Der beschwerliche Weg zurück an die Spitze
LINZ. Finanzminister Schelling beim Steuertag in Linz.
Der Standort Österreich muss wieder zurück in die Champions League: Dieses ehrgeizige Ziel hat sich Finanzminister Hans Jörg Schelling gesteckt. Vor Wirtschaftstreibenden aus Oberösterreich legte der Finanzminister gestern beim Steuertag in Linz dar, wie er dort hin kommen will.
Maßnahmen zur Senkung der Staatsschulden seien eingeleitet. Die Steuerreform wirke, und das Wachstum sei deutlich besser als ursprünglich geplant. Dies würde dazu führen, dass man Schritt für Schritt zurück an die Spitze komme. "Ich will auch keine Eintagsfliegen. Mir ist es lieber, wir halten uns kontinuierlich an der Spitze", sagte Schelling.
Viele Unternehmer nutzten den Steuertag, der von der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer veranstaltet wurde, um ihre Wünsche beim Finanzminister zu deponieren. So forderte Spartenobmann Günter Rübig einen Investitionsfreibetrag. "87 Prozent der Investitionen stammen aus dem privaten Sektor", so Rübig. Durch einen Freibetrag würden diese verstärkt. Ernst Wiesinger, Geschäftsführer des Welser Handelsunternehmens Kellner & Kunz, plädierte für Vereinfachungen bei der Dokumentation von Verrechnungspreisen. Weil sie in den EU-Ländern unterschiedlich gehandhabt werde, sei die Dokumentation viel zu aufwendig. "Wir haben im Unternehmen eineinhalb Mitarbeiter angestellt, die sich mit nichts anderem beschäftigen", sagte Wiesinger.
Anette Klinger, geschäftsführende Gesellschafterin in der IFN Holding (Internorm), schlug vor, sämtliche Förderungen von einer unabhängigen Expertenkommission durchforsten zu lassen, um Unnötiges und Doppelförderungen zu beseitigen. Zudem sprach sie sich vehement gegen die von SP-Kanzler Christian Kern vorgeschlagene Maschinensteuer aus: "Es wäre naiv zu glauben, dass dadurch nur ein einziger Arbeitsplatz geschaffen wird."
Dem schloss sich Clemens Malina-Altzinger an. Der Vizepräsident der Wirtschaftskammer Oberösterreich forderte zudem eine Vereinfachung des Steuersystems. "1670 Seiten Steuerkodex sind zu viel." Peter Draxler, Partner der Steuerberatung PwC Oberösterreich, ergänzte: "Wir brauchen auch in der Steuergesetzgebung Mut zur Lücke."
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