen Wiese bis zur Auslagerung lediglich der neuen, stark wachsenden Sparte "Die Ohne" (fleischlose Wurst).

Seit vielen Jahren halten sich Gerüchte, dass auch der benachbarte Schlachthof Linz, der seit 20 Jahren zum Welser Fleischimperium von Herbert Handlbauer gehört, den Betrieb einstellt. Dort werden pro Woche rund 2000 Rinder geschlachtet und für Verarbeiter und Handel zerlegt. Der 71-jährige Welser Unternehmer deutet seit Jahren in persönlichen Gesprächen an, dass er sein Geschäft in einem Neubau im Großraum Sattledt – Steinerkirchen konzentrieren wolle. Es ginge um eine Investition von 100 Millionen Euro.

Handlbauer will in Linz bleiben

In der Realität hat Handlbauer in den vergangenen Jahren gegenteilig gehandelt, indem er weitere kleine, in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Fleischbetriebe übernommen hat: die Firma Amstler in Baumgartenberg (Bezirk Perg), Oberndorfer in Ried im Traunkreis und erst mit Neujahr den Schlachthof in Adlwang (Bezirk Steyr). Gegenüber den OÖN hält sich Handlbauer bedeckt: "Geredet wird ja viel", sagt er. Er halte am Standort Linz fest.

Offensiver agiert die Familie Hütthaler in Schwanenstadt: Sie investiert laufend und verkündet es voller Stolz. Sie wird heuer auf 2500 Quadratmetern weitere fünf Millionen Euro in ein Aufschneide- und Verpackungszentrum für Wurst investieren. Der Platz im Stadtzentrum werde allerdings knapp, sagt Florian Hütthaler: "Wir werden heuer prüfen, einen Teil der Produktion an einen neuen Standort auszulagern." Das Unternehmen ist auf 350 Mitarbeiter gewachsen.

Den Bau eines neuen Fleisch- und Wurstwerkes mit 200 Mitarbeitern will die Rewe Austria Fleischwaren GmbH heuer an der West-Autobahn in Eberstalzell (Bezirk Wels-Land) starten. Es soll das Werk Ansfelden ersetzen und die Märkte von Billa, Merkur, Penny und Adeg versorgen.

Neuer Geflügelschlachthof

Außerdem sind auf Wachstumskurs – wie bereits berichtet – die Firma Hochreiter aus Bad Leonfelden, die das Manner-Wafferlwerk in Perg übernehmen wird, und der Leberkäse-Spezialist Gourmetfein, der in Michaelnbach (Bezirk Grieskirchen) erweitert.

Oberösterreich wird auch einen neuen Geflügelschlachthof erhalten: Die Eiermacher wollen die männlichen Küken aus ihrer Bio-Legehennenzucht nicht mehr – wie in der Branche üblich – nach dem Schlüpfen töten, sondern trotz der geringen Fleischleistung mästen. Dazu sollte in Schlierbach investiert werden; wegen Protesten von Anrainern wird nun der Handlbauer-Betrieb in Baumgartenberg gepachtet und revitalisiert. Start soll schon im März sein.

Sinnt Marcher auf Revanche?

Spannung herrscht in der Branche, welche Strategie der größte österreichische Fleischverarbeiter in Oberösterreich verfolgt. Die Kärntner Marcher-Werke (1500 Beschäftigte) betreiben einen Schlachthof in Steinerkirchen (Wels-Land) und wollten im Dezember den Zeilinger-Betrieb in Adlwang übernehmen; Handlbauer kam Marcher zuvor. Nun geht das Gerücht, eine Revanche sei in Vorbereitung.

 

Oberösterreichs große Fleischbetriebe

Rudolf Großfurtner: Schlachtet in seinen Betrieben in Utzen-aich und St. Martin (Bez. Ried) sowie Schwertberg (früher Higelsberger) rund 15.000 Schweine und 1000 Rinder pro Woche; 400 Mitarbeiter, 180 Millionen Euro Umsatz.

Familie Hütthaler Schwanenstadt: Verarbeitungsspezialist, schlachtet ein Drittel seines Fleischbedarfes selbst, Rest Zukäufe von anderen Schlächtern, 350 Mitarbeiter.

Herbert Handlbauer mit Zentrale in Wels: rund 180 Mitarbeiter und 200 Millionen Euro Umsatz im Jahr; Schlachthöfe in Linz, Lambrechten, Ried im Traunkreis und Adlwang.

Franz Greisinger in Münzbach (Bez. Perg): Fleisch-, Wurst- und Selchwarenproduzent mit rund 500 Mitarbeitern und 120 Millionen Euro Umsatz.

Landhof GmbH in Linz, gehört mit Karnerta (Kärnten) und Loidl (Steiermark) zur Fleischsparte der Vivatis AG (Raiffeisenlandesbank OÖ). Vivatis: 2700 Mitarbeiter, 850 Millionen Euro Umsatz, Fleischgruppe: 190 Mio.

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2  Kommentare
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tacitus (4.799 Kommentare)
am 23.02.2016 23:32

die westl.statten essen zuviel Fleisch, dfas mit viel Tierleid produziert wird. diese tziere werden einmal zu Gericht sitzem über die Menschen und werden sie zu dem den Tieren angetanen Qualen verurteilen. soviel gier, soviel Dummkeit, soviel Brutalität !!!!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.02.2016 00:09

in Europa bleiben die sogenannten Filets Stücke , der Rest geht nach Afrika und Asien ! China ist ein sehr grosser Markt .

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